
Vor rund einem Jahr habe ich im Rahmen des Blogs Heinrich und Ingrid Kuschs Bestseller "Geheime Unterwelt" besprochen. Das interessante, aber auch kontroverse Buch, dessen Inhalt z.T. im starken Gegensatz zu etablierten Geschichtsbildern steht, war rasch vergriffen. Doch erst jetzt ist es in einer Neuauflage erschienen. ZurĂŒckzufĂŒhren ist diese Verzögerung darauf, dass der viele Jahre mit Heinrich Kusch zusammenarbeitende Verlag Stocker sich geweigert hat, "Geheime Unterwelt" neu aufzulegen. Auf der Verlagswebsite heiĂt es dazu eher kryptisch:
Aus Verantwortung gegenĂŒber unseren Lesern legen wir strenge MaĂstĂ€be an den Inhalt der bei uns veröffentlichten Werke. Leider haben sich beim Buch âGeheime Unterweltâ einige fragwĂŒrdige oder sogar falsche Angaben gefunden â die allerdings nicht, soweit fĂŒr uns ĂŒberprĂŒfbar, den Kern der Forschungsarbeit der Autoren betreffen. Dennoch haben wir uns entschieden, dieses sehr erfolgreiche und im Internet ausschlieĂlich bestbewertete Buch bis zur KlĂ€rung der fraglichen Stellen nicht neu aufzulegen. |
Fehler passieren. Ich selbst habe in meiner Rezension von "Geheime Unterwelt" darauf aufmerksam gemacht, dass ein Fresko aus Klosterneuburg von den Autoren - aus meiner Sicht - irrtĂŒmlich ins 11. Jahrhundert datiert wurde (siehe S99 / 1. Auflage; S117 / 2. Auflage, wo eine Berichtigung stattgefunden hat, sich gleichzeitig aber leider auch ein Druckfehler einschlich, sodass der Bildtext teilweise 'verschluckt' wurde; in einer - laut Autoren - zurzeit in Druck befindlichen weiteren Auflage, soll das korrigiert worden sein).
Es ist nun ziemlich unbefriedigend, dass nicht auch vom Verlag dergestalt Klartext geredet wird und er sich stattdessen auf diffuse VorwĂŒrfe beschrĂ€nkt. Freilich, aus einem Interview, das Heinrich Kusch im April 2022 mit dem in Graz beheimateten Podcast CROPfm gefĂŒhrt hat, geht (ab Minute 10:35) hervor, dass es sich wohl um drei angeblich falsche Angaben handelt. Trotzdem bleiben hier aus meiner Sicht Fragen offen. Diese - und einige weitere - werde ich Herrn Kusch im Rahmen des folgenden Interviews stellen, welches ich an das Ende einer (leicht fein-getunten) Kopie meiner Rezension der 1. Auflage anfĂŒge. GrundsĂ€tzlich empfehle ich, zuerst die folgende Rezension zu lesen, um sich mit der Theorie vertraut zu machen, die das Ehepaar Kusch in seinem Buch vertritt. Wer aber bereits im Bilde ist, kann sie natĂŒrlich ĂŒberspringen.
Anmerkung: Die erste und zweite Auflage von âGeheime Unterweltâ unterscheiden sich meiner Beobachtung nach vor allem hinsichtlich der nun gröĂeren (besser leserlichen) Schrift und der z.T. ebenfalls gröĂeren Abbildungen. Auch hat sich die Auswahl des Bildmaterials punktuell geĂ€ndert.
ââââââ
1. REZENSION
Einleitung
Wer meine Rezensionen kennt, der weiĂ, dass mir nur selten ein Buch ausreichend gut gefĂ€llt, um dafĂŒr klar eine Empfehlung aussprechen zu können. "Geheime Unterwelt" ist nun aber ein bisher einzigartiger Sonderfall. Ich empfehle es trotz gewisser UnzulĂ€nglichkeiten: 1. Die darin vertreten Theorien sind teilweise noch zu dĂŒrftig belegt (die Autoren selbst rĂ€umen ein, dass sie nicht alle bisherigen Erkenntnisse veröffentlicht haben und es noch viel zu erforschen und zu ĂŒberprĂŒfen gibt). 2. Das Vertrauen der Autoren in alte Schriftquellen und Augenzeugenberichte scheint mir oftmals zu groĂ zu sein. 3. Vereinzelt kommen kleinere Fehler vor, die meiner Ansicht nach unnötig sind und relativ leicht zu vermeiden gewesen wĂ€ren (wie die Fehldatierung einer Freskenmalerei aus Klosterneuburg ins 11. Jahrhundert, obwohl etwa anhand der dargestellten Personen bzw. deren Kleidung klar ersichtlich ist, dass das Kunstwerk aus dem SpĂ€tmittelalter stammen muss).
Warum ich hier trotzdem 'ein Auge zudrĂŒcke'? 1. Weil das Buch mit unzĂ€hligen naturwissenschaftlich bestens belegten Forschungsergebnissen aufwartet. 2. Weil beim Generieren dieser Forschungsergebnisse nicht nur ein groĂer finanzieller Aufwand betrieben wurde (getragen u.a. von Hans-Adam II. von Liechtenstein), sondern auch ein erheblicher technischer (zwischen 2008 und 2021 ĂŒber 50 Geo-Bodenradar-Untersuchungen, mehr als 20 Bohrungen in z.T. ĂŒber 50 Meter Tiefe, 4 TCN-Datierungsserien usw.). DarĂŒber hinaus waren mehrere UniversitĂ€ten (TU Graz, MontanuniversitĂ€t Leoben,...) bzw. renommierte Experten aus verschiedener Fachbereiche beteiligt. Die Autoren Heinrich und Ingrid Kusch selbst sind ausgebildete Wissenschaftler mit jahrzehntelanger Berufserfahrung; beispielsweise haben sie weltweit viele Tausend Höhlen 'befahren'. Will heiĂen: Es waren hier keine Dilettanten und Hobbyforscher am Werk.
Formulieren wir es am besten so: Die vielen faktenbasierenden Erkenntnisse sind die eine Sache, deren EinflieĂen in die unorthodoxe These der beiden Autoren eine andere. Ich werde in der folgenden Rezension versuchen, eine in alle Richtungen kritische, aber auch faire Bewertung vorzunehmen.
