Donnerstag, 15. Dezember 2022

📽️ Videos: Archäologische Ressourcenverschwendung -- Bauanleitung für einen karolingischen Rundschild -- Biblischer Wein -- Wohnen in der Bronzezeit -- usw.


 Archäologen sichern Überreste eines KZ-Außenlagers | Spieldauer 3 Minuten | BR/ARD | Stream & Info
Notgrabung hin oder her - es ist meiner Meinung nach extrem fragwürdig wie hier wieder einmal die knappen archäologischen Ressourcen für das Freilegen relativ moderner Strukturen gebunden werden. Erkenntnisse, die unser Geschichtsbild substanziell verändern können, sind nicht zu erwarten (siehe ein noch absurderes Beispiel hier). Man findet stattdessen Knöpfe ungarischer Wachmannschaften, wusste aber ohnehin längst, dass dort Ungarn stationiert waren. Man verfügt außerdem seit vielen Jahrzehnten über einschlägige Augenzeugenberichte hinsichtlich der menschenunwürdigen Zustände; und sogar Fotos der Anlage existieren noch. Ich halte umfangreiche Grabungen wie diese daher primär für 'virtue signalling'. Durch derlei kostspielige Aktivitäten werden die Opfer von damals jedoch nicht wieder lebendig. Höchstens fühlen sich die Archäologen und ihre Auftraggeber besser. Dabei ignoriert man, dass aus Geldmangel Funde und Befunde aus jenen Epochen, über die wir vergleichsweise wenig wissen, in immer schnellerem Tempo unwiederbringlich verloren gehen. Die hier vorexerzierte Prioritätensetzung ist aberwitzig, allerdings traut sich dagegen niemand aufzumucken. Einerseits natürlich, weil man geistig in einem ideologisch aufgeladenen Morast feststeckt. Andererseits, weil etwa der typische Ausgräber aufgrund seiner Staatsnähe das Rückgrat eines Pantoffeltierchens hat. 

 Hunderte Kilo schwerer Sarkophag zieht um | Spieldauer 3 Minuten | SWR | Stream & Info | Direkter Download

 Archäopark muss schließen | Spieldauer 2 Minuten |SWR | Stream & Info
Anders als in Meßkirch, wo das Pleiteprojekt Campus Galli auf Teufel komm raus dauerbezuschusst wird, zieht man in Niederstotzingen die Reißleine. Beide Projekte starteten übrigens zur ungefähr gleichen Zeit.

 Biblischer Wein - heute produziert | Spieldauer 4 Minuten | SWR | Stream & Info

 Frauen in der Bronzezeit | Spieldauer 2 Minuten | ARD | Stream & Info 

 Wohnen in der Bronzezeit | Spieldauer 5 Minuten | ARD | Stream & Info

 Der gewölbte, karolingische Rundschild - Eine Bauanleitung mit Quellen - Teil1 | Spieldauer 7 Minuten | Tribur.de | Stream & Info

Eine interessante Anleitung, die natürlich in fast identischer Weise auf das gesamte Frühmittelalter anwendbar ist, nicht nur im Rahmen der Karolingerzeit. Ich habe mir meinen Rundschild ja von einem geschickten Handwerker machen lassen, weil ich zu faul war, da selber Hand anzulegen. Damals stellte sich die Frage, ob ich die einzelnen Bretter mit einem modernen Leim oder einem authentischen Leim verklebt haben wollte. Der Unterschied ist, dass der moderne Leim wesentlich unempfindlicher auf Feuchtigkeit reagiert, während sich bei einer authentischen Verleimung der Schild schnell einmal verziehen kann. Ich habe mich deshalb - entgegen meiner inneren Überzeugung - für einen modernen Leim entschieden. Ein Kollege erzählte mir außerdem, dass bei authentischer Verleimung - also mit Knochenleim - es ebenfalls zum Verziehen kommen kann, wenn der Schild nahe einer Wärmequelle verwahrt wird. In seinem Fall hing er im Wohnzimmer fast direkt über dem Heizkörper.


 Erster Weltkrieg - Kürassiere im Schützengraben erklärt! | Spieldauer 10 Minuten | Youtube/ PLW Review | Stream & Info 



 Lego WW2 Poland invasion 1939 | Spieldauer 8 Minuten | Youtube/LCM Brick Show | Stream & Info
Wenn das der Führer wüsste! Und wenn erst LEGO wüsste, dass man die Figuren, Panzer und Knarren von Fremdherstellern wie z.B. COBI als "LEGO" bezeichnet!! Die dänische Firma behauptet nämlich seit Jahren steif und fest, man würde niemals nie Kriegsspielzeug verkaufen. Dabei 'vergessen' sie ihre komplette Star-WARs-Reihe. Auch die Mittelalter-Reihe ist mit Waffen gespickt. Von den Piraten will ich gar nicht erste anfangen. Aber nein, das ist natürlich alles kein Kriegsspielzeug 😀


7 Kommentare:

  1. Ich denke, Lederüberzüge oder gewachste Leinenüberzüge werden damals üblich gewesen sein. Die Römer haben das ja auch benutzt, um den Schild vor Feuchtigkeit zu schützen.

    Gero

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    1. Wenn ich an die knochenharten Kaninchenfelle denke, die mein Großvater nach dem Schlachten zum Trocknen aufgespannt hatte, gehe ich davon aus, dass eine Fellbespannung nicht nur eine Alternative von Nässeschutz, sondern integraler Teil des Schildes war.

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  2. Ich vermute, aus denkmalschutzrechtlichen Gründen können sie diesen Platz nicht völlig ignorieren, wenn eine Zerstörung durch Bauarbeiten bevorsteht.

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    1. Mag sein, doch dann gehören die Gesetze adaptiert. Man kann ja den Mutterboden abtragen und ein Oberflächensurvey machen - das dauert maximal einen Tag. Aber eine zeit- und kostenaufwändige Planagrabung ist hier in Anbetracht des relativ großen Kenntnisstandes nach meinem Dafürhalten völlig überzogen.

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  3. Der Trick bei meinem Schild ist der Kaseinleim, der Wasserfest ist. Aber auf die Sache mit dem Knochenleim gehe im Teil 2 noch Mal ein. Mir ist da was eingefallen/ aufgefallen...

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    1. Das hört sich auf jeden Fall interessant an. Bin gespannt!

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