Sonntag, 4. Februar 2024

Ich, Alexander der Große und der Pirat


Gestern habe ich die E-Mail einer niederländischen Firma erhalten. Man ließ mich darin wissen, dass die von mir über diese Firma in Taiwan bestellten ICs (Mikrochips) möglicherweise nicht termingerecht geliefert werden können, weil aufgrund der aktuellen Pirateriegefahr im Roten Meer das für die Lieferung zuständige Frachtschiff vermutlich einen Umweg ums Kap der Guten Hoffnung machen wird. 
An den Schrieb angehängt waren dann noch zwei Links. Der eine beinhaltete eine Stellungnahme der EU-Kommission, der andere eine des US State Departments. In letzterem hieß es, dass man die verantwortlichen Piraten bekämpfen werde.

Da fiel mir plötzlich vage ein, dass es, passend zur gegenwärtigen Situation, doch eine hübsche historische Anekdote gibt, die uns der Kirchenvater Augustinus von Hippo überliefert hat. Schnell die Suchmaschine angeworfen und schon gefunden

Augustinus berichtet von einem Piraten, der von Alexander dem Großen gefangen genommen worden war: "Wie kannst du es wagen, das Meer zu belästigen?", fragte ihn Alexander. "Wie könnt Ihr es wagen, die ganze Welt zu belästigen?", erwiderte der Pirat. "Da ich nur ein kleines Schiff habe, werde ich Räuber gerufen; Euch, der Ihr eine große Flotte besitzt, nennt man Imperator".

Geschichte ist schon faszinierend: Es ändern sich zwar die Akteure, aber ansonsten bleibt mehr oder weniger alles beim Alten. 


2 Kommentare:

  1. Sehr wahr. Die größten Räuber und Mörder sind die in Anzug und Krawatte. Oder damals im Purpurmantel und mit Lorbeerkranz auf dem Kopf. Aber diese Staatsverbrecher werden nur selten zur Verantwortung gezogen, stattdessen kühlt man sich an den kleinen Fischen das Mütchen, um dem Volk die Illusion von Recht und Ordnung zu geben.

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    1. Die doppelten Maßstäbe sind tatsächluch atemberaubend. Schlimmer ist nur noch der Umstand, dass so viele das nicht erkennen.

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