Montag, 22. Juni 2020

Nachschlag: Das Komisch-Germanische Zentralmuseum bleibt uneinsichtig

Eine E-Mail hat mich als Reaktion auf meinen kritischen Beitrag zur Twitterei der sogenannten "Freunde des Römisch-Germanischen Zentralmuseums" (RGZM) erreicht. Ich möchte sie - sowie meine Antwort darauf - den Lesern natürlich nicht vorenthalten.

Eines vorweg: Der Absender - das RGZM höchstselbst - geht nicht wirklich auf den Kern der Kritik ein, sondern wirft dicke Nebelgranaten. Die ersten beiden Absätze bestehen vor allem aus Selbstbeweihräucherung und schimmelbriefartigem Schwafeltext, der z.T. einfach irgendwo rauskopiert wurde. Damit versucht man die glasklare Tatsache zu umschiffen, dass der eigene Förderverein einen rassendiskriminierenden Text 'retweetet' hat und es dabei kaum zufällig unterließ, sich explizit vom Inhalt zu distanzieren ("Wer schweigt, stimmt zu." -Cicero). Deshalb noch einmal zur eindringlichen Erinnerung - gleich zu Beginn des inkriminierten Tweets wird gefordert: ⚠️"Recruit nonwhite trustees, artists included. Hire nonwhite curators."⚠️ (siehe dazu auch meinen oben verlinkten Blogbeitrag mit beweiskräftigem Screenshot)
Richtigen Eifer entfaltete das RGZM erst am Schluss der E-Mail bzw. beim Kritisieren meiner Wortwahl. Die wäre zu garstig gewesen. Nun, ganz davon abgesehen, dass natürlich auch dieses Geseier von den eigenen Verfehlungen ablenken soll, sei hier folgendes klargestellt: Ich drücke mich generell den Umständen entsprechend aus.

Sehr geehrter Herr ABC,

das RGZM ist ein Forschungsinstitut und -museum der international tätigen Leibniz-Gemeinschaft. Als solches sind wir den Zielen wissenschaftlicher Exzellenz und gesellschaftlicher Relevanz verpflichtet. Leitend und prägend für die Arbeit aller Leibniz-Einrichtungen ist Gottfried Wilhelm Leibniz Losung „theoria cum praxi“. Die Untersuchung gesellschaftlich relevanter Fragestellungen ist damit ein Kernanliegen aller Leibniz-Einrichtungen. Die Leibniz-Forschungsmuseen forschen zu grundlegenden kulturellen, gesellschaftlichen und naturwissenschaftlichen Themen. Sie zielen darauf ab, einen substantiellen Beitrag zur Schaffung der wissenschaftlichen Grundlagen zu leisten, die nötig sind, um gesellschaftlichen Herausforderungen verstehen, ihnen in angemessener Weise begegnen und diese meistern zu können. Vor diesem Hintergrund beteiligen wir uns auch an aktuellen gesellschaftlichen Debatten.

Wir sind offen für den Dialog. Eine Diskussion ist uns willkommen, solange sie sachlich, faktenbasiert und mit dem gebotenen zwischenmenschlichen Respekt stattfindet. Dieser Haltung ist der twitter account der „Freunde des RGZM“ ebenfalls verpflichtet. Was Sie auf Ihrem blog effektheischend und fälschlicherweise als „haarsträubenden Twitter-Müll des RGZMs“ titulieren, war ein retweet der „Freunde des RGZMs“ eines NY Times Artikels, der sich mit der aktuellen Haltung der amerikanischen Museen in der #BLM Frage befasst. Auch die Haltung des RGZM ist hier ganz klar und unmissverständlich: „Wir respektieren, schätzen und fördern Vielfalt von Menschen und Ideen. Im Umgang miteinander gehört hierzu auch die Offenheit, eigene Überzeugungen und Erwartungen in Frage zu stellen. Wir setzen uns aktiv für Gleichstellung und gegen jede Form der Diskriminierung ein. Jeglicher Form der Belästigung oder des Mobbings treten wir entschieden entgegen.“ (aus: Leitsätze unseres Handelns in der Leibniz-Gemeinschaft, 2019)

Ihre gehäuften allgemeinen Mutmaßungen und persönlich diskriminierenden Unterstellungen können wir nicht nachvollziehen, denn sie entbehren jeglicher Grundlage. Daher werden wir sie auch nicht kommentieren. Sie bemühen zwar Artikel 3 des Grundgesetzes für Ihren eigenen „weltanschaulich motivierten Ausritt“ (diese Formulierung geben wir gerne zurück), zögern aber nicht, im gleichen Atemzug frauenfeindliche, diskriminierende und wissenschaftsfeindliche Äußerungen zu produzieren, oder, um bei ihrer eigenen Wortwahl zu bleiben - „hohles Geschwurbel“ zu verbreiten. Dagegen verwahren wir uns entschieden. Wenn sich jemand vordergründig über Rassismus beklagt, um dann Vokabeln wie „Negativauslese“ in den Mund zu nehmen, dann entlarvt sich das ganze Gezeter über „Messen mit zweierlei Maß“ eigentlich von selbst.

