Sonntag, 24. September 2017

Krimskrams: Vom Campus Galli auf Facebook gesperrt (*LOL*) -- Fauler (Fake-)Rezensent bei Amazon



Kritik an Junk-Living-History: Vom Campus Galli auf Facebook gesperrt 

Die Mittelalterbaustelle Campus Galli hat wieder einmal zugeschlagen: Sowohl auf der Projekt-Homepage wie auch bei Facebook bezeichneten die Verantwortlichen eine Veranstaltung, bei der nachfolgendes Foto geschossen wurde, wortwörtlich als "Living History" und verwiesen überdies ausdrücklich auf die angebliche Kompetenz der Darsteller: Foto

Im Angesiecht der Schuhe, die der Herr in der Mitte des Fotos trägt, kann man eigentlich nur darüber lachen, wenn hier hochtrabend mit Begriffen wie "Living History" hantiert wird. Und gelacht bzw. diesen Käse kritisiert haben dann auch tatsächlich mehrere Beobachter bei Facebook. Woraufhin der Campus Galli in üblicher Manier versucht hat, sich mit halbwahrem Wortgeknatter bzw. einer erfundenen Kausalität aus der Affäre zu ziehen. Siehe die nachfolgenden Screenshots, die ein paar Beispiele der auf mehrere Diskussionsfäden verteilten Kommentare zeigen.

Quelle: Facebook-Seite des Campus Galli

Quelle: Facebook-Seite des Campus Galli

Selbstverständlich wäre es möglich gewesen, dem Baustellenmitarbeiter für seine schauspielerische Einlage vorübergehend ein Paar historisch wenigstens halbwegs authentische Schuhe aus dem Fundus zu spendieren. Zumindest hätte es dergestalt ein seriöses Museum gehandhabt, dem bewusst ist, dass im Rahmen der Wissensvermittlung solche Details wichtige Bedeutungsträger sind. Doch entweder wurde dies von den grenzintelligenten Verantwortlichen des Campus Galli nicht bedacht oder es war ihnen schlicht und ergreifend wurscht. Als routinierter Beobachter der Möchtegern-Klosterstadt gehe ich ausdrücklich von letzerer Möglichkeit aus.

Weil man es nun aber beim Campus Galli nicht so mit Kritik hat, wurde ich nach obigem Posting, bei Facebook blockiert 😆.

Quelle: Facebook-Seite des Campus Galli

Soso. Er selbst war andererseits ganz froh, als ich ihm in diesem Blog eine Plattform gab, um in einem Gastbeitrag den Kritikern seine Sicht der Dinge darzulegen. Der undankbare Herr Napierala misst offenbar mit zweierlei Maß. Oder ist er immer noch beleidigt, weil ihn damals mehrere Leser im Kommentarbereich für seine schwammigen Wischiwaschi-Aussagen 'abwatschten'?

Selbstverständlich habe ich mich noch in einer E-Mail beim Geschäftsführer für die erwiesene Nettigkeit persönlich bedankt. Man weiß schließlich, was sich gehört:
Danke für die Sperre bei Facebook, Herr Doktor,
so etwas motiviert selbstverständlich ungemein, das ambitionslose Geschichts-Voodoo des Campus Galli auch weiterhin der verdienten Lächerlichkeit preiszugeben. 😊
Mit vorzüglichen Grüßen,
Ihr Lieblingsblogger

Übrigens: Trotz mehrfacher Ankündigungen wurde vom Campus Galli auch dieses Jahr noch keine einzige vernünftige wissenschaftliche Dokumentation der als "Experimentelle Archäologie" bezeichneten Arbeiten veröffentlicht.
Anstatt endlich - nach gutem wissenschaftlichen Brauch - die Quellen offenzulegen, die etwa für das angeblich fertiggestellte Holzkirchlein Grundlage waren, schwadroniert der Geschäftsführer in befreundeten Medien lieber über zukünftige Pläne wie den mit 500.000 Euro (sic!) Steuergeld subventionierten, aber schon mehrfach verschobenen Bau einer Scheune. Man beachte hier auch unbedingt die 'begeisterten' Kommentare der Eingeborenen unter dem verlinkten Artikel des Lokalblattes 😉.


