Freitag, 12. November 2021

Krimskrams: ORF schreibt schamlos bei Wikipedia ab -- Kunst auf Pornoseite Onlyfans statt auf Facebook -- Geldregen über Campus Galli -- Mein Maskendesaster -- usw.

Journalistisch unter aller Kajüte: ORF schreibt schamlos bei Wikipedia ab

Ein Plagiatsgutachter hat kürzlich aufgedeckt, dass der ORF für einen Artikel über die Glaubensgemeinschaft "Zwölf Stämme" Textpassagen des Online-Nachschlagewerks Wikipedia verwendet hat - ohne die Quelle zu nennen. Es handelt sich demnach um ein klassisches Plagiat. Bisherige Konsequenzen daraus? Keine.


Die Schamlosigkeit, mit welcher der öffentlich-schlechtliche Dummfunk hier vorging ist beachtlich. Apropos: Der Verlust der Scham soll laut Sigmund Freud das erste Anzeichen des Schwachsinns sein...

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Kunst auf Pornoseite Onlyfans statt auf Facebook


Die FAZ schreibt:

Seit Jahren kämpfen Wiener Kunstmuseen damit, dass Aktbilder auf den sozialen Plattformen gelöscht werden. Nun zeigen sie die Gemälde der Nackten auf der Erotik-Plattform Onlyfans.

[...]

Die Wiener Museen hätten in den vergangenen Jahren wiederholt Probleme gehabt, mit Aktbildern der Wiener Moderne ihre Ausstellungen in den sozialen Medien zu bewerben: Im österreichischen Gedenkjahr 2018 habe die Stadt anhand von Plakaten auch international für ihre Kunstmuseen werben wollen. Doch Facebook löschte die Bilder. Im selben Jahr erregte der Fall der Venus von Willendorf viel Aufmerksamkeit: Das Foto der 25.000 Jahre alten Figur, der Stolz des Naturhistorischen Museums, wurde von Facebook als pornographisch eingestuft und entfernt. Ein Jahr später musste das Museum Albertina für eine Ausstellung über „Rubens bis Makart“ erst einen Instagram-Manager überzeugen, dass es sich um Kunst handle.


Die grundsätzliche Frage ist doch: Wieso lassen sich hier europäische Staaten die puritanisch-heuchlerische Sexualmoral der USA aufs Auge drücken? Meine Vermutung: Nachdem die Politiker Europas ja unentwegt von diesen a(sozialen) Medien massive Zensur in anderen Bereichen einfordern, hat man sich an deren Löschorgien insgesamt gewöhnt. Man lässt Suckerbööörg und Kollegen deshalb einfach machen. Kollateralschäden, die sich über die Jahre hinweg gehörig summieren, werden achselzuckend hingenommen. Besser zu viel löschen, als zu wenig, lautet offenbar die Devise. 

Die Ironie an der Sache ist aus meiner Sicht freilich, dass gerade die Mitglieder der Kunst- und Kulturschickeria überwiegend zu jenen gehören, welche die Online-Zensur von selbst rechtlich gedeckten Inhalten durchaus mit Wohlwollen betrachtet, sobald diese ihrem eigenen Weltbild widersprechen. Nun, hier beißt sie diese autoritäre Geisteshaltung in einem Akt ausgleichender Gerechtigkeit in den A. - Stichwort: "Die Geister, die sie riefen...". Akzeptabel ist diese Zensur von Kunstwerken trotzdem nicht.

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"Der Krieg der Regierung gegen unabhängige Medien und Blogger"

Hier schreibt jemand, dass man in Deutschland Blogger politisch an die Kandare nehmen möchte, indem man bei ihnen neuerdings Maßstäbe anlegt, die für große Medienorgeln nicht gelten bzw. die sich Geldstrafen im Vergleich zu bloggenden Privatpersonen problemlos leisten können (werden die Großen doch mit Staatsknete auf verschiedensten Wegen druckbetankt; angefangen bei Presseförderung und Rundfunkgebühren bis hin zu unzähligen Inseraten von Parteien und parteipolitisch besetzen Ministerien).

