Am 15. Dezember 1860 berichtet die "Die Neue Zeit: Olmüzter politische Zeitung" von einem überaus merkwürdigen Himmelsphänomen, das man heutzutage - weil keine feste Struktur erkennbar ist - der Kategorie UAP (Unidentified Aerial Phenomena) zuordnen würde.

Sehr unwahrscheinlich will mir erscheinen, dass dieses Phänomen die Venus gewesen ist. Besonders wegen der beschriebenen (scheinbaren) Größe, die jener des Mondes entsprochen haben soll. Doch was war es dann?

-- (Phänomen.) Aus Silkeborg wird einem dänischen Blatte folgendes mitgetheilt: "In der Nacht vom 20. zum 21. v. wurde hier eine merkwürdige Erscheinung am Himmel beobachtet, indem nämlich die Venus ungefähr 1 1/2 Uhr nach Mitternacht sich gleichsam wie durch Schwellen zur Größe des Mondes entfaltete, wie dieser anzusehen war und einen rothen Glanz warf, ganz gleich wie eine Feuersbrunst. Etwas später wechselte die Venus ihre Farbe und schillerte bald grün, bald schwachblau und endlich sogar gelb." |
Sehr unwahrscheinlich will mir erscheinen, dass dieses Phänomen die Venus gewesen ist. Besonders wegen der beschriebenen (scheinbaren) Größe, die jener des Mondes entsprochen haben soll. Doch was war es dann?
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Pornos anno dazumal?
Jetzt wirds schlüpfrig! Die in Leipzig publizierte "Illustrierte Zeitung" hatte am 21. Juli 1860 für ihre Leser folgende Anzeige parat.

Die hamburgische Prostitution, dargestellt in Biographien, Skizzen, Genrebildern ec. Komplett in 6 Bändchen mit Abbildungen und Farbdruck. Preis 1 Thlr. Zu haben bei M. Glogau in Hamburg, Reust. Fuhlentwiete Nr. 120. |
Man könnte auf die Idee kommen, dass es sich hierbei nicht zuletzt um den Versuch handelte, die damalige Zensur zu umgehen. Unter dem Vorwand, eine Art lokale Sozialstudie zu betreiben, wollte man für notgeile Männern eine Wichsvorlage produzieren. So war zumindest mein erster Gedanke. Ich muss allerdings einräumen, dass ich in den Büchern der beworbenen Reihe bzw. des dafür verantwortlichen Autors (Johann Wilhelm Christern) diesbezüglich nicht wirklich fündig wurde - hier können sie online eingesehen werden. Andererseits könnte es sein, dass die Website nicht alle Bände enthält, von daher halte ich den Schmuddelkram-Verdacht vorerst aufrecht 😉.
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Vielleicht war es ein UAP, das zufällig genau an der Position der Venus am Himmel gestanden ist? Außerdem, wer weiß schon wie es um die astronomischen Fähigkeiten der Person bestellt war, die die Sache der Zeitjng gemeldet hat........
AntwortenLöschenAber auf jeden Fall wieder einmal ein interessanter historischer Bericht!!