Mit besten Grüßen
XYZ

Bemerkenswert, wie dieser Text zwischen Dreistigkeit und Dummheit oszilliert. Aber dergleichen ist mir ja nicht neu. Leute wie die E-Mail-Verfasserin eignen sich zum evidenzbasierten Argumentieren ungefähr so gut wie ein Igel zum Hinternputzen. Daher hätte ich mir eigentlich eine Antwort ersparen sollen, doch man will ja nicht komplett unhöflich sein.

Werte Frau XYZ

Ihre “Leitsätze” in allen Ehren, doch diese bleiben nur wohlfeiles Wortgeknatter, solange aus dem Dunstkreis des RGZM das Befürworten beruflicher Rassendiskriminierung mittels Retweets unter die Bevölkerung gestreut wird. Auch Ihr rhetorischer Eiertanz ändert daran nichts. 

Sie können sich gerne über meine zugespitzten Formulierungen und meinen angeblich mangelnden Respekt echauffieren, das ist Ihr gutes Recht. 
Andererseits: Respekt gibt es bei mir nicht gratis, den muss man sich schon verdienen. Ich bin nämlich kein Respektspender, bei dem Sie einfach mal eine Portion rausdrücken können. 

Dass freilich die “Freunde des RGZM” und Sie persönlich meinen Respekt eher nicht verdienen, untermauern Sie wiederholt mit einer intellektuell durchgehend unredlichen Argumentation. Etwa wenn Sie nach dem Motto ‘Angriff ist die beste Verteidigung’ meine Formulierung von der (charakterlichen) “Negativauslese” aus dem Zusammenhang reißen, um daraus irgend etwas “Rassistisches” bzw. böse Biologistisches fabrizieren zu können. 
Sie sind wohl kaum so dumm, um ernsthaft zu glauben, meine Kritik am Kooptieren von Gleichgesinnten im akademisch-wissenschaftlichen Bereich habe etwas mit dem ‘Rasse’-Begriff zu tun. Vielmehr sind Sie verzweifelt darum bemüht, von Ihrer eigenen Heuchelei abzulenken. Das ist durchaus menschlich - so wie auch Harndrang. 

Ihr restliches, ebenfalls im Fantasiemodus verfasstes Buzzword-Potpourri (“frauenfeindlich”, “wissenschaftsfeindlich", "diskriminierend") mit einer Erwiderung zu würdigen, möchte ich mir schenken, wenn Sie gestatten. 

Grüße, 
ABC

PS: Als letzten Akt des Dramas habe ich vor, auch Ihre E-Mail ungekürzt (und anonymisiert) auf meiner Website zu veröffentlichen. Es ist ja vermutlich im Interesse des RGZM, wenn seine offizielle Sichtweise Berücksichtigung findet. Falls Sie dagegen keine Einwände vorbringen, dann erfolgt die Veröffentlichung in den kommenden Tagen. 

Ich plane nicht, dieses unerfreuliche Thema weiter zu verfolgen. Allerdings haben mir zwei Blogleser - darunter ein ehemaliges Mitglied vom Freundeskreis des Römisch-Germanischen Zentralmuseums - zusätzliche Screenshots geschickt, die dokumentieren, dass der von mir zurecht kritisierte Tweet kein auf vorübergehende Unzurechnungsfähigkeit zurückzuführender Einzelfall ist. Der Wahnsinn scheint vielmehr Methode zu haben - auch außerhalb von Twitter.

Einer der Hauptgründe, warum mir kleinere archäologische Museen - wie etwa das Alamannenmuseum Ellwangen oder das Archäologiemuseum Schloss Eggenberg - in der Regel sympathischer sind als 'Ungetüme' aus der Kategorie eines Römisch-Germanischen Zentralmuseums: Ihre Mittel sind vergleichsweise bescheiden, so dass sie sich auf ihre Kernaufgaben beschränken müssen (=forschen, konservieren und präsentieren). Zwar werden z.T. auch dort aktivistisch-ideologische 'Irrlichter' herumkrebsen, doch fehlt diesen die Grundlage, um sich auf Kosten der Steuerzahler in der Öffentlichkeit politisch immer wieder einen herunterholen zu können.