Ein verbranntes Thema
"PrĂ€-Astronautik" - ich glaube, diesen Begriff habe ich im gesamten Buch kein einziges Mal gelesen; falls er doch vorkommt, dann muss er ziemlich versteckt gewesen sein, sodass ich ihn ĂŒbersehen habe. Und doch lĂ€uft alles genau auf dieses 'verbrannte' Thema hinaus, das der Schweizer Sachbuchautor und Privatforscher Erich von DĂ€niken Ende der 1960er-Jahre mit seinem millionenfach verkauften Bestseller "Erinnerungen an die Zukunft" weltweit populĂ€r gemacht hat. Im Kern geht es bei der PrĂ€-Astronautik um die Frage, ob in der weiter zurĂŒckliegenden Vergangenheit bereits intelligente auĂerirdische Lebensformen die Erde besucht und entsprechende Spuren hinterlassen haben - materielle wie auch immaterielle, etwa in Form von religiösen Vorstellungen (da nĂ€mlich unsere einfach gestrickten Vorfahren die fremden Besucher fĂŒr Götter gehalten haben könnten). Viel FragwĂŒrdiges wurde dazu im Laufe der Zeit publiziert, etwa in der Form, dass religiöse Texte maximal schrĂ€g im Sinne der PrĂ€-Astronautik interpretiert wurden (was nicht automatisch im Umkehrschluss bedeutet, dass beispielsweise die offizielle Exegese richtig ist).
Es gab und gibt jedoch vereinzelt Forscher, die sich der Thematik durchaus ernsthaft genĂ€hert haben. Deren Arbeit gewinnt zunehmend an Bedeutung - und zwar im Angesicht der Tatsache, dass etwa in den USA seit wenigen Jahren von Politik und Leitmedien (NYT, WaPo),...) das UFO-PhĂ€nomen als real anerkannt wird ("UFO" im Sinne von: ein verlĂ€sslich dokumentiertes unbekanntes Flugobjekt zeigt Eigenschaften, die auf Grundlage der gegenwĂ€rtigen menschlichen Technik mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht reproduzierbar sind - siehe dazu etwa ein auĂerordentlich interessantes Youtube-Interview des Computerwissenschaftlers und Podcasters Lex Friedman mit dem ehemaligen MilitĂ€rpiloten David Fravor zum Thema "Tic-Tac-UFO"). Auch innerhalb der Wissenschaft wird das Thema immer öfter ohne ĂŒberzogene Vorbehalte betrachtet. Dies geht beispielsweise aus internen E-Mails der NASA hervor, deren Veröffentlichung kĂŒrzlich im Rahmen des US-Informationsfreiheitsgesetzes erwirkt wurde.
Wie fĂŒgt sich nun "Geheime Unterwelt" in die UFO- und PrĂ€-Astronautik-Forschung ein? Ist das Buch der groĂen unseriösen oder der winzigen seriösen Sparte zuzuordnen? Unterm Strich letzterer, trotz der in der Einleitung genannten Kritikpunkte. Freilich, die Theorie, welche die Autoren auf Grundlage mittelalterlicher und frĂŒhneuzeitlicher Texte sowie archĂ€ologischer und naturwissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt haben ist nichtsdestotrotz starker Tobak! Werfen wir daher einen nĂ€heren Blick darauf, um zu einer probaten EinschĂ€tzung kommen zu können.
Himmelserscheinungen und die mysteriöse 12-Apostel-Zeche in Klosterneuburg
Ein Blick in einen 40 Meter langen Gangabschnitt der 12-Apostel-Zeche in Klosterneuburg. Der ursprĂŒnglich bis an die Decke verfĂŒllte Gang wurde vom Besitzer in jahrelanger Arbeit mĂŒhevoll freigelegt. | Quelle: "Geheime Unterwelt", Seite 172, Abb. 204 | (C) Heinrich und Ingrid Kusch |
Zentraler Dreh- und Angelpunkt des Buchs ist die in vielerlei Hinsicht Ă€uĂerst bemerkenswerte 12-Apostel-Zeche in Klosterneuburg (Niederösterreich). Diese unterirdische, in den Felsen gegrabene Anlage erstreckte sich ursprĂŒnglich mehrere Hundert Meter unter der OberflĂ€che, wurde jedoch ab dem 16. Jahrhundert mit ungewöhnlich groĂem Aufwand komplett verfĂŒllt. Lediglich ein Zehntel jener drei bis fĂŒnf Meter unter der Erde liegenden GĂ€nge haben engagierte Privatpersonen bisher wieder freilegen können. ArchĂ€ologisch begleitet wurde das Vorhaben zeitweise von Heinrich und Ingrid Kusch. Zu ihren ungewöhnlichen Grabungsbefunden spĂ€ter mehr.
Interessanterweise war nicht alleine die 12-Apostel-Zeche vor rund 500 Jahren vom systematischen ZuschĂŒtten betroffen; unzĂ€hligen anderen menschgemachten europĂ€ischen Gangsystemen erging es vielmehr ebenso. Wie die Autoren ausfĂŒhren, war dafĂŒr in erster Linie die Katholische Kirche verantwortlich: Die "ZugĂ€nge zur Erde und somit zur Hölle" sollten verschlossen werden, lieĂ etwa schon 1447 der Diözesan- und FĂŒrstbischof Johann III. von Eych laut ĂŒberlieferter Synodalakten verkĂŒnden. Möglicherweise war die Idee dafĂŒr auf dem Konzil von Basel entstanden, das 1431-1449 tagte. Da jedoch der Anweisung anscheinend nicht in ausreichendem MaĂ Folge geleistet wurde, kam es rund 100 Jahre spĂ€ter auf dem groĂen Konzil von Trient (1543-1554) zu einer BekrĂ€ftigung des Ansinnens. 1550 forderte man wieder, alle ZugĂ€nge zu den "Völkern der Unterwelt" zu verschlieĂen.