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Fauler (Fake-)Rezensent bei Amazon

Schon wieder ein extrem auffälliger Fake-Rezensent bei Amazon! Man scrolle einmal durch dessen erstaunliche Bewertungen und beachte nicht nur die immer gleiche Anzahl der vergebenen Sterne; der Rezensent ist nämlich sogar zu faul, seine Rezensionstexte wenigstens pro forma ein bisschen dem jeweiligen Produkt anzupassen.
Oder sollte man hier nicht von Faulheit, sondern vielmehr vom ökonomisch klugen Minimieren des Arbeitsaufwandes sprechen? ^^  Klick mich

Was mich wirklich ärgert ist, dass Amazon in solchen Fällen einfach die Hände in den Schoß legt. Wenn nämlich jemand massenhaft ausschließlich 5-Sterne-Rezensionen mit dem immer gleichen Text veröffentlicht, dann sollte das Grund genug sein, den betroffenen Nutzer einer Überprüfung zu unterziehen. Ein entsprechender Automatismus wäre softwareseitig kinderleicht zu implementieren. Stattdessen nutzt man solche Funktionen lieber, um das laut Fernabsatzgesetz festgeschriebene Rücktrittsrecht zu unterminieren und sperrt in mehr als nur fragwürdiger Weise einfach die Konten von Kunden, wenn diese nach Ansicht von Amazon zu viel bestellte Ware retournieren. Wobei "zu viel" mitunter sehr eigenwillig interpretiert wird! Klick mich


14 Kommentare:

  1. Nicht einmal ignorieren, den musealen Saftladen. Alleine wenn ich an das bei Youtube immer noch abrufbare Video denke, in dem drei Hanseln behaupten, man könnte alle Rohstoffe für das Bauen selbst gewinnen. Als ich dann zur Eröffnung dort war, hat es geheißen, nö, das funktioniert doch nicht. Außer einer großen Klappe steckt da leider nicht viel dahinter. Die wollen für ihren gemütlichen Job weiterhin Kohle abgreifen und werden jeden nach Möglichkeit wegdrücken, der mit plausibler öffentlicher Kritik an dem Zirkus die Zuschüsse gefährdet, ohne die sie wirtschaftlich nicht bestehen können.

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    1. Man kann den Campus Galli leider nicht total ignorieren. Das würde bedeuten, diesen Moglern das Feld zu überlassen. Dabei ist es jetzt schon schlimm genug. Mich hat bei einer Veranstaltung im Freilichtmuseum Ukranenland eine Besucherin auf den Campus Galli hingewiesen und gemeint, wie authentisch dort gearbeitet wird. Als ich versucht habe zu erklären, dass das nicht so ist, war sie ganz erstaunt und schon beinahe ungläubig!

      Guinevere

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  2. Hmm, sich online wie ein kleiner Westentaschenfaschist zu gebärden, wird die Akzeptanz der eigentümlichen Klosterbaustelle in Living History Kreisen wahrscheinlich auch nicht steigern ....

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  3. Vor ein paar Jahren war mal wo zu lesen, dass bis zu 20 % der Amazon-Bewertungen gekauft oder sonst irgendwie nicht ehrlich sein sollen, weil sich die Bewerter langfristig Vorteile erhoffen (Rezensionsexemplare von Produkten z.B.).
    LG,Tiberius

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    1. Mittlerweile scheinen das eher noch mehr geworden zu sein. Es gibt nämlich spezielle Agenturen, die alleine pro Tag zigtausende Fake-Rezensionen veröffentlichen. Dazu kommen dann noch die unzähligen Normalkunden, die, wie du richtig geschrieben hast, sich in der Hoffnung auf Rezensionsexemplare selbst zensieren, alles ganz toll finden und nur 5 Sterne vergeben.
      Ich würde solche Leute, wenn man ihnen auf die Schliche kommt, lebenslänglich sperren. Allerdings ist Amazon natürlich bis zu einem gewissen Grad selbst an guten Rezensionen interessiert, weil diese den Verkauf ankurbeln ...

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  4. Lieber Hiltibold, mir fehlt, im Gegensatz zu dir, der Durchblick in Sachen Campus Galli. Ich dachte bisher, man gewährt den Machern eine Anschubfinanzierung und danach müsste sich das Projekt zur Gänze aus eigenen Einnahmen finanzieren. Diese Information scheint aber nicht den aktuellen Stand der Dinge widerzuspiegeln?

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    1. Das trifft tatsächlich schon lange nicht mehr zu. Die ursprünglichen Pläne und Prognosen aus dem Jahr 2012 waren nicht das Papier wert, auf das sie gedruckt worden waren. Und mittlerweile hat sich herausgestellt, dass auch die aktualisierten Prognosen aus dem Jahr 2014, wonach sich das Projekt spätestens ab 2018 vollständig selbst finanzieren wird können, nur heiße Luft waren.
      Wirtschaftlich ist der Campus Galli auch nach fünf Jahren ein großer Misserfolg. Und das wird sich - bei dem offensichtlich immensen Zuschussbedarf - auch auf viele Jahre hinaus nicht ändern.

