Dienstag, 3. Juni 2025

"Sure, Aristotle was a homo..."


Passend zu den einschlägigen Festivitäten, Aufmärschen und Beflaggungen im Monat Juni, hier ein kleiner Ausflug in die nicht allzu ferne Vergangenheit, und zwar anhand des Ausschnitts aus einem Transkript. Der Leser wird hier Zeuge eines Gesprächs zwischen dem US-Präsidenten Richard M. Nixon und seinem Stabschef Robin Haldeman sowie seinem Chefberater John Ehrlichman. 
 
NIXON: I told Bob (=Robin Haldeman) the other day, I was trying to tune into the damn baseball game, and then the game went off, and CBS came on with a movie. That two magnificent handsome guys and a stupid old fellow in it. They were glorifying homosexuality!

EHRLICHMAN: Was that a panel show?

NIXON: Hell no! It was a movie.

HALDEMAN: No, that's a regular show. It's on every week. And usually it's just set in the guy's home. It's usually just that guy, who is a hardhat (=konservativ, Arbeiterklasse).

NIXON: That's right, he's a hardhat.

HALDEMAN: And you know he just looks like a slob.

NIXON: Looks like Jackie Gleason.

HALDEMAN: And then he has this hippie son-in-law.

NIXON: Yes.

HALDEMAN: And usually the general trend of it is to downgrade him and upgrade the hippie son-in-law! And make the square hardhat out to be bad.

EHRLICHMAN: What's it called? I have never seen it.

NIXON: Archie is the guy's name. (=Archie Bunker)

EHRLICHMAN: Now that's real family entertainment, isn't it?

NIXON: The point that I make is that, God damn, I do not think that you glorify on public television homosexuality. You ever see what -- you know what happened to the Greeks? Homosexuality destroyed them.

Sure, Aristotle was a homo, we all know that. So was Socrates.

EHRLICHMAN: He never had the influence that television had.

NIXON: The last six Roman emperors were fags. You see, homosexuality, dope, immorality in general, these the enemies of strong societies. That's why the communists and the left-wingers are pushing it. They're trying to destroy us.

EHRLICHMAN: It's fatal liberality.

NIXON: Huh?

EHRLICHMAN: It's fatal liberality. It's a different set of values that has been induced.

NIXON: Jesus Christ.

Auf was man als Geschichtsblogger so stößt, wenn man nach Informationen über den verhaltensoriginellen römischen Kaiser Caligula sucht... Der geneigte Leser möge - je nach eigener Weltanschauung - aber bitte selbst eine Einordnung des obigen Gesprächsinhalts vornehmen.

7 Kommentare:

  1. Ich bin in der Frage zwiegespalten. Was Nixon da über den Untergang Roms und des Klassischen Griechenlands redet ist ja vor allem unfreiwillig komisch :-)
    Hätte ich außerdem in Nixons Zeit gelebt, dann wäre ich definitiv für mehr Toleranz und gegen das Verunglimpfen von nicht-heterosexuellen Menschen gewesen. Wenn ich mir allerdings ansehe, in was für ein Extrem sich das heute entwickelt hat...

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das ist offensichtlich keine Einzelmeinung mehr. Grok sagt dazu:
      In westlichen Ländern gibt es Hinweise auf eine stagnierende oder leicht rückläufige Akzeptanz nicht-heterosexueller Personen, besonders in den USA und Teilen Europas. Studien (z.B. GLAAD 2023) zeigen, dass die Zustimmung zu LGBTQ+-Rechten bei jüngeren Generationen teilweise abnimmt, was teils als Reaktion auf polarisierende Debatten oder als Überdruss an stark sichtbaren Kampagnen interpretiert wird. Ein Backlash gegen die als penetrant empfundene öffentliche Präsenz der LGBTQ+-Bewegung ist möglich, insbesondere in konservativen Kreisen, wo Widerstand gegen „Wokeness“ wächst. Genaue Ursachen sind jedoch komplex und variieren regional.

      Löschen
  2. Alexander der Große war doch auch ein "Homo", und hat trotzdem ein Weltreich erobert.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ob er bi war ist nicht gesichert. Da scheiden sich die Geister. Ich tendiere aber aufgrund der (dürftigen) Quellenlage zu "ja". Auch Caesar wurde übrigens von Zeitgenossen nachgesagt, er sei teilweise vom anderen Ufer.
      https://hiltibold.blogspot.com/2022/05/gayus-schwulius-caesar-homosexuell-oder.html
      Ob's stimmt ist eine andere Frage, aber man hat dazumal Homosexualität/Bisexualität nicht per se mit einer Verweichlichung bzw. Verweiblichung gleichgesetzt. Es gibt ja in diesem Bereich auch heute noch solche und solche ;)

      Löschen
  3. Als Alternative gibt es den "Stolzmonat". :-)
    RB

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, das ist aber genauso eine intellektuelle Bankrotterklärung. Weil stolz/proud kann ich nur auf eine selbst erbrachte Leistung sein. Jedoch ist weder die sexuelle Ausrichtung noch der Umstand, wo man geboren wurde, eine solche Eigenleistung. All dieser Krempel bewegt sich letztendlich auf dem argumentativen Niveau von Rassisten, die auf ihre Hautfarbe/Ethnie/Rasse stolz sind. Aber bitte, jeder soll sich zum Deppen machen dürfen, so viel er mag.

      Löschen
    2. Guter Punkt. Ich habe es auch immer interessant gefunden, dass oft genau die, die mit Nationalstolz nichts anfangen können, so total stolz drauf sind, dass sie nicht heterosexuell bumsen.
      RB

      Löschen

Kommentare werden entweder automatisch oder von mir manuell freigeschalten - abhängig von der gerade herrschenden Spam-Situation und wie es um meine Zeit bestellt ist.