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29 Kommentare:

  1. >>Recruit nonwhite trustees, artists included. Hire nonwhite curators<<
    In welchem parallelen Universum lebt Frau XYZ? Wenn man diese Twitternachricht, die sowas von eindeutig die Diskriminierung wegen ethnischen Merkmalen verlangt, auf einem sozialen Medium geteilt hat, ohne sich in eine Atemzug vom Inhalt zu distanzieren, schließt man sich diesem in den Augen jedes geistig gesunden Internetnutzers an. Etwas so Offensichtliches weglabern zu wollen, halte ich für schamlos und frech!!

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    1. Unter dem originalen Blogartikel hat jemand in einem Kommentar gemeint, Geisteswissenschaften würden heute stark marxistisch geprägt sein. Das könnte einiges erklären:

      Karl Marx: "Lafargue hat die üble Narbe von dem Negerstamm: kein Gefühl der Scham.”
      Karl Marx: “Meine Glückwünsche an Paul, le candidat du Jardin des Plantes – et des animaux. Da er in seiner Eigenschaft als Nigge r dem übrigen Tierreich um einen Grad näher steht als wir anderen, so ist er ohne Zweifel der passende Vertreter für diesen Bezirk"
      ...

      https://www.achgut.com/artikel/der_rassist_karl_marx

      Wollen Marxisten vielleicht von ihrem eigenen Säulenheiligen ablenken, indem sie mit dem von der BLM-Bewegung propagierten antiweißen, antisemitischen und antiasiatischen Rassismus kokettieren?


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    2. Das Kokettieren mit der Diskriminierung von Weißen am Arbeitsmarkt könnte auch eine Art Kompensationshandlung sein, weil das Museum das historisch belastete Wort "Germanisch" in seiner Bezeichnung trägt.
      ;-)

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    3. Ob das Teilen des Tweets etwas mit Marxismus zu tun hat, weiß ich nicht. Das kann man, glaube ich, auch nicht mit bestimmtheit sagen. So fair muss man schon sein. Vielleicht war es stattdessen nur Unbedachtheit. Man teilt ja immer wieder vorschnell etwas online, ohne dass man den Inhalt genau durchliest. Dann sollte man den Fehler aber zugeben, wenn schon darauf von Dritten hingewiesen wird. Sich rausreden zu versuchen, macht es nur schlimmer.

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    1. Verstehe ich, die letzten Serien und Filme haben leider immer weniger mit der Ursprungsidee von Star Trek zu tun gehabt.

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    2. "Picard" war für mich die größte Enttäuschung überhaupt, weil ich mir davon als TNG Fan deutlich mehr erwartet habe als von dem gruselig schlechten "Discovery".

      RR

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    3. "JL" ist jetzt eine Art Roboter. Ist doch toll, oder? ;)

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    4. Ja, das ist wirklich der absolute Knaller! Ich möchte die Drehbuchautoren dafür am liebsten mit Warpgeschwindigkeit in ein Schwarzes Loch schießen! Der Mond reicht ja nicht aus, weil von dort könnten Sie zurückkehren. lol

      RR

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  3. Es gibt keinen Rassismus gegen weiße Menschen. Die Vorgehensweise des Museums trägt den Privilegien Rechnung, die weiße Personen gegenüber BIPoC auch im Museumsbereich und bei fachlich geringerer Eignung erfahren. Gerade in den so auf weiße Perspektiven getrimmten Institutionen wie den Museen, Bibliotheken und Archiven ist diese Erkenntis längst überfällig. Insofern verdient das Museum Solidarität und Anerkennung für diesen Schritt und für die Bereitschaft, Änderungen durchzuführen und die öffentlich zu kommunizieren.

    Ich empfehle für ein weniger eingeschränktes Weltbild einen Blick in "Exit Racism" von Tupoka Ogette zu werfen. Dann lässt sich sicher auch einfacher verstehen, warum es weder unpolitische Personalentscheidungen noch unpolitische Museumsarbeit gibt.