War dies lediglich ein Randaspekt der damals aufkommenden Hexen- und Zauberer-Hysterie? Vielleicht. Bemerkenswerterweise wurden allerdings als Anlass "Himmelserscheinungen" genannt, welche in Verbindung zu ominösen Wesen gestanden haben sollen, die unter der Erde hausten. Die entsprechenden Beschreibungen in den alten Quellen deuten auf PhĂ€nomene hin, welche man heute schlicht als UFOs (Unidentifizierte Flugobjekte) bezeichnen wĂŒrde und die dazumal von unzĂ€hligen Menschen beobachtet worden sein sollen. Beispielsweise ist ĂŒberliefert, dass im JĂ€nner 1520 ĂŒber Wien angeblich ein groĂes stabförmiges Objekt mit leuchtender Spitze sowie diverse kugelförmige Flugkörper zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu sehen waren. Ăhnliches wird auch aus den Jahren 1551 (Schwaben, Lothringen), 1561 (NĂŒrnberg) und 1566 (Basel) berichtet - siehe Bild.
Auch wenn es im Buch keine ErwĂ€hnung findet, so sei an dieser Stelle auf ein weiteres bemerkenswertes Ereignis hingewiesen, das 1680 der Gelehrte Erasmus Francisci beschreibt: 1656 soll ĂŒber Stralsund ein Objekt aufgetaucht sein, das die Form eines MĂ€nnerhutes hatte - Stichwort 'Untertasse mit Kuppel'! Sechs in der NĂ€he befindliche Fischer erkrankten daraufhin, heiĂt es. Heutige Forscher sprechen von Symptomen, die an eine Strahlenkrankheit erinnern.
Man sieht hieran: Das Klischee-UFO schlechthin, dessen Herkunft gerne Hollywood und der in den spĂ€ten 1940ern aufkommenden Science-Fiction-Begeisterung zugeschrieben wird, ist in Wirklichkeit wesentlich Ă€lter. Anzumerken ist, dass sogar schon antike Autoren wie Titus Livius dergleichen beschreiben. In seinem umfangreichen Geschichtswerk ĂŒber Rom - "Ab urbe condita" - zĂ€hlt er etliche 'Himmelserscheinungen' auf, darunter durch die Luft fliegende Objekte, welche die Form von Rundschilden gehabt haben sollen ("parma" = Scheibe mit Schildbuckel = Untertassen mit Kuppel); die damaligen Menschen interpretierten derlei durch die Bank als göttliche Vorzeichen bzw. "Prodigien".
Nun ist Papier bekanntlich geduldig. Zurecht muss man hier deshalb vorsichtig sein und darf keinesfalls alles automatisch fĂŒr bare MĂŒnze nehmen. Selbst der besagte Livius rĂ€umte ein, dass er den von ihm weitergereichten Berichten ĂŒber Prodigien nicht vorbehaltslos traut. Doch egal wie man die GlaubwĂŒrdigkeit der Schilderungen im Einzelnen bewertet, so wird doch klar, dass das UFO-PhĂ€nomen mitnichten erst im mittleren 20. Jahrhundert als Reaktion auf die PopulĂ€rkultur rund um die aufkommende Raumfahrt und den damaligen Science-Fiction-Hype entstand - wie von notorischen Skeptikern immer noch fĂ€lschlicherweise verbreitet wird. Heinrich und Ingrid Kusch zitieren hierzu den bekannten Psychiater C. G. Jung, den diese Thematik in seinen spĂ€ten Lebensjahren umtrieb:
"Die PublizitĂ€t des Ufos hat zwar erst gegen das Ende des Zweiten Weltkrieges eingesetzt, aber das PhĂ€nomen war schon vorher bekannt und ist nicht erst in der ersten HĂ€lfte des XX. Jahrhunderts beobachtet worden, sondern schon in frĂŒheren Jahrhunderten und vielleicht auch schon zur Zeit der Antike gesichtet und beschrieben worden." S 68 |
Es verlangt nun die intellektuelle und wissenschaftliche Redlichkeit, dass im Angesicht der groĂen Anzahl solcher Ăberlieferungen die ernsthafte Frage gestellt wird: Verbirgt sich darin ein wahrer Kern? Umso drĂ€ngender ist diese Frage, da wir Ă€hnliche Beobachtungen auch heute machen und zunehmend verlĂ€sslich dokumentieren (siehe oben). Die PrĂ€-Astronautik-Theorie - bei aller gerechtfertigter Kritik daran - undifferenziert als pseudowissenschaftliche Geldmacherei und Bullshit abzutun ist lĂ€ngst nicht mehr haltbar.
ZurĂŒck zur 12-Apostel-Zeche. Diese wurde, wie wir jetzt wissen, im 16. Jahrhundert vermutlich aus Angst vor damals vermehrt auftretenden HimmelsphĂ€nomenen verfĂŒllt. Doch wie lange existierte die unterirdische Anlage zu diesem Zeitpunkt schon? Betrachtet man die archĂ€ologischen Grabungsergebnisse, dann fĂ€llt die Antwort darauf bemerkenswert aus!
Das Mauerwerk ist auf den ersten Blick wenig aufregend, scheint es doch 'nur' römischen Ursprungs zu sein, mit ErgĂ€nzungen aus dem Mittelalter. Dem ist aber nicht so, denn der ĂŒberwiegende Teil der Trockenmauern datiert, durch Kohlenstoffanalyse eines im Mauerwerk eingefĂŒgten Holzkeiles, in das Neolithikum (6200 Jahre). Unter den römerzeitlichen Einbauten - etwa unter einem Hypocaustum (=FuĂbodenheizung) - findet sich ein mit etlichen spannenden Funden gefĂŒllter vorgeschichtlicher Bereich, der zehntausende Jahre weit in die Altsteinzeit zurĂŒckreicht! Siehe die nachfolgende Abbildung.