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  5. Die rechtskonservative AFD hat in Meßkirch bei den Bundestagswahlen besser abgeschnitten als im Bundesdurchschnitt. Ein Redakteur der Schwäbischen Zeitung rätselt wegen den Gründen. Er vergisst, dass die AFD im Gegensatz zur SPD, CDU, der Mehrheit der Freien Wähler und den Grünen sich nicht Pro Campus Galli positioniert hat. Bürgermeister Zwick sollte das eine Warnung für die nächsten Kommunalwahlen sein!

    Mr. Frog aus Meßkirch

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    1. Der "Campus Galli" hat bei den Bundestagswahlen eine denkbar marginale Rolle gespielt. Bei den letzten Kommunalwahlen bekam die "Campus-Galli-Fraktion" jedenfalls eine satte 90-Prozent-Mehrheit. Das wird sich auch bei den nächsten Kommunalwahlen, wo das Thema wirklich eine Rolle spielt, nicht ändern. Moser und Musolf werden dafür schon sorgen! Im Übrigen, was wundert sich Musolf so? Das AfD-Ergebnis bei der Bundestagswahl lag nicht höher als bei der letzten Landtagswahl. Und seine Parteien haben doch wieder solide 80 Prozent geholt. Die Buntmenschen können wohl nie zufrieden gestellt werden. Rechte wären mit 51 Prozent schon zufrieden.
      Leser

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    2. Im ersten Moment könnte man sich fragen, warum noch niemand in der "Schäbigen Zeitung" das Meßkircher Wahlergebnis auf den dortigen Heidegger-Kult zurückgeführt hat. Dabei böte sich das geradezu an, um die neue Partei einmal mehr in die "braune Ecke" zu stellen. Nicht einmal in erster Linie, weil Heidegger wirklicher Nationalsozialist war, sondern weil er gegenwärtig v.a. von Sympathisanten der AfD geschätzt wird, wie Kubitschek und Sellner (um von Dugin hier zu schweigen). Aber ich vergaß: Der Meßkircher Gemeinderat hat ja erst vorige Woche den Vertrag mit dem Heideggeristen Alfred Denker um weitere vier Jahre verlängert, damit das Geraune über Heideggers sektenhafte "esoterische Philosophie" auch in Zukunft nicht verstummt. Der "Erzbösewicht" in Meßkirch muss weiterhin der aufrechte katholische Redakteur (und NS-Opfer!) Albert Zimmermann bleiben, gefolgt von Erzbischöf Gröber (der viel zu schwarz war, um wirklich braun zu sein). Daher konnte Zwicks "Schoßhund" Musolf diese Waffe nicht zücken. Ob es andere tun?
      Leser

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    3. Ansonsten "überrascht" vielmehr, warum Musolf nicht von selbst auf den wirklichen Grund des leicht überdurchschnittlichen Ergebnisses der neuen Partei in Meßkirch kommt:
      Das Werben Nudings für sein verkapptes Schlepperunwesen mit der "Sea eye" im Mittelmeer und die darauf folgende freimütige Aufklärungsaktion der Identitären Bewegung in Meßkirch.
      Leser

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    4. Derweil befleißigt sich Musolf im Kommentare-Löschen (wie Moser nicht anders in der Leserbriefzensur):
      http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Abschneiden-der-AfD-ueberrascht-_arid,10741552_toid,494.html#null
      Ganz verwischt hat er die Spuren meines Kommentars freilich nicht, weil ein anderer Kommentar noch darauf antwortet.
      Leser

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    5. Ui, da geht es ja ganz schön hoch her. Ob der Artikelautor, ein berüchtigter Campus-Galli-Fanboy, gar unerkannt mitdiskutiert?

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  6. Man sieht Facebook als reines Vermarktungsinstrument, nicht als offene Diskussionsplattform. Das hat der Campus Galli schon ein paarmal zu verstehen gegeben, wenn z.B. von Facebook-Usern das Vorlegen von Quellen erbeten wurde. Kritik, und wenn sie noch so höflich vorgetragen wird, stört nur.
    Trotzdem ist die zum Teil regelrecht aggressive Abwehrhaltung schwer grotesk, da doch gleichzeitig der Zweck des Vereins darin bestehen soll, Wissen zu vermitteln.

    Mich haben sie ja schon vor langer Zeit blockiert, nachdem ich zweimal anscheinend unbequeme Fragen zu den Finanzen gestellt habe ;-)

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