Eine durch und durch vom MilitÀr geprÀgte Stadt
Die ehemaligen Hochschulprofessoren Karlheinz Dietz und Thomas Fischer dĂŒrfen wohl als profunde Kenner der Geschichte Regensburgs bezeichnet werden. In "Regensburg zur Römerzeit" (Verlag Friedrich Pustet) geben Sie nun einen umfangreichen Ăberblick hinsichtlich der antiken Phase der Stadt, die sehr stark vom römischen MilitĂ€r geprĂ€gt war, wie vor allem archĂ€ologische Spuren verdeutlichen. Dementsprechend liegt auch der Schwerpunkt des Buchs beim MilitĂ€rwesen, das insgesamt sehr detailliert betrachtet wird. So beschreiben die Autoren beispielsweise die Entwicklung der AusrĂŒstung/Bewaffnung ab der frĂŒhen Kaiserzeit bis in die SpĂ€tantike; dazu zĂ€hlt etwa das Aufkommen und Verschwinden des Schienenpanzers sowie regionale Besonderheiten wie den gerade im Donauraum beliebten Schuppenpanzer. Auch erfĂ€hrt der Leser einiges ĂŒber die in und um Regensburg errichteten MilitĂ€rlager, die Organisation der darin einquartierten Legionen und Hilfstruppen, deren Einsatz in militĂ€rischen Konflikten wie den Markomannenkriegen, die medizinische Versorgung der Soldaten, die WohnverhĂ€ltnisse usw. usf. Apropos "WohnverhĂ€ltnisse": Dass man - laut Autoren - bei den UnterkĂŒnften in römischen MilitĂ€rlagern allgemein mit zwei Stockwerken und deshalb auch mit wesentlich mehr Wohnraum fĂŒr den einzelnen Soldaten rechnen muss, war mir neu. Ăhnliches kannte ich bisher nur von spĂ€tantiken Burgi. Auch ansonsten habe ich beim Lesen ein paarmal festgestellt, dass sich in der Erforschung des römischen MilitĂ€rs in den letzten Jahren wohl doch mehr getan hat, als ich bisher vermutete habe.
Das ĂŒberwiegend chronologisch aufgebaute Buch verfĂŒgt nicht nur ĂŒber ein optisch ansprechendes Layout, sondern enthĂ€lt auch viele Fotos, Landkarten, archĂ€ologische Rekonstruktionszeichnungen und Ă€uĂerst nĂŒtzliche Tabellen, in denen z.B. ein hervorragender Ăberblick zu den Aufstiegsmöglichkeiten eines gemeinen römischen Soldaten gegeben wird.
Karlheinz Dietz und Thomas Fischer behelligen den Leser nicht mit unverstĂ€ndlichem Fachchinesisch, sondern drĂŒcken sich allgemein verstĂ€ndlich aus. Erfreulicherweise haben sie dem Buch auch ein recht umfangreiches Register spendiert.
Weniger gut gefallen hat mir die Strukturierung: Die zahlreichen interessanten 'Exkurse' wurden nÀmlich oft nicht sehr geschickt in den 'Haupttext' gequetscht. Sinnvoller wÀre es meiner Ansicht nach gewesen, hier eine klarere Trennung vorzunehmen.
Fazit: In "Regensburg zur Römerzeit" wurde auf knapp 300 Seiten einerseits die Entwicklung Regensburgs unter römischer Herrschaft nachgezeichnet, andererseits aber auch eine detailreiche Beschreibung des vor Ort stationierten MilitĂ€rs vorgelegt. Das Buch stellt deshalb fĂŒr militĂ€rhistorisch Interessierte eine nĂŒtzliche Quelle dar.
Die ehemaligen Hochschulprofessoren Karlheinz Dietz und Thomas Fischer dĂŒrfen wohl als profunde Kenner der Geschichte Regensburgs bezeichnet werden. In "Regensburg zur Römerzeit" (Verlag Friedrich Pustet) geben Sie nun einen umfangreichen Ăberblick hinsichtlich der antiken Phase der Stadt, die sehr stark vom römischen MilitĂ€r geprĂ€gt war, wie vor allem archĂ€ologische Spuren verdeutlichen. Dementsprechend liegt auch der Schwerpunkt des Buchs beim MilitĂ€rwesen, das insgesamt sehr detailliert betrachtet wird. So beschreiben die Autoren beispielsweise die Entwicklung der AusrĂŒstung/Bewaffnung ab der frĂŒhen Kaiserzeit bis in die SpĂ€tantike; dazu zĂ€hlt etwa das Aufkommen und Verschwinden des Schienenpanzers sowie regionale Besonderheiten wie den gerade im Donauraum beliebten Schuppenpanzer. Auch erfĂ€hrt der Leser einiges ĂŒber die in und um Regensburg errichteten MilitĂ€rlager, die Organisation der darin einquartierten Legionen und Hilfstruppen, deren Einsatz in militĂ€rischen Konflikten wie den Markomannenkriegen, die medizinische Versorgung der Soldaten, die WohnverhĂ€ltnisse usw. usf. Apropos "WohnverhĂ€ltnisse": Dass man - laut Autoren - bei den UnterkĂŒnften in römischen MilitĂ€rlagern allgemein mit zwei Stockwerken und deshalb auch mit wesentlich mehr Wohnraum fĂŒr den einzelnen Soldaten rechnen muss, war mir neu. Ăhnliches kannte ich bisher nur von spĂ€tantiken Burgi. Auch ansonsten habe ich beim Lesen ein paarmal festgestellt, dass sich in der Erforschung des römischen MilitĂ€rs in den letzten Jahren wohl doch mehr getan hat, als ich bisher vermutete habe.
Das ĂŒberwiegend chronologisch aufgebaute Buch verfĂŒgt nicht nur ĂŒber ein optisch ansprechendes Layout, sondern enthĂ€lt auch viele Fotos, Landkarten, archĂ€ologische Rekonstruktionszeichnungen und Ă€uĂerst nĂŒtzliche Tabellen, in denen z.B. ein hervorragender Ăberblick zu den Aufstiegsmöglichkeiten eines gemeinen römischen Soldaten gegeben wird.
Karlheinz Dietz und Thomas Fischer behelligen den Leser nicht mit unverstĂ€ndlichem Fachchinesisch, sondern drĂŒcken sich allgemein verstĂ€ndlich aus. Erfreulicherweise haben sie dem Buch auch ein recht umfangreiches Register spendiert.
Weniger gut gefallen hat mir die Strukturierung: Die zahlreichen interessanten 'Exkurse' wurden nÀmlich oft nicht sehr geschickt in den 'Haupttext' gequetscht. Sinnvoller wÀre es meiner Ansicht nach gewesen, hier eine klarere Trennung vorzunehmen.
Fazit: In "Regensburg zur Römerzeit" wurde auf knapp 300 Seiten einerseits die Entwicklung Regensburgs unter römischer Herrschaft nachgezeichnet, andererseits aber auch eine detailreiche Beschreibung des vor Ort stationierten MilitĂ€rs vorgelegt. Das Buch stellt deshalb fĂŒr militĂ€rhistorisch Interessierte eine nĂŒtzliche Quelle dar.
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WeiterfĂŒhrende Informationen:
Weitere interessante Themen:
Ist das eine Neuauflage des gleichnamigen Buchs, das Dietz schon vor einigen Jahrzehnten geschrieben hat?
AntwortenLöschenDas Buch ist nicht unbedingt eine Neuauflage, sondern schon eigenstĂ€ndig. Aber das GrundgerĂŒst basiert laut Autoren auf einem Ă€lteren Buch gleichen Namens.
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