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Geldregen über der Mittelalterbaustelle Campus Galli

Die politischen Kompetenzattrappen eines den Bloglesern bekannten baden-württembergischen Kuhdorfs gehend wieder einmal mit dem Geld anderer Leute spendabel um. Darauf deutet ein größtenteils hinter einer Bezahlschranke versteckter Artikel des Südkuriers hin (nur das unten Zitierte ist einsehbar): Klick mich

Während einer nichtöffentlichen Klausursitzung des Meßkircher Gemeinderats gewährte dieser weitere je 300 000 Euro für die Jahre 2022 und 2023 für die Klosterbaustelle Campus Galli.

Auch in den Jahren 2022 und 2023 stellt der Meßkircher Gemeinderat für die Klosterbaustelle Campus Galli jeweils 300 000 Euro zur Verfügung. Mit großer Mehrheit hatte der Gemeinderat diese weiteren Finanzspritzen während einer nichtöffentlichen

Man beachte die Formulierung "mit großer Mehrheit". Der hinter verschlossenen Türen (!) getroffene Beschluss war also nicht einstimmig. Wer mögen wohl die Abweichler gewesen sein, die der Dauerbezuschussung der finanzmaroden Mittelalterbaustelle nicht ihren Sanktus geben wollten? Und wie haben sie es begründet?

Übrigens, bei diesem Betriebskostenzuschuss durch die Standortgemeinde nicht mit eingerechnet sind natürlich fette Fördergelder von der EU, vom Land Baden-Württemberg und sonstige öffentliche Finanzmittel, die Anzuzapfen man beim Campus Galli wesentlich besser beherrscht als das mittelalterliche Bauen.

Während weitaus qualitätvollere Projekte leer ausgehen, bekommt der staatsnahe Campus Galli dank guter Vernetzungen das Geld sozusagen vollautomatisiert hinten und vorne hineingeschoben. Die Lokalpolitik kann es sich nicht leisten, die rund zehn Jahre bestehende karolingische Mittelalterbaustelle in die Insolvenz purzeln zu lassen, da dies das eigene politische Versagen allzu offensichtlich machen würde. Daher ein Schrecken ohne Ende, anstatt ein Ende mit Schrecken. Das gilt hier im Kleinen, aber selbstverständlich in ähnlicher Weise auch im ganz Großen. Eh schon wissen wo z.B. noch in letzter Zeit...

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Mein Maskendesaster

Weil ich ich vor nicht allzu langer Zeit am Abend Heißhunger auf ungesundes Knabberzeug bekam, der Vorratsraum zuhause aber nichts Entsprechendes im Angebot hatte, bin ich rasch in meine Straßenklamotten geschlüpft und habe mich zu Fuß auf den Weg zum nächsten Supermarkt gemacht, der sich in ca 2 Kilometer Entfernung befindet. Mein Gedanke dabei war, dass ich jene Kalorien, die ich mir in Bälde an(fr)essen werde, so schon vorab verbrennen kann (naja, zumindest teilweise).

Rund zwei Drittel der Strecke waren bereits im Schnellschritt zurückgelegt, als ich plötzlich erschrocken feststellte, dass die obligatorische FFP2-Maske zuhause liegengeblieben ist. Stinksauer auf mich selbst machte ich kehrt und verfluchte dabei auch gleich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor inbrünstig diese und jene Parteipolitiker mit hier nicht zitierfähigen Kraftausdrücken. 

Als ich wieder zuhause angekommen war ist es natürlich zu spät gewesen, um den Weg zum Supermarkt noch einmal auf mich zu nehmen. Denn der hätte in wenigen Minuten geschlossen. Aber, fiel mir ein, der Supermarkt im Nachbarort hat ja eine halbe Stunde länger offen. Also rasch ins Auto gesprungen - diesmal die Maske in der Tasche - und losgedüst. Auch eine Rehfamilie, die in der Dämmerung seelenruhig über die Straße trottete und mir eine Vollbremsung abverlangte, konnte mich schlussendlich nicht aufhalten. 

