Donnerstag, 9. April 2020

Krimskrams: Ich bin auf Amazon sauer -- Ich verdächtige Amazon

Ich bin auf Amazon sauer

Vor ein paar Tagen habe ich mir bei Amazon zwei Computer-Monitore bestellt, weil ich diese dringend benötige. Ladengeschäfte, in denen man so etwas schnell bekommen könnte, haben ja bekanntlich zurzeit keine geöffnet.
Nun ließ mich Amazon allerdings wissen, die Lieferung würde erst um den 20. April herum erfolgen. Ja dann brauche ich den Krempel freilich nicht mehr von denen, weil zu diesem Zeitpunkt haben sowieso die meisten Offline-Läden wieder geöffnet.

Auf der Webseite des Versandmolochs heißt es, man würde aufgrund der zurzeit außergewöhnlich vielen Bestellungen folgende Maßnahme ergreifen.

Wir bearbeiten bevorzugt Artikel, die für unsere Kunden eine höhere Priorität haben. Dabei fokussieren wir uns auf Lebensmittel, Gesundheits- und Körperpflegeprodukte und Artikel, die für die Arbeit von zu Hause benötigt werden. 

Das ist ja an sich durchaus verständlich. Aber was, wenn nicht ein Computer-Monitor, gehört in die genannte Kategorie "Arbeit von zu Hause"? Das ist doch schließlich kein Fernseher oder eine Playstation.
Amazon allerdings hat offenbar eine ganz besondere Vorstellung davon, was wirklich wichtig ist und beim Versand vorgezogen werden kann. Siehe z.B. das hier.

Da stelle ich mir doch die Frage: Sind die Verantwortlichen irgendwo angrennt? Wenn das nicht der blanke Hohn ist, was dann? Mal davon abgesehen, dass es zur Not auch der Griff einer Haarbürste tun dürfte...

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Ich verdächtige Amazon

Nochmals Amazon: Auf meinem Merkzettel hatten sich 20 Produkte von geringer Wichtigkeit angesammelt. Nun hat Amazon die Angewohnheit, bei einzelnen Preisveränderungen den Kunden automatisiert sofort zu informieren. Heute habe ich so eine Nachricht erhalten. Aber nicht bei einem oder vielleicht zwei Produkten, sondern bei 15 (!) wurde gleichzeitig der Preis um 40 bis 90 Cent angehoben; egal ob Reclam-Buch, USB-Kabel oder Festplatte. So etwas habe ich noch nie erlebt.

Dass hier bloß Amazon Preissteigerungen der Hersteller weitergibt ist auszuschließen, denn die werden kaum alle gleichzeitig tätig geworden sein. Auch von der Einführung irgend einer neuen Steuer, die dafür indirekt verantwortlich sein könnte, ist mir nichts bekannt. Ergo steckt hier wohl direkt Amazon dahinter. Deshalb kommt bei mir der garstige Verdacht auf, dass sich Herr Bezos an der derzeitigen Situation finanziell bereichern möchte. Was allerdings irgendwie verständlich wäre, schließlich hat ihm seine Ex-Frau im Zuge der Scheidung etliche Milliarden Dollar abgeknöpft. Der Arme. 

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9 Kommentare:

  1. Der Feminist Jeff Bezos sorgt sich halt um untervögelte Frauen. Er selbst kann schließlich nicht überall gleichzeitig aushelfen. :-)


    Der Wanderschmied

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  2. Gerhard Büchler9. April 2020 um 13:01

    Hallo , ich glaube, die wollen die Gelegenheit nutzen, um Kunden dazu zu bringen, Amazon Prime zu abonnieren, weil die Lieferung dann schneller geht. Sofern nicht auch Prime von den derzeitigen Lieferverzögerungen betroffen ist ?

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  3. Diese breitbandige Preistreiberei auf amazon.de kann ich vollauf bestätigen.
    In meinem Warenkorb sind heute 4 von 7 absolut unterschiedlichen Artikeln gleichzeitig teurer geworden. Das ist ganz bestimmt kein Zufall gewesen.

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  4. Alle Tassen haben die wirklich nicht im Schrank, wenn sie ausgerechnet Sextoys beim Versand vorreihen. Hat das die obligate Frauenbeauftragte im Konzern so verlangt?

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    1. Die schnellere Lieferung scheint auch für Onanierhilfsmittel zu gelten, die in erster Linie von Männern benutzt werden.

      Trotzdem ist es sehr eigenartig, welche Waren die Firma Amazon für wichtig in dieser Situation hält.

      Der Wanderschmied

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  5. Die Preispolitik von Amazon ist ganz grundsätzlich außerordentlich dubios, finde ich. Da springen die Preise zum Teil im Tagestakt rauf und runter. Was dafür die Kriterien sind, bleibt deren Geheimnis!
    Ich bevorzuge normalerweise Läden in meiner Stadt, aber zurzeit geht in der Hinsicht ja leider nicht viel. Es ärgert mich aber sehr, dass ausgerechnet ein umstrittener Großkonzern wie Amazon, der für seine ausbeuterischen Methoden berüchtigt ist, davon profitiert.

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    1. In den USA haben sie kürzlich einen Angestellten gefeuert, weil der Proteste wegen aktuell zu hoher Gesundheitsrisiken in der Versandabteilung organisiert hat. Das ist typisch für diese Penner: Links blinken, indem man einen Trump ständig über das eigene Haus-und-Hof-Blatt WaPo basht, aber hinten herum eine knallharte neoliberale Gesinnung leben, wenn es der Profitmaximierung dienlich ist. Diese Firma solltem man konsequent boykottieren!
      Philipp

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    2. Es ist nicht die Schuld von Amazon, dass der einheimische Handel das Internetgeschäft verpennt hat und erst aufgewacht ist, als es zu spät war und Amazon sich schon einen Gutteil des Markts dank gutem Service angeeignet hat.

      Aber ich bin sicher, dass uns die Archäologen als profunde Digitalisierungsexperten von diesem Schlamassel befreien werden. Herr Mayer hat das in seiner Berner Erklärung ja bereits angekündigt.

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  6. Interessant ist, dass Amazon Marketplace Händler sperrt, die Preistreiberei in der derzeitigen Situation betreiben. Für Amazon selbst gilt das anscheinend nicht. Es ist aber auch irgendwie schlau von Amazon, die Preise bei vielen Produkten mäßig zu steigern, anstatt bei wenigen stark. Das wird nur den Kunden auffallen, die zufällig viele Produkte auf so einem elektronischen Merkzettel haben.

    RR

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