Kurt Schietzel leitete viele Jahre lang die Ausgrabung der in Schleswig-Hollstein gelegenen Wikingersiedlung Haithabu. Sein wissenschaftliches Lebenswerk fasste er nun in dem aufwendig gestalteten Buch Spurensuche Haithabu (Verlag Wachholtz) auf beinahe 650 Seiten zusammen.
Neben detaillierten Ausführungen zur Siedlungs- und Forschungsgeschichte werden vor allem die archäologischen Funde der letzten Jahrzehnte dokumentiert. Darüber hinaus erläutert der Autor (bzw. sein Illustrator) das Alltagsleben der Bewohner Haithabus anhand aussagekräftiger Zeichnungen; so erfährt der Leser beispielsweise Näheres über den wikingerzeitlichen Brunnenbau, die Herstellung von wendegenähten Schuhen und die Machart zeittypischer Schlösser.
Apropos Zeit: Beim Datieren der im Buch dargestellten Objekte bleibt man zumeist vage, da eine annähernd exakte chronologische Einordnung innerhalb der ca 300jährigen Geschichte Haithabus nicht durchführbar ist. Trotzdem hätte wohl im Rahmen des Möglichen die eine oder andere Abbildung etwas mehr Detailinformationen vertragen. Der bloße Hinweis auf irgendwelche Kataloge oder Grabungsberichte ist zu wenig.
Sehr positiv erscheint mir hingegen, dass die ergrabenen Artefakte groß dargestellt und mit einer Angabe des Maßstabes versehen wurden - meist 1:1, 1:2, 1:3 oder 1:4. Gezeigt wird neben den üblichen Funden wie Kämmen, Schwertern, Pfeilspitzen, Fibeln und Werkzeugen auch Exotischeres - z.B. Axt-Scheiden, eine Steinschleuder, Schlittschuh-Kufen aus Tierknochen und eine Tasche aus Birkenrinde.
Sehr positiv erscheint mir hingegen, dass die ergrabenen Artefakte groß dargestellt und mit einer Angabe des Maßstabes versehen wurden - meist 1:1, 1:2, 1:3 oder 1:4. Gezeigt wird neben den üblichen Funden wie Kämmen, Schwertern, Pfeilspitzen, Fibeln und Werkzeugen auch Exotischeres - z.B. Axt-Scheiden, eine Steinschleuder, Schlittschuh-Kufen aus Tierknochen und eine Tasche aus Birkenrinde.
Fazit: Spurensuche Haithabu ist ein Schmöker im besten Sinne des Wortes. Der optisch ansprechend aufbereitete Inhalt erschlägt den Leser aufgrund der schieren Menge geradezu. Empfehlen kann ich das Buch sicher nicht nur Wikinger-Begeisterten, sondern auch jenen, die sich eher allgemein für das Leben zwischen dem späten 8. und frühen 11. Jahrhundert interessieren. Nicht zuletzt Living-History-Hobbyisten werden hier auf ihre Kosten kommen. Der nicht mehr ganz niedrige Kaufpreis von 45 Euro ist im Angesicht des Gebotenen durchaus verkraftbar.
Inhaltsverzeichnis bzw. Gliederung:
Geleit - Vorwort - Einleitung
I.
Geographische und historische Orientierung
Jütische Halbinsel - Schleswiger Landenge
II.
Ansiedlungen am Haddebyer Noor
Baubefunde - Siedlungsstrukturen
III.
Bewohner
Begräbnisse - Schriftlichkeit - Kultur - Kleidung
IV. Haushalt und Alltagsleben
Wohnen - Ernährung
V.
Produktion
Hausfleiß - Handwerk
VI.
Hafen und Schiffe
Entdeckung - Bergung - Dokumentation - Konservierung
VII. Handel
Transportmittel - Handelsgüter - Zählen - Wägen - Zahlungsmittel - Reiserouten
VIII.
Bewaffnung und Befestigung
Gesellschaft und Urbanisierung
IX.
Wikinger Museum Haithabu (--> Leerzeichen in Komposita ^^)
Konzept - Planung - Bau - Nutzung)
Register
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages habe ich einige Beispiele herausgegriffen, welche abschließend die Informationsdichte des Buchs veranschaulichen sollen.
Weiterführende Informationen:
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Inhaltsverzeichnis bzw. Gliederung:
Geleit - Vorwort - Einleitung
I.
Geographische und historische Orientierung
Jütische Halbinsel - Schleswiger Landenge
II.
Ansiedlungen am Haddebyer Noor
Baubefunde - Siedlungsstrukturen
III.
Bewohner
Begräbnisse - Schriftlichkeit - Kultur - Kleidung
IV. Haushalt und Alltagsleben
Wohnen - Ernährung
V.
Produktion
Hausfleiß - Handwerk
VI.
Hafen und Schiffe
Entdeckung - Bergung - Dokumentation - Konservierung
VII. Handel
Transportmittel - Handelsgüter - Zählen - Wägen - Zahlungsmittel - Reiserouten
VIII.
Bewaffnung und Befestigung
Gesellschaft und Urbanisierung
IX.
Wikinger Museum Haithabu (--> Leerzeichen in Komposita ^^)
Konzept - Planung - Bau - Nutzung)
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Mit freundlicher Genehmigung des Verlages habe ich einige Beispiele herausgegriffen, welche abschließend die Informationsdichte des Buchs veranschaulichen sollen.
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Dem kann ich mich nur anschliessen, ich hab das Buch am Tage des des Stapellaufs von Erik Styrmatr gekauft.Sehr gut finde ich die Schablone, die die Lage der Funde in Beziehung zu markanten Siedlungspunkten setzt. Klare Kaufempfehlung!
AntwortenLöschenJ. Rösener