Mittwoch, 6. Februar 2019

đź“˝️ Videos: Funktioniert die Eberkopf-Formation? -- Der Bollock Dagger -- Feministische Archäologie -- usw.



 The Tip of the Boar's Snout | Spieldauer 2 Minuten | Youtube | Stream & Info
Vor einer halben Ewigkeit habe ich einen Text zur legendären Eberkopf-Formation geschrieben und darin erläutert, warum diese meiner Meinung nach nicht funktionieren kann, wenn sie spitz zuläuft - siehe hier.
In dem folgenden Video wurde diese spitze bzw. keilförmige Formation nun in der Praxis ausprobiert - mit einem etwas anderen Ergebnis, als ich vermutet hätte. Zwar ist der Mann an der Spitze in der Realität wohl tatsächlich dem Tod geweiht, aber das Durchbrechen der feindlichen Linie gelingt. Zumindest wenn diese nicht allzu tief ist ...



 Evolution of the Bollock Dagger | Spieldauer 18 Minuten | Youtube | Stream & Info
Der Schmied Tod gibt hier auf seinem Youtubekanal eine schöne Übersicht hinsichtlich der Entwicklung des sehr eigentümlich aussehenden Nierendolchs - im Englischen "Bollock Dagger" genannt.


➽ Feministische Archäologie und Androzentrismus - neue theoretische Ansätze in der Archäologie | Spieldauer 5 Minuten | Youtube | Stream & Info
Ein Video über Feminismus in der Archäologie. Ich hatte von diesem Kanal ja schon einmal ein ähnliches Video verlinkt. Dieses überbietet in Sachen Unfug das erste freilich noch um einige Größenordnungen. Denn der aufmerksame Seher bemerkt sofort, dass hier wieder einmal Kausalitäten insinuiert werden, die in Wirklichkeit allerhöchstens Korrelationen sind. Unter anderem bejammert man, dass Frauen in der Archäologie "weniger Drittmittelanträge stellen". So als ob die keinen eigenen Willen hätten, das selbst zu entscheiden, sondern unter der Fuchtel eines archäologischen Patriarchats stehen würden. Eine geradezu beleidigende Unterstellung gegenüber Archäologinnen, die aus ganz individuellen Gründen entschieden haben, auf Drittmittel zu verzichten. Und vermutlich handelt es sich hierbei auch um den hinterfotzigen Versuch, Drittmittel für nur mittelmäßige weibliche Wissenschaftler per Quote zu legitimieren. Unter der missbräuchlichen Verwendung des Begriffs 'Chancengleichheit' soll hier übelste Gleichmacherei betrieben werden, bei der man auf Grundlage des Geschlechts (=Sexismus) wieder einmal Freikarten verteilt. Wer behauptet, dass so etwas der Wissenschaft gut täte, ist selbst Profiteur oder in seinem eigenen Ideologiewahn bereits völlig abgesoffen.

 "Die meisten Wissenschaftler sind leider Opportunisten" - Die grĂĽne Vergangenheit der Sahara | Spieldauer 47 Minuten | Youtube | Stream & Info
Stefan Kröpelin ist ein mehrfach ausgezeichneter Geologe und kritischer Klimaforscher, der seit Jahrzehnten unter oft abenteuerlichen Bedingungen die lebensfeindlichsten Regionen der an sich schon lebensfeindlichen Sahara erforscht. Darum geht es dann auch in diesem lockeren und interessanten Vortrag, in dem unter anderem die berühmten 'Schwimmer-Felsbilder' und andere prähistorische Hinterlassenschaften zur Sprache kommen. Außerdem wird auf Forschungsergebnisse hingewiesen, die das Konzept von einem lange Zeit stabilen Klima im Holozän - das erst der Mensch in jüngerer Vergangenheit nachhaltig beeinflusst haben soll - infrage stellen. (Danke für den Hinweis)


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6 Kommentare:

  1. "Anarchäologie" gibt beredt Zeugnis darüber, welche fatalen Folgen die Ideologisierung des Universitätsbetriebes hat.

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  2. Leider, in den Unis werden zunehmend DeppInnen herangezüchtet, die zu eigenständigem Denken nicht mehr fähig sind. Es geht nur mehr um stures Nachblöken von schlau klingendem Geschwafel, in dem Kausalzusammenhänge behauptet werden, ohne diese empirisch belegen zu können.

    C3PO

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  3. Hmmm, der Versuch mit der Eberschnauze ist wirklich interessant. Aber warum sollte das nicht auch funktionieren, wenn man in Form eines Quadrats vorrĂĽckt, wie in deinem verlinkten Beitrag? Dabei drĂĽcken die hinteren Reihen doch auch gegen die vorderen Reihen.

    LG,
    Hagen

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    1. Sehe ich genauso. Man mĂĽsste es mit ausreichend vielen Probanden einmal ausprobieren.

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    2. Letztlich versucht ja der Eberkopf das zu imitieren, was man auch von der Waffentechnik kennt: Konzentration der Aufprallenergie auf einen möglichst kleinen Punkt. Für mich ist da die spannende Frage, ob eine solche Formation auch für Reiter funktionieren würde, was ich eher bezweifle. Fußsoldaten können ihren Vordermann leicht nach vorn schieben. Für Reiter sieht die Sache anders aus, denke ich. Hier wird man die Angriffsfläche eher möglichst breit haben wollen, um die maximale Wucht herauszuholen.

      GruĂź
      Ulrich

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    3. Bei der dreieckigen Eberschnauze kann eigentlich nur die hinter dem Frontmann stehenden Doppelsäule aus Männern Druck nach vorne auf die Spitze ausüben. Die seitlich stehenden dienen vor allem dem inneren Zusammenhalt beim Aufprall auf die feindliche Linie. Deshalb nehme ich an, dass die spitze Form der Eberschnauze eigentlich gar nicht so von zentraler Bedeutung ist.

      LG,
      Hagen

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