PrĂ€historische Fundstelle in der 12-Apostel-Zeche, deren Objekte pfeilartig in Richtung Norden ausgerichtet sind. Das Alter wurde mittels C14 auf ĂŒber 56000 (sic!) Jahren datiert; Grundlage dafĂŒr waren fĂŒnf Hölzer, die aus einem verschlossenen GefÀà (links oben) geborgen wurden. | Quelle: "Geheime Unterwelt", Seite 144, Abb. 170 | (C) Heinrich und Ingrid Kusch |
Der Kenner wird an dieser Stelle sofort einwenden, dass zumindest einige der Objekte in typologischer Hinsicht keinesfalls aus der Altsteinzeit stammen bzw. zehntausende Jahre alt sein können. Trotzdem steht dem gegenĂŒber die im Bildtext genannte naturwissenschaftliche Datierung (zu der sich noch weitere, hier nicht extra angefĂŒhrte, gesellen). Und das wirft Fragen auf. Etwa: Wurde die Höhlenanlage schon vor rund 56000 Jahren aus dem Felskörper gegraben? Oder zumindest Teile davon, die man viel spĂ€ter - vor allem in der Römerzeit - im Rahmen einer SekundĂ€rnutzung erweitert hatte? Interessanterweise setzen die ins 3./4. Jahrhundert nach Christus datierten römischen Mauern tatsĂ€chlich auf vorgeschichtlichen Trockenmauern auf. Hinter diesen liegen wiederum megalithische Blöcke, die wohl Teil der ursprĂŒnglichen Höhlenanlage gewesen sind.
Werfen wir noch einmal einen Blick auf die oben abgebildete Fundstelle. Heinrich und Ingrid Kusch glauben, dass besonders die anthropomorphen Objekte nicht bloĂe Produkte steinzeitmenschlicher Fantasie sind, sondern - vermutlich in abstrahierter Form - tatsĂ€chliche Lebensformen darstellen. NĂ€mlich jene, die noch in verschiedenen schriftlichen Quellen des SpĂ€tmittelalters sowie der FrĂŒhen Neuzeit als Bewohner der Unterwelt beschrieben werden und die ĂŒber sehr fortgeschrittene technologische Fertigkeiten verfĂŒgt haben sollen - wie z.B. den Materie-Transport mittels bestimmter Schallfrequenzen innerhalb von dafĂŒr speziell dimensionierten Höhlen. Ihr Herkunftsort könnte - so wird von den Autoren gemutmaĂt - auĂerhalb der Erde liegen. Und weiter heiĂt es, dass sie möglicherweise in grauer Vorzeit auf der Erde gestrandet sind; ihre Nachfahren mussten dann, nachdem das gerettete technisches Equipment im Laufe der Jahrhunderte sukzessive den Geist aufgab, eine primitivere Lebensweise annehmen, welche aber immer noch ĂŒber jener der steinzeitlichen Menschen lag. Diese Menschen hĂ€tten die Fremden deshalb wie Götter verehrt ... womit wir voll in der PrĂ€-Astronautik-Theorie stecken.
Und ja, ich sehe schon, wie der eine oder andere Leser spĂ€testens hier wild die Augen verdreht. Und auch ich tue mir Ă€uĂerst schwer, solchen Ăberlegungen beizupflichten. Es kommt aber noch heftiger, wie der folgende Fund zeigt:
Eine von mehreren, mit Gravuren versehenes Steinplattenfragment aus dem prĂ€historischen Horizont der 12-Apostel-Zeche. Die Autoren interpretieren die Darstellungen folgendermaĂen: "... zeigt zwei FluggerĂ€te in Bewegung, und ein Flugobjekt, das sich in drei Sektoren aufteilt. Rechts davon sind Diagrammfragmente- und ein Inschriftenrest zu sehen." | Quelle: "Geheime Unterwelt", Seite 206, Abb. 269 | (C) Heinrich und Ingrid Kusch |
Manch einer wird nun einwenden, dass es sich bei dem obigen Objekt bestimmt um eine FĂ€lschung handelt. Zu bedenken ist, dass einige mit bemerkenswerten Gravuren versehene Steinplatten und Schriftsteine einerseits von den Kuschs selbst im Zuge ihrer professionellen archĂ€ologischen Grabungen entdeckt worden sind, andererseits zumindest in ihrer Anwesenheit. Andere Steinplatten wurden wiederum vom Besitzer der 12-Apostel-Zeche wĂ€hrend seiner langjĂ€hrigen Freilegungs- und Restaurierungsarbeiten aufgefunden. Ich unterstelle dem Mann nichts, aber ich wĂŒrde ihm auch nicht blind vertrauen. Allerdings weisen die Autoren - nach entsprechenden Laboruntersuchungen - auf Indizien hin, welche die Steingravuren in ihren Augen sehr authentisch erscheinen lassen.
Die ungewöhnlichen PhÀnomene im steirischen "Streblgang"
Sogenannter "Streblgang" (Oststeiermark), der von den Autoren in die Steinzeit datiert wird. Trotz der stark fortgeschrittenen Verwitterung ist immer noch die groĂe Sorgfalt zu erkennen, mit der hier einst gearbeitet wurde. Bergwerksstollen aus der Römerzeit oder dem Mittelalter weisen eine weitaus gröbere OberflĂ€che, mit unzĂ€hligen gröĂeren und kleineren AusbrĂŒchen auf. In alten kirchlichen Aufzeichnungen werden solche in den Felsen gegrabene GĂ€nge als "Steinschratteln" bezeichnet. Teilweise fand in deutlich spĂ€terer Zeit eine SekundĂ€rnutzung als "Wassergang" statt. | Quelle: "Tore zur Unterwelt", S 47, Abb. 32 | (C) Heinrich und Ingrid Kusch |
SpĂ€testens bei dem im Buch behandelten "Streblgang" muss auch der eine oder andere Skeptiker einrĂ€umen, dass meine steirischen Landsleute Heinrich und Ingrid Kusch wohl einem PhĂ€nomen auf der Spur sind, das sich hinter unserem ĂŒblichen Denkhorizont befindet. Zu diesem Schluss kann man hier nĂ€mlich unabhĂ€ngig davon kommen, ob man nun jedem ihrer archĂ€ologischen Befunde trauen oder gar ihrer Theorie von den einst unterirdisch lebenden Wesen extraterrestrischen Ursprungs folgen möchte. Wie schon ganz oben von mir erklĂ€rt wurde, macht es unbedingt Sinn, die naturwissenschaftlichen Fakten von der Theorie zu trennen, um nicht voreilig das Kind mit dem Bade auszuschĂŒtten.
