Montag, 13. August 2012

Landwirtschaftliche Erträge im (frühen) Mittelalter

Roggenfeld mit Kornblumen (Foto: Alupus/Wikimedia.org)
Wenn ein Bauer im Mittelalter pro ausgesätem Korn bei der Ernte vier zurückbekam, konnte er sich mehr als nur glücklich schätzen. Zum Vergleich, heute holt ein Bauer das 20fache heraus!
Ähnlich verhielt es sich bei den Rindern: Eine Kuh lieferte damals pro Tag ca. 4 Liter Milch, die Hochleistungskühe der Gegenwart hingegen stolze 25 Liter. Allerdings sind unsere Kühe auch deutlich größer als ihre mittelalterlichen Vorfahren.

Zum Vergleich die Höhe des Widerrists:
heutige Kuh 135-150 cm
mittelalterliche Kuh 100 cm

In römischer Zeit, bzw. in den römischen Provinzen, hatte das Hausrind übrigens zwischenzeitlich bereits eine ähnliche Widerrist-Höhe erreicht wie heutige Tiere - auch wenn sie noch nicht ganz so massig waren.
Allerdings wurden auch die Rinder in den Provinzen, nachdem die Germanen die Macht übernommen hatten, im Laufe der Zeit wieder kleiner. Den neuen Herren fehlte offensichtlich die Muße, ihre Tiere gezielt zu züchten bzw. die züchterischen Errungenschaften der Römer zu bewahren. 

Woher weiß man dies alles? Aus unzähligen Knochenfunden. Z.B. Anhand der Länge des Mittelfußknochens kann man die ursprüngliche Größe eines Tiers berechnen. Man benötigt demnach kein vollständiges Skelett.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare werden entweder automatisch oder von mir manuell freigeschalten - abhängig von der gerade herrschenden Spam-Situation und wie es um meine Zeit bestellt ist.