Beim Geschäft angekommen, fummelte ich die Maske hervor und stülpte sie mir vors Gesicht. "Flapp" machte es plötzlich und eines der beiden Bänder riss sich los. Fassungslos starrte ich auf die Miserere in meinen Händen. Bevor in mir aber wieder die pure Mordlust hochstieg, bohrte ich - MacGyver nicht unähnlich - rasch mit meinem Brillenbügel ein Loch in die Maske, schob das losgerissene Ende des Bandes durch und verknotete es an der Innenseite. Diese Prozedur führte ich nicht zum ersten Mal durch.
Doch, oh weh, ich hatte den Supermarkt noch keine Minute betreten, als sich das Band wieder losriss. Gleichzeitig riss jetzt aber auch mein Geduldsfaden und ich stopfte mir den unsäglichen Fetzen in die Hemdtasche. Leider ging ich dabei allzu forsch vor, denn es machte "ratsch" und die halbe Hemdtasche hing plötzlich herunter. Innerlich vor Wut wie dieser hyperaktive Vulkan auf den Kanarischen Inseln brodelnd, griff ich mir erbost zwei Packungen Chips und stürmte zur Kasse. Dabei tönt es aus dem Lautsprecher: "Bitte bezahlen sie aus Hygienegründen wenn möglich bargeldlos."
"Ihr Rindviecher", murmelte ich in meinen Bart hinein. Denn wozu soll das gut sein? An der Kasse greift die Kassiererin doch alle Waren an, die auch die Kunden vorher angegriffen haben, und zieht sie über den Scanner. Und nachdem sie das getan hat, greifen wiederum die Kunden das Zeug nochmals an, um es einzupacken. Die Verkäuferin agiert hier sozusagen als potentieller 'Superspreader'. Was bringt hier bitteschön noch das bargeldlose Bezahlen, um eine Schmierinfektion zu vermeiden? Nichts! Nada! Nihil! Wenn das wenigstens die einzige offensichtlich nutzlose Alibimaßnahme wäre, die ich in den letzten eindreiviertel Jahren erlebt habe - aber das Gegenteil ist ja der Fall. Arrrrgh! 

Immerhin - dachte ich in meinem Zorn - ist die Warteschlange nicht besonders lang. Von wegen! Kurz vor dem Ziel drängelte sich eine Alte mit lilafarbenem Haar à la Dame Edna vor. Die Unmengen an Katzenfutter in ihrem vollgestopften Einkaufswagen deuteten dabei auf eine Cat Lady hin. Als ich so hinter ihr stehe, schaut die mich, während sie ihren Krempel aufs Förderband legt, immer wieder an. Und zwar so richtig aufdringlich-penetrant. Den Grund - nämlich meine fehlende Maske - konnte ich mir natürlich denken. Irgendwann wollte ich das nicht mehr ignorieren und starrte finster zurück. Außerdem dachte ich mir: Fang du nur zu meckern an, dann...
Den Mund bekam sie freilich nicht auf, vielleicht weil sie aufgrund der reißerischen Medienberichterstattung in Erwägung zog, ich könnte einer dieser Rabiatlinge sein, die selbsternannten Masken-Hilfssheriffs sofort eins auf die Nuss geben. Dabei hätte sie sich von mir lediglich eine verbale Betonwatschn eingefangen. Allerdings eine ordentliche, denn ich war aufgrund der Aneinanderreihung von Missgeschicken auch so schon extrem übellaunig.
Außerdem hätte die pedantische Schreckschraube ja sehen müssen, dass mir die zerfetzte Maske aus der ebenfalls zerfetzten Hemdtasche hängt. Und ein Blick nach Rechts hätte ihr außerdem gezeigt, dass die Kassiererin an der Nebenkasse ihren Gesichtsvorhang auch nicht wirklich trug, sondern ihn sich nur pro forma umgeschnallt hatte, und zwar unter ihrem Kinn in der Art eines Büstenhalters. ^^


6 Kommentare:

  1. Richard, hast du mitbekommen, dass Youtube die Daumen-nach-unten-Funktion für alle Videos deaktivieren möchte, anstatt es dem Kanalbetreiber zu überlassen, ob Bewertungen möglich sind? Ich halte das auch für eine Form der Zensur.
    QX

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    1. An sich sind Bewertungen - positive, vor allem aber negative - meiner Ansicht nach überflüssig, sofern eine Kommentarspalte existiert. Bewertungssysteme leisten generell der Argumentationsfaulheit Vorschub. Ich habe das auch an mir selbst beobachtet.