Beim besagten "Streblgang" handelt es sich um eine unterirdische, in der Oststeiermark befindliche Anlage, welche von den Kuschs aufgrund von TCN-datierten Trockenmauern als steinzeitlich betrachtet wird (siehe dazu auch das VorgÀngerbuch "Tore zur Unterwelt"). Dieser Gang wurde und wird zwischenzeitlich von Spezialisten genauestens unter die Lupe genommen. Nicht nur sind die dabei gewonnenen Messergebnisse hochinteressant, sondern es konnten auch PhÀnomene von den Beteiligten beobachtet werden, welche die Bezeichnung "extrem ungewöhnlich" verdienen. Aus diesem Grund ist es lohnenswert, hier einige der betreffenden Textstellen zu zitieren:
Unsere wissenschaftlichen Untersuchungen im Streblgang in Puchegg sind bis heute noch nicht abgeschlossen und erfolgen nach ausgesuchten Kriterien seit mehr als sechs Jahren durch viele anerkannte Wissenschaftler. Auffallend sind bei den Resultaten Anomalien, die es eigentlich nicht geben dĂŒrfte. So konnten wir in der Winterzeit Dampfwolken beobachten, die StoĂweise aus der Eingangsöffnung kamen, als ob es eine WetterfĂŒhrung im Gang gĂ€be. Jedoch ist die Bewetterung des Feldganges nicht möglich, weil er blind ohne Fortsetzung endet und kaum eine Niveaudifferenz aufweist. Das heiĂt, dass die Luft im Gang kaum in Bewegung sein sollte. Aber das ist nicht der Fall, denn periodisch entsteht ein kĂŒhler Luftstrom, der aus dem Nichts zu kommen scheint. Dies konnten fĂŒnf Wissenschaftler von verschiedenen österreichischen UniversitĂ€ten beobachten, die auch keine Antwort auf diese Anomalien hatten. Die besagte Stelle, wo der Luftstrom im Gang entsteht, liegt 72 Meter vom Eingang entfernt im Berginneren und es konnte bei Untersuchungen von einer Messgruppe dort an den WĂ€nden unter bestimmten Frequenzbeschallungen der verstĂ€rkte Aufbau eines ringförmigen elektrischen Magnetfeldes festgestellt werden. Experten der Technischen UniversitĂ€t Graz fĂŒhrten zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene Langzeitmessungen, wie Radon-, Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsmessungen sowie der Gammastrahlung, im Gang durch, bei denen sich in einigen FĂ€llen die neuen Batterien in den MessgerĂ€ten schlagartig entleerten und versagten, obwohl diese eine Laufzeit von mindestens einem Jahr hĂ€tten haben sollen. Dies passierte uns auch mit Filmteams, bei denen die frisch geladenen Akkus der Kameras und der Beleuchtung auf einmal ohne ersichtlichen Grund entleert waren. Hat man die Batterien jedoch aus dem Gang wieder ins Freie gebracht, so funktionierten sie nach kurzer Zeit mit voller Ladung wieder einwandfrei. [...] Noch mysteriöser war ein Vorfall, der eine der Langzeitmessungen plötzlich beendete. Es war am 23. Mai 2017, als es am sonnigen Nachmittag um 16:46 Uhr einen heftigen Knall gab, der in der Folge beide FernsehgerĂ€te im benachbarten Bauernhof unbrauchbar machte, und auch unsere zehn Temperatur-Logger nahmen daraufhin keine Messungen mehr vor. Auf der Speicherkarte der Videokamera, welche im Gang installiert war, um eventuelle VerĂ€nderungen zu dokumentieren, waren alle Dateien komplett gelöscht und die Karte danach unbrauchbar. Laut der Wetterstation am Masenberg gab es in diesem Zeitraum weder ein Gewitter noch sonstige auffallende Ereignisse. Stellt sich die Frage: Was war der Auslöser fĂŒr dieses Geschehen? Noch interessanter waren chemische Untersuchungen, bei denen die Schwefeldetektion [...] S 99-101 |
Als schwerer Skeptiker mag man nun einwenden, dass ja beispielsweise die Akkus eventuell gar nicht vorĂŒbergehend geleert waren, sondern genauso gut die Elektronik der GerĂ€te gestört gewesen sein könnte, weshalb diese fĂ€lschlicherweise annahmen, die Akkus seien komplett entladen. Doch letztendlich ist dergleichen 'Jacke wie Hose' bzw. 'ghupft wie gsprungen', da in beiden FĂ€llen die Ursache fĂŒr das extrem ungewöhnliche gerĂ€teĂŒbergreifende (!) Fehlverhalten nicht klar benannt werden kann. Will heiĂen: Eine technisch-naturwissenschaftlich plausible ErklĂ€rung fehlt. Selbiges gilt fĂŒr zig weitere im Buch dokumentierte Anomalien, welche den Autoren Heinrich und Ingrid Kusch im Zuge ihrer wissenschaftlichen TĂ€tigkeit untergekommen sind. Doch kann ich im Rahmen dieser Buchbesprechung leider nicht einmal ansatzweise alle aufzĂ€hlen.
Mein Fazit
Es war nicht einfach, diese Rezension zu schreiben. HauptsĂ€chlich deshalb, weil das vorliegende Buch dermaĂen mit z.T. ungewöhnlichen Informationen und hervorragenden Abbildungen vollgestopft ist, dass es schwer fĂ€llt, eine gute Auswahl zu treffen. Hier nicht nĂ€her eingehen konnte ich beispielsweise auf das auffĂ€llige Kaufinteresse, welches die Katholische Kirche und andere internationale Player an der 12-Apostel-Zeche entwickelten; sogar mehrere MordanschlĂ€ge auf den verkaufsunwilligen Besitzer soll es gegeben haben. Und schlieĂlich wurden auch Heinrich und Ingrid Kusch nach eigenem Bekunden aufgrund ihres Forschungsinteresses bedroht.
Dem einen oder anderen Leser wird das alles zu sehr nach 'RĂ€uberpistole' klingen. Vor allem aber mit der Theorie von den auĂerirdischen Besuchern, die sich in der irdischen Unterwelt einquartiert hatten, dĂŒrfte nicht jeder warm werden. Und ich sage es ganz offen: Mir geht es da mitunter Ă€hnlich. Aber kann ich zumindest Indizien vorlegen, dass es nicht stimmt? Nein. Im Gegenteil, die unzĂ€hligen gut dokumentierten Anomalien und naturwissenschaftlichen Analyseergebnisse lassen mich an meinem eigenen Zweifel zweifeln; zumindest was Teilaspekte der Theorie betrifft.