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    1. He, Sie, wunderbare Frau Karen, ab wann ist man POC? Wie definiert man das? Wer verleiht das Zertifikat dafür? Gehöre ich als Enkel portugiesischer Einwanderer auch dazu? Vielleicht ist ja meine Haut zu hell und mein Haar nicht schwarz genug? Muss ich zum Gentest? Oder ist es nötig, mir einen Nicht-Arier-Nachweis zuzulegen?

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    2. "Es gibt keinen Rassismus an weißen Menschen" geht von der falschen Prämisse aus, dass Weiße IMMER in der Machtposition sind und Farbige IMMER unterdrückt. Was genau genommen nicht nur doppelt rassistisch ist "Der ewige weiße Täter und das ewige schwarze Opfer", sonder auch fern der Realität, denn faktisch hängen Machtgefüge IMMER von der momentanen Lage und Situation ab, in der man sich gerade befindet. Desweiteren ist gerade das Auspacken der Rassismusargumentation der Grund, warum man noch immer in diesem Teufelskreis steckt: Würde man sich WIRKLICH an die Aussage von Martin Luther King halten, wäre die Hautfarbe kein Thema mehr, sondern rein die Qualifikation und wissenschaftliche Argumentation. So aber wird wieder die Hautfarbe ins Zentrum der Aufmerksamkeit gezogen, was zu einem Rückschritt führt. In sofern zeigt sich die Linke mittlerweile genauso regressiv wie die konservative, reaktionäre Rechte.

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    3. Kein Rassismus gegen Weiße ist möglich? Was wohl die weißen Farmer und ihre Familien in Simbabwe dazu sagen würden, die auf Geheiß von Diktator Mugabe bestialisch ermordet worden sind? Die haben wahrscheinlich vergessen, ihre weißen Privilegien geltend zu machen ...

      Random User

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    4. @ H. V. Crespo: Wenn Sie von der POC-Karte beruflich profitieren wollen, dann machen Sie es einfach wie die berüchtigte Rachel Dolezal, die das victim harvesting auf eine nie dagewesene Spitze getrieben hat.

      https://nypost.com/2015/11/02/rachel-dolezal-finally-admits-she-was-born-white/
      https://nypost.com/tag/rachel-dolezal/

      Spaß beiseite, Sie haben mit der Frage nach der Definition von "Person of Color" sehr gut herausgearbeitet, wie unsinnig dieser Begriff eigentlich ist. Anstatt uns darauf zu einigen, dass wir alle Menschen sind, mit individuellen Persönlichkeitsstrukturen, Begabungen und Fähigkeiten, unterteilt man krampfhaft in Gruppen und steckt sie pauschal in Schubladen wie "Täter" und "Opfer". Beschämend, dass so eine primitive, kollektivistische Denke ausgerechnet auf deutschem Boden wieder Fuß fasst.

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    5. "Beschämend, dass so eine primitive, kollektivistische Denke ausgerechnet auf deutschem Boden wieder Fuß fasst."
      Wie sehr sich die Linksradikalen den Rechtsradikalen doch angleichen. Linksradikale scheinen allerdings zu glauben, weil ihr Rassismus nicht auf Fremden-, sondern auf einer Form des Selbsthasses beruht, wäre er moralisch in Ordnung.
      C3PO

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  4. Man könnte jetzt - vergeblich - nach rationalen Definitionen fragen. Aber in einer "intellektuellen" Gedankenwelt, wo selbst der gute alte Chauvinismus zum "kulturellen Rassismus" mutiert ist und nur noch ein kümmerliches Dasein als Sexismus fristet: es wäre vergeblich.

    Selbst meine Anekdoten als alter weißer Ostdeutscher, der mit "schwarzen" Haaren und einer großen krummen Nase das eine oder andere Mal mit "Türken raus!" begrüßt oder "verabschiedet" wurde, dem selbst auf Ämtern beharrlich Fragen nach dem Migrationshintergrund gestellt wurden (Zählen auch anatolische Bauern vor 7.000 Jahren o.s.ä.?) und der wegen seines Idioms (alt. PLZ, Ortsvorwahl) bei westdeutschen Vermietern "nicht immer die erste Wahl" war und der ich damit/ wegen meier "Rassismuserfahrung" (lt. Kinderquatsch vom ZDF) eine "Person of Colour" sein sollte, vermochten das festbetonierte Gedankengebäude nicht zum Wanken bringen.

