Einblicke in die Medizin der römischen Antike
Compositiones / Der gute Arzt ist eine fast 2000 Jahre alte Zusammenstellung von Medikamenten-Rezepten und medizinischen Ratschlägen des römischen Arztes Scribonius Largus.
Largus lebte im 1. Jh. n. Chr. und begleitete Kaiser Claudius vermutlich als Militärarzt auf dessen Britannienfeldzug. Zu seinen Patienten zählten im Laufe der Zeit sowohl arme Menschen wie auch Mitglieder der gesellschaftlichen Führungsschicht. Humanität und Mitgefühl waren für ihn wichtige Eigenschaften, über die ein Arzt verfügen sollte. Und obwohl man von Bakterien und Keimen in der Antike eigentlich noch nichts wusste, so scheint man ihre Existenz doch aufgrund von praktischen Erfahrungen und Beobachtungen erahnt zu haben, denn Largus empfiehlt Medizinern, sich aus hygienischen Gründen die Hände zu waschen.
Largus lebte im 1. Jh. n. Chr. und begleitete Kaiser Claudius vermutlich als Militärarzt auf dessen Britannienfeldzug. Zu seinen Patienten zählten im Laufe der Zeit sowohl arme Menschen wie auch Mitglieder der gesellschaftlichen Führungsschicht. Humanität und Mitgefühl waren für ihn wichtige Eigenschaften, über die ein Arzt verfügen sollte. Und obwohl man von Bakterien und Keimen in der Antike eigentlich noch nichts wusste, so scheint man ihre Existenz doch aufgrund von praktischen Erfahrungen und Beobachtungen erahnt zu haben, denn Largus empfiehlt Medizinern, sich aus hygienischen Gründen die Hände zu waschen.
Das Werk enthält einige Rezepte und Behandlungsmethoden, die aus heutiger medizinischer Sicht als eher kontraproduktiv eingestuft werden müssen. Andere hingegen sind hoch wirkungsvoll und für die Antike geradezu futuristisch. Dazu zählt etwa eine Mixtur zum Reinigen und Bleichen von Zähnen sowie die Behandlung von Schmerzen mit elektrischem Strom (!) (diesbezüglich werde ich noch zwei gesonderte Blogbeiträge schreiben).
Die "Compositiones" von Scribonius Largus dürften sich in der Antike einiger Beliebtheit erfreut haben, denn sogar der heute wesentlich bekanntere antike Arzt Galenos von Pergamon bezog sich darauf.
Bei der vorliegenden, im Marix Verlag erschienene Ausgabe handelt es sich um die erste vollständige lateinisch-deutsche Übersetzung der "Compositiones". Der verantwortliche Übersetzer Kai Brodersen orientierte sich dabei an der italienischen Ausgabe von Sergio Sconocchia aus dem Jahr 1983, allerdings wurden auch neuere Forschungsergebnisse der letzten Jahre berücksichtigt.
Das 350seitige Buch enthält kein Stichwortverzeichnis. Ebenfalls verzichtet wurde auf erklärende Anmerkungen bzw. Endnoten/Fußnoten. Allerdings verfügt das Buch über ein gutes Inhaltsverzeichnis für die einzelnen Rezepte sowie eine relativ ausführliche Einleitung, in der u.a. auf die von Scribonius Largus verwendeten Inhaltsstoffe sowie Maßeinheiten kurz eingegangen wird. Auch erfährt man in der Einleitung beispielsweise wie im Alten Rom Ärzte ihr Wissen - ganz ohne Fachzeitschriften - untereinander teilten; nämlich indem Rezepte in der kaiserlichen Bibliothek für Interessierte deponiert wurden.
Fazit: "Der gute Arzt" gibt einen sehr interessanten Einblick in die Medizin der römischen Antike. Erhältlich ist die Hardcover-Ausgabe von Marix für 20 Euro.
Die "Compositiones" von Scribonius Largus dürften sich in der Antike einiger Beliebtheit erfreut haben, denn sogar der heute wesentlich bekanntere antike Arzt Galenos von Pergamon bezog sich darauf.
Bei der vorliegenden, im Marix Verlag erschienene Ausgabe handelt es sich um die erste vollständige lateinisch-deutsche Übersetzung der "Compositiones". Der verantwortliche Übersetzer Kai Brodersen orientierte sich dabei an der italienischen Ausgabe von Sergio Sconocchia aus dem Jahr 1983, allerdings wurden auch neuere Forschungsergebnisse der letzten Jahre berücksichtigt.
Das 350seitige Buch enthält kein Stichwortverzeichnis. Ebenfalls verzichtet wurde auf erklärende Anmerkungen bzw. Endnoten/Fußnoten. Allerdings verfügt das Buch über ein gutes Inhaltsverzeichnis für die einzelnen Rezepte sowie eine relativ ausführliche Einleitung, in der u.a. auf die von Scribonius Largus verwendeten Inhaltsstoffe sowie Maßeinheiten kurz eingegangen wird. Auch erfährt man in der Einleitung beispielsweise wie im Alten Rom Ärzte ihr Wissen - ganz ohne Fachzeitschriften - untereinander teilten; nämlich indem Rezepte in der kaiserlichen Bibliothek für Interessierte deponiert wurden.
Fazit: "Der gute Arzt" gibt einen sehr interessanten Einblick in die Medizin der römischen Antike. Erhältlich ist die Hardcover-Ausgabe von Marix für 20 Euro.
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Schon wieder ein Buch das ich noch nicht habe, aber gerne haben möchte ... LG Gerhard
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