Vom wissenschaftlichen Niveau her dĂŒrfte das vorliegende Buch meiner EinschĂ€tzung nach weit ĂŒber allem angesiedelt sein, was zum Themenkomplex der PrĂ€-Astronautik bisher publiziert wurde. Kein Wunder, bei dem von Heinrich und Ingrid Kusch betriebenen Forschungsaufwand. "Geheime Unterwelt" ist freilich nicht perfekt - z.B. sind Formulierung vereinzelt missverstĂ€ndlich bzw. etwas ungeschickt gewĂ€hlt; auch wenige kleine Fehler haben sich eingeschlichen. Aber unterm Strich gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung. Der Leser sollte freilich - um es ein drittes und letztes Mal zu betonen - in der Lage sein, die harten Fakten von der 'mutigen' Theorie getrennt zu bewerten. Wer sich allerdings von der PrĂ€-Astronautik per se 'getriggert' fĂŒhlt, dem sei empfohlen, lieber weiterhin 'allwissenden' TV-Professoren wie Harald Lesch zu lauschen. đ
ââââââ
2. INTERVIEW MIT HEINRICH KUSCH
Lieber Herr Kusch, es ist nicht ganz neu, dass ein Verlag seinen Autor trotz langer und vertrauensvoller Zusammenarbeit 'cancelt'. ErfahrungsgemÀà ist das sehr oft auf Ă€uĂeren Druck zurĂŒckzufĂŒhren, hinter dem wiederum politische bzw. weltanschauliche Motive stehen. Der Autor Graham Hancock erlebt das gerade nach der Veröffentlichung seiner sehr erfolgreichen Netflix-Dokureihe "Ancient Apocalypse". Was vermuten Sie, war bei Ihrer Frau und Ihnen der ausschlaggebende Grund? Dass Ihnen der Verlag Stocker vorwirft, das Buch "Geheime Unterwelt" wĂŒrde drei Fehlangaben beinhalten, scheinen Sie ja eher als fadenscheinigen Vorwand zu interpretieren. Was sollen diese mutmaĂlichen "Fehlangaben" ĂŒberhaupt konkret sein? Und konnten sie diese beheben?
Es war nicht notwendig diese drei sogenannten Fehler zu beheben, da keinen Grund dafĂŒr vorhanden war, denn es gab keine inhaltlichen Fehler!Der 1. Punkt, den der Verleger kritisierte, waren die drei Freskenmalereien in der Einfahrt (Vorraum) des Hauses am Stadtplatz, wo er dem Besitzer unterstellte, dass er diese selbst anfertigen lieĂ und diese somit nicht aus dem Mittelalter stammen können! Tatsache ist jedoch, dass sie laut Aussage der Restauratoren ihren realen Ursprung im Mittelalter haben und spĂ€ter im jeweiligen Zeitgeist restauriert worden sind. Es konnten hier ĂŒber 40 Ăbermalungen festgestellt werden!Zu Punkt 2: In diesem Fall zweifelte der Verleger daran, dass die ukrainische Stadt Ivano Frankivsk einen Flughafen besitzt. Fakt ist jedoch, dass der vor der Stadt liegende MilitĂ€r-Flughafen seit dem Jahre 2009 zu einem internationalen Airport mit regem Flugverkehr ausgebaut wurde. In der Folge wurde kritisiert, dass dieser keine Zugverbindung zur Stadt hĂ€tte. Auch dies konnte durch alte Webseiten und Satellitenaufnahmen widerlegt werden!Der 3. Punkt betraf einen Originalbefund von der UniversitĂ€t Kazan in der russischen Republik Tatarstan. Diese Analyse wurde im Jahre 2017 von einem Wissenschaftler ausgestellt und an den Besitzer der 12 Apostelzeche, der den Auftrag zur Bestimmung fĂŒr eine Pollenanalyse gegeben hatte, ĂŒbermittelt. Die Echtheit des Dokumentes wurde vom Verleger âzu Unrechtâ angezweifelt. Dieser Punkt konnte durch den Kriegsbeginn von Russland mit der Ukraine im Jahre 2022 nicht sofort klargestellt werden. Die Echtheit des Befundes wurde aber Monate spĂ€ter dann bestĂ€tigt: Das Dokument und die Analyse sind echt!Schlussendlich gewannen wir den Eindruck, dass der Verleger durch dieses fadenscheinige Hinauszögern kein Interesse mehr an der Neuauflage dieses Bestsellers hatte und massiv unter Druck gesetzt worden war!
Laut Ihrer Theorie ist es sehr wahrscheinlich, dass fremde Wesen von vermutlich extraterrestrischer Herkunft einst in unterirdischen Höhlenanlagen lebten - und es eventuell immer noch tun. Ihnen bisher durchaus wohlwollend gesonnene Menschen haben mir geschrieben, dass Sie sich hier viel zu weit aus dem Fenster gelehnt hĂ€tten. Besser wĂ€re es gewesen, die Alien-Theorie von den Ergebnissen der archĂ€ologischen Forschung strikt zu trennen, damit die arrivierte Wissenschaft nicht sofort die Ohren verschlieĂt. Was entgegnen Sie dieser Kritik? WĂ€re es sinnvoll oder möglich gewesen, die Aliens vorerst auszuklammern, bis mehr Beweise vorhanden sind? Sie schreiben ja selbst, dass noch vieles im Dunklen liegt.
Als Wissenschaftler bin ich der Wahrheit verpflichtet und werde nichts anpassen, um gefĂ€llige Aussagen zu tĂ€tigen. Es ist nicht notwendig, die beiden angesprochenen Themen zu trennen, weil sie unmittelbar ineinander greifen. Dies hat sich bei unseren Untersuchungen herausgestellt. Es gibt eigentlich keine Zweifel an der Echtheit der Funde, weil die von uns geborgenen GegenstĂ€nde in der 12 Apostelzeche unter wissenschaftlichen Kriterien freigelegt und teilweise datiert werden konnten sowie deren FundumstĂ€nde und Aussagekraft durchaus solche unbequemen SchlĂŒsse zulassen. Jahre lang waren wir ĂŒber unsere Schlussfolgerungen, was die Fundgruben und die Funde selbst betrafen, in Zweifel. In der Folge konnten wir aber aufgrund der vielen Auswertungen, angefangen von den MetallgegenstĂ€nden, den alten Hölzern, der Schriftzeichen, den Lochbeilen und Keramiken, und vor allem der Existenz der vor ĂŒber 60000 Jahren kĂŒnstlich geschaffenen HohlrĂ€ume die Ă€uĂerst prĂ€gnanten Hinweise nicht ignorieren.
