Zum Schmökern und Recherchieren
In "Codices illustres" (Taschen Verlag) werden auf rund 500 reich bebilderten Seiten 167 illuminierte Handschriften aus der Zeit zwischen 400 und 1600 in chronologischer Reihenfolge vorgestellt. Darunter befinden sich auch einige außereuropäische Exemplare, wie etwa der von den Maya geschaffene Codex Borgia.
Zu jeder Handschrift findet sich mindestens ein großformatiges Beispielbild (meist aber mehrere); desweiteren wird angegeben, wann und wo sie entstand, in welcher Sprache sie verfasst wurde, was ihr Thema ist, welche Abmessungen sie aufweist, was die künstlerischen Besonderheiten sind usw. usf.
"Codices Illustres" eignet sich nicht nur zum darin Schmökern, sondern auch als Erstanlaufstelle für die Recherche (ich bin z.B. besonders an Details hinsichtlich mittelalterlicher Kleidung interessiert). Sehr nützlich ist hierbei, dass sämtliche der oft recht unterschiedlichen Bezeichnungen von ein und derselben Handschrift angegeben werden. Das erleichtert z.B. die weitere Bildersuche im Internet sehr, da man ja oft schon an dem Umstand scheitert, nicht die passenden Suchbegriffe zu kennen.
Das Layout des in raues Leinen gebundenen Buchs ist sehr schön und übersichtlich gestaltet worden. Ein wenig zu kritisieren habe ich daran allerdings, dass gelegentlich der Platz nicht sehr geschickt ausgenutzt wurde - siehe etwa die letzte der vier nachfolgenden Abbildungen. Außerdem hätte die Schrift ruhig ein bisschen größer sein können.
Neben dem Hauptteil und einer relativ ausführlichen Einleitung, in der u.a. die Geschichte und die Kunst der Buchmalerei behandelt wird, enthält "Codices illustres" auch einen Anhang mit Künstlerbiographien, ein Glossar sowie ein Register mit Eigennamen und Handschriften-Bezeichnungen. Letzeres erleichtert das gezielte Suchen sehr. Der Kaufpreis beträgt 30 Euro.
Kreuzritterbibel / Bibel des Kardinals Maciejowski (um 1250) | (C) Taschen Verlag |
René d'Anjou: Le Livre des tournois / Das Turnierbuch (um 1460) | (C) Taschen Verlag
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Vivian-Bibel (842/846) | (C) Taschen Verlag |
Les Très Riches Heures du Duc de Berry (1410-1416 und 1485-1489) | (C) Taschen Verlag |
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Weiterführende Informationen:
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Ich versteh es nicht. Wieso zum Henker werden Bildbände praktisch nie mit Lücke gedruckt? Jedes mal verschwindet die Mitte des Bildes zwischen den Seiten und man erkennt nichts mehr.
AntwortenLöschenAußerdem tut es dem Einband nicht gut, wenn man die Seiten in der Mitte ständig auseinanderdrücken muss, um halbwegs alles sehen zu können.
LöschenDanke sehr für diesen Buchtipp!
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