    Dem staunenden Betrachter des Zeitgeschehens biete ich für den Ansatz einer Erklärung aber gerne zwei für sich sprechende Kirchenliedzitate:


    "Fest soll mein Taufbund immer stehn,
    ich will die Kirche hören!
    Sie soll mich allzeit gläubig sehn
    und folgsam ihren Lehren!
    Dank sei dem Herrn, der mich aus Gnad
    in seine Kirch berufen hat,
    nie will ich von ihr weichen!"

    oder

    "In Jesus gehörst du zur ewigen Welt,
    zum Glaubensgehorsam befreit.
    Er hat dich in seine Gemeinde gestellt
    und macht dich zum Dienen bereit.
    Barmherzig, geduldig und gnädig ist er,
    vielmehr als ein Vater es kann.
    Er warf unsre Sünden ins äußerste Meer,
    kommt betet den Ewigen an, kommt betet den Ewigen an."

    Es gibt eben immer Menschen, die können sich selber keine feste aber freiheitliche Struktur erschaffen. Und in einer offenen, freiheitlich toleranten und individualistischen Gesellschaft werden solche Strukturen eben ausschließlich von intoleranten Ideologen angeboten. Angefixt wird über die Bedienung von Minderwertigkeitskomplexen. Das ist dann sicherlich ein echtes Wohlgefühl. Dagegen kann man nicht debattieren: Eine Debatte hierüber muss zwangsläufig so ähnlich enden, wie die um das Frühstücksei von Loriot.

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  5. Personen aufgrund ihrer Hautfarbe oder ihres Geschlechts zu diskriminieren ist rechtswidrig. Würde das Museum das offen zugeben, könnte es von Betroffenen rechtlich belangt werden. Deshalb das Reden um den heißen Brei.

    Solche diskriminierenden Maßnahmen werden, wenn man sie einführt, als "Förderung" verkauft. Aber auch das kann nur dann rechtlich funktionieren, wenn die Eignung der Bewerber gleich ist. Weil das, wie man z.B von sogenannten "Frauenförderungen" in NRW her weiß, oft nicht der Fall ist, wird gerne gemogelt.
    In den USA ist die Situation sogar so, dass ethnische Asiaten Universitäten auf Schadenersatz verklagen, weil sie trotz deutlich besserer Leistungen zugunsten von Afroamerikanern beim Aufnahmeprozedere diskriminiert worden sind. Universitäten hatten unter anderem Fantasiekategorien geschaffen, um Afroamerikanern zusätzliche Punkte zuschanzen zu können. Die Diskriminierung zielt also nicht nur auf Weiße ab, sondern auch auf andere Minderheiten. Das sagt viel über die aus, die hinter all dem stehen.

    C.Leo

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    1. Bei der Stellenausschreibung wird dann einfach verlangt, dass der Bewerber "interkulturelle Erfahrungen" oder etwas in der Art mitbringen muss, auch wenn das für den Job in der Praxis total irrelevant ist. So kann man "seine" Leute reinbringen und andere leicht ausschließen. Dabei aber darf man nicht vergessen, dass die Herkunft nicht das einzige Kriterium ist, sondern mehr noch die richtige politische Gesinnung. Das siehst du auch bei den erwähnten Frauenförderungen immer wieder sehr gut. Deswegen ist es nicht ganz sinnvoll, nur vor einer "Politisierung" der Museen zu warnen, sondern mehr vor einer parteipolitischen und letztendlich marxistisch-autoritären Einfärbung über den Umweg vermeintlicher Förderprogramme. An den Universitäten ist dieser Prozess schon weit fortgeschritten:

      zeit.de/campus/2016-06/ideologien-politische-einstellung-studium-links-rechts-werte

      Random User

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  6. Mag das aufdringliche Politikgetue von Museen auch nid, aber leider wird das immer schlimmer. Wenigstens einer, der das mal klar und deutlich kritisiert, Dank dafür!
    Eisenfaust

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  7. Es ist für mich keine Überraschung, dass so eine diskriminierende Forderung von deutschen Museumsleuten weitergeleitet wird. Ihnen geht es dabei vor allem um das Erhöhen des Standings in der eigenen Bubble aus politisch gleich Denkenden.
    Man soll keine Weißen anstellen, schreibt diese PhD-Aspirantin in ihrem Tweet. Mich erinnert das an "Kauft nicht bei Juden". Wer den Vergleich unpassend empfindet, der sollte sich dringend über den bei "Black Lifes Matter"und unter US-Schwarzen allgemein grassierenden Antisemitismus informieren. Juden werden aus dieser Richtung schon lange nicht nur als weiße Ausbeuter gesehen, sondern "Jude" wird aufgrund historischer Verallgemeinerungen regelrecht mit "Sklavenhändler" gleichgesetzt.
    In New York City hat es erst im vergangenen Jahr deshalb eine aufsehenerregende Serie an brutalen "hate crimes" von Farbigen an Juden gegeben, die deutsche Medien totgeschwiegen haben. youtube.com/watch?v=Kvw4_boUOi0

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    1. "Man soll keine Weißen anstellen, schreibt diese PhD-Aspirantin in ihrem Tweet."
      Das kann ich da nirgendwo finden. Kannst du mir die Textstelle zeigen?

