Update zu Fake-Rezensionen bei Amazon
Vor einer Woche habe ich hier auf ein bei Amazon angebotenes Buch hingewiesen, dessen vier Rezensionen allesamt Fälschungen waren. Nachdem mindestens drei Personen Amazon darauf aufmerksam machten, wurden diese Rezensionen endlich gelöscht. Doch leider, es handelt sich um keinen Einzelfall: Publikationen aus derselben Reihe wurden nach dem gleichen Schema mit bis dato jeweils vier gefälschten Rezensionen versehen, wie eine Blog-Leserin bemerkt hatte. Auch die Autorennamen der Bücher dürften Fakes sein - während die Bücher selbst hauptsächlich ein aus Copy & Paste zusammengestellter Ramsch sind: Klick mich
Zwar wurde Amazon auf die Ansammlung von systematischen Fake-Rezensionen per E-Mail hingewiesen, doch anstatt etwas Eigeninitiative zu entwickeln, antwortete man lapidar:
"gerne würde ich Ihnen sofort weiterhelfen, benötige aber zum Auffinden der von Ihnen genannten Rezension noch weitere Informationen:
1) Name des Rezensenten/ Link zum Profil des Rezensenten2) ASIN/ ISBN des Artikels3) Datum der RezensionSobald uns Ihre Antwort erreicht, werden wir uns natürlich schnellstmöglich um eine Lösung bemühen."
Der Kunde soll also gratis die Arbeit des Multimilliarden-Konzerns erledigen? Die noch im Sommer propagierte härtere Gangart gegen Fake-Rezensionen dürfte demnach vor allem eine für die Öffentlichkeit bestimmte Show gewesen sein.
Ein Einzelfall ist diese provokante Trägheit freilich nicht, denn Heise.de hat erst kürzlich davon berichtet, dass man es bei Amazon selbst nach vier Jahren (!) noch nicht zuwege gebracht hat, eine beliebte Betrugsmasche bei Marketplace-Händlern zu unterbinden. Dabei wäre das technisch ohne Weiteres möglich.
Hätte ich bei Amazon etwas zu sagen, würde ich jene, die auf betrügerische Vorgänge aller Art hinweisen, mit Gutschriften belohnen. Ähnliches hat sich etwa auch bei der Suche nach Sicherheitslücken in Software durchaus bewährt.
Hätte ich bei Amazon etwas zu sagen, würde ich jene, die auf betrügerische Vorgänge aller Art hinweisen, mit Gutschriften belohnen. Ähnliches hat sich etwa auch bei der Suche nach Sicherheitslücken in Software durchaus bewährt.
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Strohdoof oder ignorant?
Man vergleiche den Buchtitel mit dem Coverbild: Klick mich
Ich bin derlei Schmarrn ja von den Covern historischer Romane gewöhnt, aber bei einem Sach- oder Fachbuch sollte man schon etwas mehr Sorgfalt walten lassen ...
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Bei dem kolportierten Mickerlohn den Amazon bezahlt, ist Eigeninitiative wohl nicht drinnen ;-)
AntwortenLöschenWobei allerdings das Management genug bezahlt bekommt, um mit etwas mehr Elan an einer Problemlösung zu arbeiten.
LöschenNeulich habe ich einen Mittelalterroman entdeckt, auf dessen Cover ein Schiff aus dem 17. Jahrhundert abgebildet war. Offengestanden vergeht mir bei so einer lieb- und Hirnlosigkeit sofort jede Lust, ins Buch hineinzuschauen.
AntwortenLöschenGero
Ja Hiltibold, zum Teil scheren sich die Verlage bei der Gestaltung der Buchdeckel, das muss man einfach mal so deutlich sagen, einen Scheiß. Und es wird nicht besser, sondern eher noch schlimmer. Z B bietet sich der Vergleich zwischen der alten und neuen Ausgabe von das "Alte Rom an" ("Was ist was"-Reihe)
AntwortenLöschenALT: https://www.amazon.de/Was-ist-was-Band-055/dp/3788602953
NEU: https://www.amazon.de/gp/product/3788620331/ref=pd_sim_14_8?ie=UTF8&psc=1&refRID=2T6BWBB7MZS5HV8NB6VR
Den halbwegs korrekten Legionär hat der Tesloff Verlag durch so einen Kasper in Fantasie-Kostüm ersetzt, wie sie jeder Rombesucher vom Kolosseum her kennt.
LG
CPM
Die kriegen es bei Amazon ja auch seit Jahren nicht hin, den Betrug im Kindle-Selfpublisher-Programm zu beenden. Warum auch, tut dem Konzern ja nicht weh, nur den ehrlichen Autoren und den Kunden.
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