Römische Sonnenuhr (© Hartmann Linge, Wikimedia Commons, CC-by-sa 3.0) |
Nicht nur römische Zahlen sind vergleichsweise kompliziert, sondern auch die römische Zeitrechnung. Zwar galt bereits für die Römer die Zeitspanne von Mitternacht bis Mitternacht als ein voller Tag; allerdings teilte man diesen vollen Tag nicht in 24 gleich lange Stunden von je 60 Minuten ein. Stattdessen wurde die Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang in 12 Teile (Tagesstunden) unterteilt, und die restliche Zeit, von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang, in weitere 12 Teile (Nachtstunden). Da aber je nach Jahreszeit die Sonne unterschiedlich lange ihre Bahn über den Himmel zieht, waren auch diese Unterteilungen unterschiedlich lang. Soll heißen, im Winter waren die 12 Tagesstunden jeweils kürzer, als die 12 Nachtstunden; im Sommer war es genau umgekehrt. Da sich das Verhältnis von Tag zur Nacht ständig (täglich) ändert, waren de facto auch die Stunden jeden Tag unterschiedlich lang.
Der Tag (bzw. die 12 Tagesstunden) begann, wie bereits erwähnt, mit dem Sonnenaufgang - und der war natürlich immer zu einer anderen Zeit. So begann die Hora Prima (erste Stunde) zum Zeitpunkt der Wintersonnenwende um umgerechnet 07:33 Uhr und dauerte bis 08:17 Uhr (= 44 Minuten lang). Zur Sommersonnenwende begann diese erste Stunde jedoch schon um umgerechnet 04.27 Uhr und endete um 05:42 Uhr (72 Minuten lang).
Zugegeben, das alles erscheint uns heutigen Menschen ziemlich kompliziert und sehr unpraktisch. In erster Linie aber nur deshalb, weil wir unsere (zu) genaue Zeitmessung als Maßstab heranzieht. Der Otto Normalrömer nahm die Sache, auch weil er keine Minuten oder Sekunden kannte, bestimmt nicht so genau. Nur sehr wenige Menschen dürften damals je in die Situation gekommen sein, die Uhrzeit exakt wissen zu müssen.
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Zugegeben, das alles erscheint uns heutigen Menschen ziemlich kompliziert und sehr unpraktisch. In erster Linie aber nur deshalb, weil wir unsere (zu) genaue Zeitmessung als Maßstab heranzieht. Der Otto Normalrömer nahm die Sache, auch weil er keine Minuten oder Sekunden kannte, bestimmt nicht so genau. Nur sehr wenige Menschen dürften damals je in die Situation gekommen sein, die Uhrzeit exakt wissen zu müssen.
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Quelle:
- Alltag im Alten Rom - Das Leben in der Stadt | Karl-Wilhelm Weeber | Patmos | 1995/2011 | Meine Rezension | Infos bei Amazon
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