Donnerstag, 1. Dezember 2016

Krimskrams: 5-Kilo-Buch mit Griff -- Amazon verbietet und löscht "anreizbasierte" Bewertungen

5-Kilo-Buch mit Griff



Fotos: Hiltibold | Cover: (C) Taschen Verlag


"Ach du meine Güte" - waren meine ersten Gedanken, als ich vor einigen Tagen ein Paket entgegennahm. Irgendwie hatte ich übersehen, welche Dimensionen das georderte Buch besitzt; die da wären: 8,9 x 40,6 x 48,3 cm. Gewicht 5 kg - plus eine schöne 0,5 kg schwere Kartonverpackung mit Griff.
Der Buchtitel lautet: "Houses and Monuments of Pompeii". Die enthaltenen Texte sind dreisprachig: Englisch, Deutsch, Französisch. Wobei der Schwerpunkt allerdings auf den großformatigen Abbildungen liegt.
Der Preis mag auf den ersten Blick etwas hoch erscheinen, doch dem ist eigentlich nicht so, wenn man bedenkt, wie viel Buch es dafür gibt. Im Jänner folgt hier noch eine sehr ausführliche Rezension.

PS: Das Buch besitzt einen einzigen Nachteil - es passt in keines meiner Bücherregale ... 

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 Amazon löscht ältere "anreizbasierte" Bewertungen ...

... vermeldete Heise.de vor wenigen Tagen. Konkret geht es hier um Bewertungen von Produkten, die Interessierten gratis zur Verfügung gestellt wurden, sofern sie sich im Gegenzug zu einer Rezension bereiterklärten - die wiederum häufig recht beschönigend ausgefallen waren.
Diese Entwicklung ist insofern interessant, weil man natürlich auch für Buchbesprechungen Rezensionsexemplare erhalten kann und Amazon sich dessen durchaus bewuss ist (Link, letzter Absatz).

Ich persönlich würde nie ein Buch, das mir nicht gefallen hat, belobhudeln, bloß weil es kostenlos war oder weil ich die Hoffnung hätte, bei Wohlverhalten vom Verlag weitere Gratis-Exemplare zu erhalten. Nein, wer mir ein Buch anbietet, der muss schon auch ein gewisses Risiko tragen. 
Andererseits habe ich aufgrund langjähriger Erfahrung bei der Auswahl meiner Bücher - das sind zu 95 Prozent Sach- sowie Fachbücher - ein recht glückliches Händchen. Und sofern der Autor nicht durch Fremdwortvöllerei, elliptische Formulierungen oder grobe Unkenntnis negativ auffällt, werde ich sein Werk auch nicht verreißen.

Im Übrigen stellt sich die Frage, wie Amazon bitteschön all jene Kontaktaufnahmen zwischen Verlagen und Rezensenten mitbekommen möchte, die nicht über Amazon sondern per E-Mail stattfinden? Insofern erscheint mir das veranstaltete Getöse etwas überzogen. Wie ich hier außerdem vor wenigen Wochen festgestellt habe, schafft es Amazon ja oft nicht einmal echte Fake-Rezensionen zu löschen, auf die Kunden ausdrücklich aufmerksam machen.

UPDATE: Golem.de berichtet, dass Amazon anscheinend selbst nicht weiß, wie bezahlte bzw. anreizbasierte Rezensionen erkannt werden können... Klick mich

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4 Kommentare:

  1. Muss man für ein Rezensionsexemplar bei Büchern nicht zwingend eine Rezension als Gegenleistung schreiben?
    Karl0

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    1. Normalerweise nicht, soweit ich weiß.
      Andererseits wird auch niemand gezwungen, ein Rezensionsexemplar anzunehmen. Wenn man es trotzdem tut, dann gehört es sich aber schon, eine Rezension darüber zu schreiben. Man muss es ja nicht über den grünen Klee loben. Genau das machen aber sicher einige Rezensenten - nicht nur bei Büchern.

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  2. Ich schwanke zwischen "Ich brauche unbedingt dieses Buch" (weil Thema) und "Was soll ich mit dem Buch?" (weil Größe)
    Die Regale in meinem Besitz tun sich eh schon ungesund ein wenig biegen. Aber das Thema!...

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    1. Das kenne ich. Alle paar Monate schlichte ich meine Bücher um, damit ich in die Regale noch ein bisschen mehr reinpressen kann :)

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