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    2. Wenn die Frau ohne Wenn und Aber fordert "nonwhites" anzustellen, dann bedeutet das bei einer nicht gleichzeitig durchgeführten Verdoppelung der ausgeschriebenen Stellen im Umkehrschluss zwingend, dass zugunsten dieser "nonewhites" "whites nicht angestellt werden sollen/können. Es ist so wie wenn man in den 1930ern statt "kauft nicht bei Juden" verlangt hätte: "Kauft bei Nichtjuden." Am Ergebnis ändert sich nichts, es klingt nur eine Spur harmloser, weil die Wortwahl die beabsichtigte Diskriminierung kaschiert.

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  8. "Sie sind wohl kaum so dumm...." Bitte keine voreiligen Schlüsse ziehen! :o)

    Gero

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    1. Diese Dummheit lässt sich problemlos steigern: Eine rassistische Akademikerin twitterte in GB vor wenigen Tagen "White lives don't matter" (mittlerweile durch Twitter gelöscht), versucht sich dann wie das RGZM herauszuwinden und wird dann von ihrer intellektuell offenbar total abgefuckten Universität sogar zur Professorin ernannt: https://www.dailymail.co.uk/news/article-8460059/Cambridge-University-backs-academic-tweeted-White-Lives-Dont-Matter.html

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  9. Man hätte die Kritik an dem Tweet vielleicht etwas diplomatischer formulieren können, aber für ein großes Museum und Forschungsinstitut ist die Reaktion darauf trotzdem unsouverän, ganz besonders der letzte Absatz. Als ich in der Öffentlichkeitsarbeit eines Museums beruflich tätig war, hat der Leitsatz gegolten, Kritiker nie persönlich anzugehen, schon gar nicht mit Unterstellungen, sondern unaufgeregt rein zur Sache zu antworten.
    LG,
    Martina

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  10. Mei, das ist halt das RGZM. Wenn man sich ein wenig auskennt in der Welt der modernen Archäologie, dann weiß man, dass das RGZM davon überzeugt ist, dass es über dem deutschen und auch jedem anderen Gesetz steht.
    Es ist das Museum, dass zwar seinerseits Raubgrabungsfunde am Markt zukauft und dann nach Aufschlag von Restaurierungs- und anderen Kosten an Dritte, die nicht der rechtmäßige Eigentümer der Funde sind, weiterverkauft; aber andererseits einen selbsternannten 'Kriminalarchäologen' beschäftigt, der sich schon wiederholt geweigert hat Funde, die ihm von deutschen Strafverfolgungsbehörden zur wissenschaftlichen Begutachtung und/oder sicheren Verwahrung übergeben wurden, wieder an diese Behörden zurückzugeben, weil er der Ansicht ist, dass diese Funde irgendwem anderem als dem gerichtlich festgestellten Eigentümer gehören. Es ist das Museum, das auf seine eigenen Bildrechte pocht, die anderer hingegen ignoriert und sich dann auch noch drüber öffentlich aufregt, wenn ihm das ein deutsche Gericht verbietet. Es ist das Museum, das vor einem Oberlandesgericht zur Unterlassung ehrenrühriger Behauptung mit einer Strafbewehrung von bis zu € 250.000 für jeden Fall der Zuwiderhandlung verurteilt wurde, weil es ungeniert wissentlich unrichtige, ehrenrührige Behauptungen über Dritte verbreitet hat.
    Vom RGZM kann man leider nicht allzuviel erwarten, was solche Sachen betrifft. Doppelmoral ist noch das harmloseste, was dort rauskommen kann...

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    1. Ich muss meine bisher tendenziell positive Meinung über das RGZM wohl revidieren.

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  11. https://www.campusreform.org/?ID=10005
    "Prof: Algebra, geometry perpetuate white privilege"

    Das ist exakt die Denkschule, aus der auch der Tweet des Zentralmuseums stammt.

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