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Grau ist alle Theorie. Auf solche Abkommen wird bis heute in Kriegen gepfiffen.
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Dieser Erfurter Latrinensturz erscheint mir eher obskur. Für mich ist es schon sehr fragwürdig, dass anscheinend davon ausgegangen wird, dass sich eine relativ tiefe Fäkaliengrube (im Beitrag "wahrscheinlich so groß wie ein Schwimmbecken") direkt in so einem Gebäude (Dompropstei) befunden habe. Andererseits gabs da ja eine "Wasserdurchspülung" durch die ein paar der Gestürzten wohl überlebt haben.
AntwortenLöschenIch bin eher irritiert, wenn ein Doktorand soetwas nicht hinterfragt. Es wird von ihm angesprochen, dass es größere Fäkaliengruben an anderen Orten gab, nur bedeutet das dann, dass sich so eine große Grube direkt in so einem Gebäude befunden hat?
Also zusammengefasst: eine Fäkaliengrube in Schwimmbeckengröße unter dem "Versammlungssaal" einer Dompropstei, quasi im Keller und dann bricht die Decke/der Boden ein und "ca. 60" Personen stürzen und ertrinken darin, aber irgendwie werden auch noch ein paar durch die Wasserspülung hinausgeschwemmt. Klingt wohl "nachvollziehbar".
Ja, die bauliche Anordnung wirkt etwas eigentümlich. Dass man Räumlichkeiten, die für Versammlungen hoher Herren geeignet sind, ausgerechnet über einem Necessarium (Klo im Kloster) und einer Fäkaliengrube errichtet, habe ich bisher noch nie gehört. Z.B. sind auf dem Klosterplan von St. Gallen die Klos baulich von den größeren Gebäuden getrennt eingezeichnet. Außerdem sind solche klösterlichen Kloanlagen meines Wissens üblicherweise gangartig über einem wasserdurchspülten Kanal errichtet worden, in den die menschlichen Ausscheidungen geplumpst und gleich weggespült worden sind. Das waren keine Sickergruben, die sich langsam gefüllt haben. Genauso hört sich das aber in dieser Radiosendung an, obwohl sie ja gleichzeitig selber die Wasserspülung erwähnen. Das wirkt nicht sehr logisch.
LöschenDie ortsnahe Quelle spricht:
Löschen"Als er, bemüht den Frieden zwischen denselben herzustellen, von Vielen umgeben in einer Oberstube zu Rath saß, brach plötzlich das Gebäude zusammen und Viele stürzten in die darunter befindliche Abtrittsgrube, deren einige mit Mühe gerettet wurden, während andere im Morast erstickten."
https://web.archive.org/web/20101004181057/http://www.genealogie-mittelalter.de/ludowinger_landgrafen_von_thueringen/chronik_zu_erfurt.html
"Der Mainzer" und Landgraf Ludwig überlebten, wie dem folgenden Eintrag zu entnehmen ist. Eine Quellenkritik wäre angebracht, denn von Leitern steht in der Erfurter Domchronik nichts.
Auch ändert sich die Wortwahl bzw. die Übersetzung aus dem Lateinischen:
http://www.regesta-imperii.de/regesten/4-2-4-friedrich-i/nr/1184-07-26_1_0_4_2_4_199_2778.html?tx_hisodat_sources[action]=show&tx_hisodat_sources[controller]=Sources&cHash=9f6ffc06c91c1a71fa0ad62532a4f2c5#rinav
Ob also der ganze Boden wegbrach oder nur der Teil, in welchem die Zeugen/ Zuschauer standen, wird nicht erwähnt. Ob die 2 Stockwerke toef Gestürzten ertranken oder schlicht an dem Sturz starben, war wohl unerheblich, wenn man sie kopfüber aus dem Dreck bergen musste.
Es wäre schon interessant gewesen, die Quellen, die bei dem spektakulären Ereignis zahlreich gewesen eein dürften, gegeneinander abzuwägen. Aber das wäre dann wohl zu wissenschaftlich aufwändig gewesen.
Durch gleich drei Decken zu brechen ist auch eine ziemliche Leistung...
LöschenMehr Quellenkritik wäre in den Ausführungen jedenfalls wünschenswert gewesen.
Das Haager Abkommen wird aber um so wichtiger NACH dem Krieg. Dann lässt es sich prächtig und rechtssicher über den Besiegten richten.
AntwortenLöschenGanz genau so ist es. Das Messen mit zweierlei Maßstäben gilt außerdem für die gesamte sogenannte "regelbasierte Weltordnung".
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