Tut man Ihnen Unrecht, wenn man sagt, dass Sie den alten Schriftquellen und mutmaĂlichen Augenzeugenberichten eventuell zu viel Vertrauen schenken? Harte Beweise sind das ja in der Regel nicht, oder?
Diese Schriftdokumente die uns vorliegen sind sehr wohl ernst zu nehmen. Ist als Beispiel die Existenz der 12 Apostelzeche nicht âharter Beweiseâ genug fĂŒr die ErwĂ€hnung in einer Abschrift eines Kirchendokuments aus dem 16. Jahrhundert? Die uns vorliegenden weiteren Abschriften von Originaldokumenten wurden uns vertrauensvoll von Personen ĂŒbergeben, die Zugang zu gewissen fĂŒr die Ăffentlichkeit geschlossenen Kirchen- und Staats-Archiven haben. Bisher haben wir davon nur 5 alte Schriftquellen in unseren BĂŒchern publiziert, deren Inhalt mit den darin genannten Ărtlichkeiten mittels Feldforschungen von uns bestĂ€tigt werden konnte. Es gibt aber noch eine groĂe Anzahl weiterer Dokumente, die sich derzeit noch in Auswertung befinden. Spezielle mĂŒndliche Aussagen von der bĂ€uerlichen Bevölkerung wurden ebenso ĂŒberprĂŒft und stimmen, da sie uns auch die betreffenden Orte zeigen konnten.
Die oben in der Rezension abgebildete Steinplatte, auf der eine mutmaĂliche fliegende Untertasse zu sehen ist, wird von ihnen weit zurĂŒck in die Vorgeschichte datiert. Das wĂ€re, sollte es zutreffen, ohne Zweifel spektakulĂ€r. Den Fund soll allerdings der EigentĂŒmer der 12-Apostel-Zeche (Klosterneuburg) gemacht haben, nicht Sie im Zuge Ihrer professionellen archĂ€ologischen Grabungen. Können Sie - zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit - ausschlieĂen, dass es sich dabei um eine FĂ€lschung handelt? Ich muss gestehen, mich persönlich irritieren daran vor allem die Pfeile, welche offenbar Bewegungsrichtungen versinnbildlichen sollen; eine sehr menschliche und meines Wissens vor allem auch eine relativ moderne Darstellungsform.
Um gleich an Ihren letzten Satz anzuschlieĂen. Abseits von Wikipedia finden wir Pfeildarstellungen seit dem PalĂ€olithikum weltweit auf Felsbildern in Höhlen wie auch bei FelsĂŒberhĂ€ngen vor. In einigen alten mythologischen Ăberlieferungen hat der Pfeil schicksalhaft die Antwort der Götter auf die Fragen der Menschen ĂŒbernommen. Er ist also ein uraltes richtungsweisendes Symbol.Zur oben genannten Steinplatte können wir korrigierend anfĂŒhren, dass wir sehr wohl bei der Auffindung dieser abgebildeten Platte anwesend waren, also diese keine FĂ€lschung ist. Wir möchten darauf hinweisen, dass wir selbst in zwei Fundgruben, die von uns archĂ€ologisch bearbeitet, also freigelegt wurden, ebenso Steintafeln mit eingravierten FluggerĂ€ten im Verband mit Begleitfunden, darunter datiertes Holz, geborgen haben.
Sie arbeiten mit vielen namhaften Fachwissenschaftlern und Instituten zusammen. Sind die 'happy' darĂŒber, dass sie beispielsweise mit ihren naturwissenschaftlichen Forschungsergebnissen quasi einen Beitrag zu Ihrer doch sehr unkonventionellen Theorie leisten?
Die renommierten Wissenschaftler, die uns wohlwollend unterstĂŒtzten, zeigten keine BerĂŒhrungsĂ€ngste, sondern hatten eher ein groĂes Interesse an unseren Forschungsprojekten.
Neben der 12-Apostel-Zeche in Niederösterreich zÀhlt der steirische Streblgang zu einem der Kernpunkte ihrer Forschung. Was tut sich an diesen beiden Orten hinsichtlich Ihrer Forschung?
Einige Forschungsprojekte sind in Planung und AusfĂŒhrung, darunter auch noch weitere Untersuchungen im Streblgang.
Mir ist aufgefallen, dass in " Geheime Unterwelt" das Thema Lochsteine - zu dem ich mit Ihnen 2016 ein Interview gefĂŒhrt habe - keine Rolle mehr spielt. Das hat mich ein wenig gewundert, denn mir schien es so, als ob in Ihren Augen Lochsteine fest mit dem PhĂ€nomen der unterirdischen Anlagen in Verbindung stehen.
Das Lochsteinprojekt ist noch lange nicht abgeschlossen. Jedoch haben wir mittlerweile unsere Forschungsprojekte ĂŒber mehrere BundeslĂ€nder hinweg ausgeweitet, was sehr viel Zeit in Anspruch nimmt.
Ich bedanke mich sehr, dass Sie die Zeit gefunden haben, um meine Fragen zu beantworten. Gibt es eventuell abschlieĂend noch etwas, dass Sie uns mitteilen wollen?
Wir wĂŒrden jeden wissenschaftlich arbeitenden Menschen empfehlen, sich auch an die nicht vom Mainstream vorgegebenen Themen heranzuwagen, unvoreingenommen neugierig zu sein, um dadurch zu neuen Erkenntnissen zu gelangen.ââââââ
WeiterefĂŒhrende Informationen:
- "Geheime Unterwelt" (Neuauflage) bei Amazon
- Meine Rezension von "Tore zur Unterwelt und "Versigelte Unterwelt
- Meine Rezension von "Asiens Unterwelt"
- Mein Interview mit Heinrich Kusch: Lochsteine - uralte Wegweiser zu verborgenen Gangsystemen?