      Freilich, der wahre Grund, warum Youtube nun so vorgeht ist leicht zu erraten: Da geht es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht bloß darum, dass Neulinge auf der Plattform durch negative Bewertungen entmutigt werden und man das zukünftig verhindern möchte. Nein, Videos welche die Silicon-Valley- und Medien-Blase politisch/weltanschaulich gut findet, die Mehrheit der Nutzer aber nicht, sollen in gewisser Weise geschützt werden. Schließlich regen sich diese Kreise schon seit Jahren lautstark darüber auf, dass ihre Lieblinge massenhaft negativ bewertet werden (die Kommentarfunktion ganz auszuschalten - was bisher schon geht - trauen sich viele der Akteure ja nicht, weil das bei etlichen Nutzern nicht gut ankommt).
      Von daher: Ja: Die Herangehensweise von Youtube kann man als Zensur bezeichnen. Die primären, aber verschleierten Motive sind nicht redlicher Natur. Anderenfalls hätte man das gesamte Bewertungssystem entfernt und die Nutzer aufgefordert, sie sollen ihre Meinung schriftlich artikulieren. Diese Art Feedback ist für einen Kanalbetreiber ja wesentlich gewinnbringender, da er so genau erfährt, was dem Seher gefallen hat und was nicht.

      Im Übrigen, der Kanalbetreiber sieht die abgegebenen "Daumen nach unten" ja in seinem CMS weiterhin, nur der Öffentlichkeit werden sie verborgen. Das heißt: Natürlich können Neulinge auch weiterhin 'entmutigt' werden. Youtube ist es also völlig wurscht wie die sich fühlen. Deren ganze Argumentation wirkt demnach hochgradig verlogen.

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  2. Aufgrund solcher Erlebnisse mit Masken habe ich immer Reservemasken dabei und frage in solchen Fällen dann, ob ich mit einer aushelfen darf.
    Das ist deutlich zielführender und greift niemanden an.

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  3. Ist der Ruf erst ruiniert, plagiiert es sich ganz ungeniert ;-)

    Mein Mitgefühl zum "Maskendesaster"! Ich kenne das aus persönlicher Erfahrung allzu gut! Du scheinst es immerhin mit einer Prise Humor zu nehme. Das ist wichtig, besonders in diesen durchgeknallten Zeiten.

    W.T.C.

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  4. Dass die Venus von Willendorf wegen Zensur auf ein Erotikportal ausweichen muss, aber zur gleichen Zeit jedes Kind die Figur im Museum betrachten kann, ohne irgendwelche Alterseinschränkungen, zeigt doch sehr gut, wie belämmert unsere Gesellschaft mittlerweile ist. Warum lassen sich die Leute das eigentlich fortgesetzt bieten? Ich verstehe es nicht. Aber ich verstehe sowieso schon seit einiger Zeit nicht mehr, warum sich so viele Leute Dinge von "oben" aufzwingen lassen, die offenbar Mist sind. Ich mag diesen Aspekt des Menschseins überhaupt nicht
    Robert


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  5. Bezüglich der europäischen "Prüderie":
    Ich kann eine solche nicht erkennen. Das zeigen allein schon die heutigen "Aufklärungskoffer" für Sexualkunde an der Grundschule , die in einigen deutschen Bundesländern inzwischen üblich sind. Viertklässsler dürfen sich dann schon einmal mit ihren bevorzugten sexuellen Praktiken auseinandersetzen, verschiedene Dildos kennen lernen oder die Vorzüge von plüschgepolsterten Handschellen diskutieren.

    Nein, ich glaube, es geht bei der Venusfigur eher darum, dass sie eindeutig als weiblich zu erkennen ist. Das passt aber vielen verqueeerten Geisteswissenschaftlern nicht in den Kram.

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