Ein unbekannter antiker Autor, "Pseudo-Hygin" genannt, schrieb folgendes über die sich in ihrem Lager auf die Schlacht vorbereitende Armee der Römer:
"Die Altäre stehen am Ende des praetoriums. Das auguratorium steht an der rechten Seite des praetoriums an der via principalis, damit der Feldherr die Vorzeichen richtig deuten kann. Das tribunal (= eine Art Tribüne) befindet sich auf der linken Seite, damit der Feldherr, nach der Deutung der Vorzeichen, darauf steigen kann um den Soldaten von den günstigen Omen zu berichten."
Und wehe, diese oder andere vor der Schlacht auftretende Omen waren ungünstig; römische Soldaten waren, nach allem was wir wissen, ungemein abergläubisch! Um zu verhindern, dass die Moral der Truppen Schaden nimmt, gibt beispielsweise Frontinus in seiner Stratagemata (= eine Sammlung von Kriegslisten) anhand von konkreten Beispielen Ratschläge, wie man ungünstige Vorzeichen "passend" umdeuten kann. Als etwa der römische Feldherr Scipio Africanus bei der Landung an der afrikanischen Küste stolperte und der Länge nach hinfiel, deuteten seine Soldaten dies umgehend als ganz schlechtes Omen. Doch Scipio entgegnete ihnen geistesgegenwärtig, er habe Afrika, dem Land des Feindes, einfach nur einen harten Schlag versetzt ;) Wenig später siegte das römische Heer unter seinem Kommando in der Schlacht von Zama über Hannibal und die Karthager (Anmerkung: Auch Wilhelm der Eroberer soll, als er 1066 englischen Boden betrat, gestolpert sein. Möglicherweise eine Hinzufügung nach diesem antiken Vorbild).
Man nutzte angeblich schlechte Vorzeichen aber auch dafür, um im Nachhinein verlorene Schlachten zu rechtfertigen (damit wollte man wohl über das Versagen der militärischen und politischen Führung hinweggetäuschen). So soll vor der Seeschlacht von Drepana der Konsul Publius Claudius Pulcher aus Ungeduld eine religiöse Zeremonie abgebrochen haben. Anstatt abzuwarten, ob die Heiligen Hühner ihr Korn fraßen, was als gutes Vorzeichen gegolten hätte, ließ er sie über Bord werfen. Die Römer erlitten, welch Überraschung, in der folgenden Schlacht eine vernichtende Niederlage.
Eine Anmerkung zum Bild: Bei der Auswahl des Artikelbildes fiel mir ein, dass mich eine Blogleserin kürzlich in einem anderen Zusammenhang danach gefragt hat, ob ich wisse, warum manche Legionäre querstehende Helmkämme tragen.
Die einfache Antwort: Die Zenturionen ("Hundertschaftsführer") tragen diese crista transversa als Rangabzeichen. Außerdem sind sie vor allem noch an den Beinschienen und dem (meist) links getragenen Schwert vom normalen Legionär zu unterscheiden.
Weiterführende Literatur:
Man nutzte angeblich schlechte Vorzeichen aber auch dafür, um im Nachhinein verlorene Schlachten zu rechtfertigen (damit wollte man wohl über das Versagen der militärischen und politischen Führung hinweggetäuschen). So soll vor der Seeschlacht von Drepana der Konsul Publius Claudius Pulcher aus Ungeduld eine religiöse Zeremonie abgebrochen haben. Anstatt abzuwarten, ob die Heiligen Hühner ihr Korn fraßen, was als gutes Vorzeichen gegolten hätte, ließ er sie über Bord werfen. Die Römer erlitten, welch Überraschung, in der folgenden Schlacht eine vernichtende Niederlage.
Eine Anmerkung zum Bild: Bei der Auswahl des Artikelbildes fiel mir ein, dass mich eine Blogleserin kürzlich in einem anderen Zusammenhang danach gefragt hat, ob ich wisse, warum manche Legionäre querstehende Helmkämme tragen.
Die einfache Antwort: Die Zenturionen ("Hundertschaftsführer") tragen diese crista transversa als Rangabzeichen. Außerdem sind sie vor allem noch an den Beinschienen und dem (meist) links getragenen Schwert vom normalen Legionär zu unterscheiden.
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Weiterführende Literatur:
- Simon James | Rom und das Schwert: Wie Krieger und Waffen die römische Geschichte prägten | Philipp von Zabern | Infos bei Amazon
- Kate Gilliver | Auf dem Weg zum Imperium: Eine Geschichte der römischen Armee | Nikol | Infos bei Amazon
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