Mittwoch, 8. April 2020

🎧 Hörbares: Das Geheimnis der Zahl 666 -- Der Zölibat -- Heinrich Schliemann -- Mykene -- usw.







 Biblisches Rätsel: Das Geheimnis der Zahl 666 | Spieldauer 8 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

 Zölibat: Gott liebt die Enthaltsamen – angeblich | Spieldauer 20 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download
Es geht mich ja nichts an bzw. es kann mir eigentlich als Agnostiker egal sein, aber vom Zölibat halte ich trotzdem nicht viel. Der war nämlich in den ersten 1000 Jahren des Christentums die Ausnahme, nicht die Regel. Und ich vertrete die wohl einer gewissen Logik nicht entbehrende Meinung, dass gerade die frühen Christen näher an den Ideen und Intentionen der Religionsstifter dran gewesen sein müssen, als spätere Kirchenvertreter im Mittelalter, die bereits tief in die weltliche Politik verstrickt waren und sich nicht zuletzt deshalb Dinge wie den Zölibat für alle Priester ausgedacht haben. 

 Vom Treiben im SandDie Wüste Negev und die Religion | Spieldauer 24 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

 Der Stern Prokyon: Verkehrte Hundewelt | Spieldauer 2 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

 Raffaels Philosophen-Fresko „Die Schule von Athen“ | Spieldauer 20 Minuten | DF | Stream & Info | Direkter Download

 Heinrich Schliemann - Archäologe und Abenteurer | Spieldauer 23 Minuten | BR | Stream & Info | Direkter Download

 Mykene - Historische Stadt und mythischer Ort | Spieldauer 22 Minuten | BR | Stream & Info | Direkter Download

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2 Kommentare:

  1. Das mit der sexuellen Enthaltsamkeit im religiösen Bereich ist so eine Sache. Zunächst mal ist es nichts genuin christliches. Das Beispiel der Vestalinnen zeigt recht deutlich, dass auch andere Kulturen Wert auf sexuelle Enthaltsamkeit im kultischen Bereich legten. Sogar bei Frauen.

    Für das Christentum maßgeblich war zunächst die jüdische Praxis. Die jüdischen Priester, die Kohanim, mussten ihren Dienst im Tempel nicht 24/7 versehen. Für gewöhnlich waren sie nur eine Woche pro Monat "dran". Während sie im Tempel Dienst taten (und in der Vorbereitung davor) waren sie zur Enthaltsamkeit verpflichtet, ansonsten nicht. Deshalb konnten die jüdischen Priester auch verheiratet sein und Kinder zeugen.

    Bei den ersten Christen sah die Sache zunächst ähnlich aus: Ihre Bischöfe und Priester durften verheiratet sein (merke: selbst Petrus hatte laut Mt 8,14f eine Schwiegermutter), mussten sich aber sexuell enthalten, zuerst nur wenn sie opferten, sprich: die Messe feierten, später dann generell. Auch wenn der Zölibat, also der Verzicht auf Weib und Sex im Vorhinein, erst knapp ein Jahrtausend später verpflichtend wurde, sexuelle Enthaltsamkeit wurde von den christlichen Bischöfen und Priestern (und Diakonen) schon sehr früh verlangt. Wer als verheirateter Mann Priester werden wollte, musste sich sozusagen verpflichten, eine Josephsehe zu führen. Die Synode von Elvira (um 300) liefert in den can. 27 - 33 eins der ältesten Zeugnisse für diese Ansicht.

    Dass es auf Dauer nicht gut gehen konnte, wenn Männer nach ihrer Weihe mit ihren Frauen nicht mehr schlafen durften, versteht sich wohl von selbst. Viele taten es insgeheim trotzdem, was wieder zu neuen Problemen führte: Was
    tun bei etwaigen Schwangerschaften? Insbesondere im Frühmittelalter griffen einige Priester zu rabiaten Methoden, sprich: Kindstötungen.

    Das konnte es nun auch nicht sein. Da in den vergangenen Jahrhunderten ohnehin Priestertum und Mönchtum aufeinander abgefärbt hatten, sprich: es kam zu einer Klerikalisierung des Möchtums und gleichzeitig zu einer Monasterisierung des Priestertumgs (vgl. Angenendt), war der Weg zum Zölibat kürzer als man gemeinhin denkt.

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    1. "Dass es auf Dauer nicht gut gehen konnte, wenn Männer nach ihrer Weihe mit ihren Frauen nicht mehr schlafen durften, versteht sich wohl von selbst. Viele taten es insgeheim trotzdem,..."

      Die Ehefrau wurde durch die Pfarrersköchin bzw. Haushälterin ersetzt. Obwohl inoffiziell das Verhältnis zwischen den beiden - besonders im Mittelalter und der frühen Neuzeit - oft genug kein rein berufliches war.

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