Jene hier schon einmal erwähnten Replikate römischer Keramik-Trinkbecher, die ich mir von der Töpferei XAN-TST habe schicken lassen, sind vor einigen Tagen eingetroffen. Wie man sieht, handelt es sich um drei Exemplare, die nicht nur eine unterschiedliche Form besitzen, sondern auch eine völlig andere Oberfläche.
Das Exemplar LINKS, dessen Vorbild in das 2./3. Jahrhundert datiert, wurde aus hellem Ton hergestellt. Die Außenseite ist mehr oder weniger "naturbelassen" bzw. wurde mit keiner glänzenden Engobe versiegelt; die Innenseite hat man jedoch - vermutlich der Hygiene zuliebe - mit einem die Poren verschließenden Überzug versehen.
Keramik, die eine beinahe schwarze Oberfläche - wie das Stück in der MITTE - aufweist, nennt man in der modernen Forschung Terra Nigra. Wer politisch korrekt bleiben möchte, darf auch maximalpigmentierte Erde dazu sagen ;) Als archäologische Vorbilder dienten hier die Trierer Spruchbecher, deren Herstellungszeitraum typischerweise ca. in das 3.-4. Jahrhundert fällt (vielleicht auch schon etwas früher). Die nur halb sichtbare Aufschrift DA(RE).BIBERE bedeutet ungefähr so viel wie "gib zu trinken".
Keramik, die eine beinahe schwarze Oberfläche - wie das Stück in der MITTE - aufweist, nennt man in der modernen Forschung Terra Nigra. Wer politisch korrekt bleiben möchte, darf auch maximalpigmentierte Erde dazu sagen ;) Als archäologische Vorbilder dienten hier die Trierer Spruchbecher, deren Herstellungszeitraum typischerweise ca. in das 3.-4. Jahrhundert fällt (vielleicht auch schon etwas früher). Die nur halb sichtbare Aufschrift DA(RE).BIBERE bedeutet ungefähr so viel wie "gib zu trinken".
Form und Motiv des "Skelett-Bechers" RECHTS orientieren sich an einem Fund, der im italienischen Boscoreale (unweit von Pompeji) gemacht wurde und in die Zeit des Vesuvausbruchs im Jahr 79 n. Chr. datiert wird; wobei das eigentliche Herstellungsdatum früher anzusetzen ist. Zwar besteht dieses Original aus Silber, allerdings gibt es etliche Beispiele, bei denen figürliche Darstellungen, die für metallene Becher typisch sind, auch in die Oberfläche eines noch weichen Tongefäßes gedrückt wurden. Aufgrund des rötlich glänzenden Überzuges spricht man bei dieser Keramik von sogenannter Terra Sigillata (versiegelte Erde). Allerdings handelt es sich hierbei um eine moderne Bezeichnung, da heute nicht mehr bekannt ist, wie die Menschen der Antike dazu sagten; sofern es damals überhaupt einen allgemein gebräuchlichen Begriff dafür gab.
Hier ein paar Bilder, die veranschaulichen, wie bei XAN-TST römische Keramik-Trinkbecher hergestellt werden.
Mein Fazit: Ich bin mit den gelieferten Stücken sehr zufrieden und habe ihnen bereits einen guten Platz auf meinem Schreibtisch zugewiesen. Selbstverständlich werde ich sie - ihrem eigentlichen Zweck entsprechend - gelegentlich auch zum Trinken verwenden :)
Diese Becher sind nicht sehr teuer (zwischen 6 und 13 Euro) und eignen sich meiner Meinung nach auch gut als kleine Geschenke.
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Der mittlere Trinkbecher hat ja eigentlich die Form einer Blumenvase. Zumindest für den modernen Betrachter ;-)
AntwortenLöschenLG,
Erwin
Der Gedanke kam mir auch schon :D
LöschenAllerdings ist die Handhabe dieses Bechers besser, als bei einem typischen Glas unserer Tage.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass durch die verkleinerte Öffnung das Erwärmen/Auskühlen des jeweiligen Getränkes verzögert werden sollte.