- Heinrich Kusch (Vortrag) - Geheimnisvolle prĂ€historische Gangsysteme in der Steiermark (siehe hier etwa jene in der 12-Apostel-Zeche entdeckten leuchtenden Steine, die bereits in Ă€lteren kirchlichen Dokumenten mit Furcht erwĂ€hnt wurden: Timecode 22:02; ein Beleg dafĂŒr, dass nicht jede "fantastische" Ăberlieferung Unsinn sein muss)
- Website von Heinrich und Ingrid Kusch
- Graham Hancock und Randal Carlson bei Joe Rogan (November 2022)
"Schlussendlich gewannen wir den Eindruck, dass der Verleger durch dieses fadenscheinige Hinauszögern kein Interesse mehr an der Neuauflage dieses Bestsellers hatte und massiv unter Druck gesetzt worden war!"
AntwortenLöschenDen Eindruck kann man tatsĂ€chlich bekommen, weil die drei vermeintlichen "MĂ€ngel" sind ein absoluter Fliegenschiss. Selbst dann, wenn sie den Tatsachen entsprochen hĂ€tten wĂ€re das so. Kein Verleger, der seine betriebswirtschaftlichen Sinne beisammen hat, cancelt deshalb ein erfolgreiches Buch, das ihm viel Geld in die Kassen spĂŒlt.
Hier hat sehr wahrscheinlich jemand Druck ausgeĂŒbt. Aber wer???
Diese Dinge hÀtten auf das TheoriegebÀude der Kuschs keine Auswirkung gehabt. Das wÀre so gewesen, als wenn man aus dem Grazer Dom einen einzelnen Stein entfernt. Deshalb bricht der auch nicht gleich zusammen.
LöschenIch habe den Eindruck, der Verlagsboss ist von jemandem mit diesen Pseudoargumenten gefĂŒttert worden. Vielleicht war das so ein Tastaturkrieger, der sich als VorkĂ€mpfer der einzigen Wahrheit sieht. Dass der Verlag deshalb gleich einknickt ist erbĂ€rmlich, von Stocker kaufe ich sicher kein Buch mehr. Die kommen auf meine schwarze Liste fĂŒr ihr schĂ€biges Verhalten gegenĂŒber den Kuschs.
P. Hösele
Was ich nicht so ganz verstehe:
AntwortenLöschenMan will die ZugĂ€nge zur Hölle zuschĂŒtten, um sich dadurch vor HimmelsphĂ€nomenen zu schĂŒtzen? Ist das nicht widersinnig?
Falls die HimmelsphÀnomene ihren Ursprung primÀr im Erdinneren hatten, oder die Menschen zumindest dieser Meinung waren, dann nicht.
LöschenUnd was ist, wenn die mit Ritzzeichnungen versehenen Platten der Besitzer der Höhle vorher dort vergraben hat? WĂ€re doch zumindest theoretisch denkbar, oder wĂŒrde man das als ArchĂ€ologe bemerken?
AntwortenLöschenLudwig
Jain. Es kommt dabei auf diverse UmstÀnde an.
LöschenSehr spannend! Dass man als wissenschaftlich interessierter Mensch fĂŒr alles offen sein muss, unterschreibe ich zu 100 Prozent.
AntwortenLöschenIch finde es aber schade, dass man die Dokumente, von denen Herr Kusch spricht, nicht immer alle umgehend im Internet veröffentlicht. Weil was ist, wenn den Forschern ein UnglĂŒck geschieht (was Gott verhĂŒten möge)? Dann wĂ€ren mit ihnen auch die Belege verloren.
Warum sind diese Höhlen in Klosterneuburg sichtbar aus Steinen aufgemauert, wenn sie in den Felsen gegraben worden sind? War das eine FleiĂaufgabe wegen der Optik? Bei den Römern kann ich das verstehen, aber bei den Steinzeitmenschen? Es heiĂt ja im Buch, die hĂ€tten auch schon Einbauten vorgenommen. Kennt man so eine Vorgehensweise von irgend einer anderen steinzeitlichen Felsenhöhle?
AntwortenLöschenLG,
Leo
Auch eine Felsenhöhle ist nicht zwingend komplett stabil. Man baut deshalb auch in Stollen immer noch StĂŒtzkonstruktionen ein.
LöschenWenn diese Berichte aus der frĂŒhen Neuzeit nicht lange nach der behaupteten Sichtung und am Ort des Geschehens entstanden sind, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass sie keine bloĂen Erfindungen sind. Denn die Menschen dort hĂ€tten schlieĂlich selbst am besten wissen mĂŒssen, ob es stimmt. Sie hĂ€tten einen Bericht, der nur Fantasie ist, sofort in der Luft zerfetzt und den Autor mit Spott ĂŒberschĂŒttet. Solchen Ăberlieferungen kann man deshalb schon eignes Vertrauen schenken.
AntwortenLöschenIch hoffe, das nÀchste Buch mit weiteren Forschungsergebnissen von Dr. Kusch erscheint in nicht allzu ferner Zukunft.
Ich habe das Buch gelesen. Die archÀologischen Befunde, vor allem die C14 Datierungen, glaube ich Kusch schon. Aber diese Erfahrungsberichte z.B von einer alten Dame, die als junges MÀdchen von einer unterirdischen Höhle in die andere gebeamt worden sein soll, kann ich nicht ernst nehmen. Es ist sicher richtig, dass diese Dinge dokumentiert werden, aber beweisent tut so etwas nichts.
AntwortenLöschenâ„â„ Aus Verantwortung gegenĂŒber unseren Lesern legen wir strenge MaĂstĂ€be an den Inhalt der bei uns veröffentlichten Werke â€â€
AntwortenLöschenLeere WorthĂŒlse. Wenn die MaĂstĂ€be so streng wĂ€ren, dann hĂ€tten die das zumindest teilweise schon beim Lektorat bemerken mĂŒssen. Woher haben die auĂerdem im Nachhinein ihre Infos ĂŒber die Fehler gehabt? Und warum haben sie diesen Quellen mehr als dem Autor getraut, der bei ihnen seit Jahren unter Vertrag ist?
Heinrich Kusch hat alles richtig bemacht, der Verlag alles falsch.
Twiffi
Vielen Dank fĂŒr Buchbesprechung und Interview! Super interessant, das Thema!
AntwortenLöschenViele GrĂŒĂe Hagen