Sonntag, 10. September 2017

Buch: Mit Schild und Schwert für Attika!

Die Hopliten-Heere aus dem klassischen Griechenland genießen bis heute einen geradezu legendären Ruf. Obwohl zahlenmäßig vergleichsweise schwach, besiegten mit ihnen die griechischen Stadtstaaten häufig weit überlegenen Feinde; siehe etwa die berühmten Schlachten von Marathon und Plataiai gegen die Perser - oder Xenophons abenteuerlichen Zug der Zehntausend, den er in seiner Anabasis verewigte.

Im Buch "Mit Schild und Schwert für Attika!" (Tectum Verlag) beschreibt der Althistoriker Martin Pickelmann in übersichtlicher Form das Heerwesen im antiken Attika (Athen) zur Zeit der Perserkriege und des Peloponnesischen Kriegs (wobei auch die unmittelbar davor und danach angrenzenden Jahrhunderte angeschnitten werden). Was waren Beispielsweise die jeweiligen Aufgaben der zehn gewählten Strategen? Wie war die Reiterei organisiert? Welches Ansehen genoss die Flotte? Usw. usf. 
Hauptsächlich geht es allerdings um die Hopliten bzw. das ausgeklügelte System ihrer Rekrutierung. Dazu gehört z.B. die Vorgehensweise bei der Zusammenstellung der Listen mit den Wehrpflichtigen, aber auch die Musterung und eine mögliche Freistellung vom Kriegsdienst.
Bis zu einem gewissen Grad wird auch auf die Kampfweise und Bewaffnung eingegangen, die im Laufe der Zeit immer wieder Veränderungen erfuhren: Wann kam beispielsweise der schwere Schild der Hopliten auf? Wie verbreitet war der u.a. aus Leinen gefertigte Kompositpanzer? Und was hat es mit dem othismos - dem Massendruck in der Schlacht - auf sich?

Quellenangaben sind in Form von Fußnoten reichlich vorhanden - sowohl zu Primär wie auch Sekundärliteratur. 
Ein paar Skizzen oder Diagramme hätten wohl nicht geschadet (Bilder sagen oft mehr als tausend Worte), allerdings störte mich deren Fehlen auch nicht übermäßig, da der Text klar und meist allgemein verständlich formuliert wurde. Einziger echter Kritikpunkt sind die fehlenden Übersetzungen einiger griechischer Begriffe. Ich konnte sie zwar entziffern, allerdings hätte der Autor nicht davon ausgehen sollen, dass dies jedem Leser möglich ist.
Der Preis beträgt knapp 20 Euro.

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