
Mittwoch, 1. Oktober 2025
Krimskrams: Die qualitativen Totalausfälle und meine Vermenschlichung von KIs -- Sabine Hossenfelder über akademischen Riesenbeschiss

Sonntag, 28. September 2025
📽️ Videos: In Kriegertracht am Limes entlang -- Waren Steinzeitmenschen dümmer als wir? -- Auf den Spuren einer verlorenen Schrift -- Auf Plagiatsjagd -- usw.

"Experimentelle Geschichtsforschung". Geh bitte, das ist doch (viel sorgfältiger) schon dermaßen oft gemacht worden - nicht zuletzt von Marcus Junkelmann bereits in den 1980ern und 1990ern - sodass hier längst kein nennenswerter wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn mehr denkbar ist. Dergleichen dient längst nur mehr der Selbstbespaßung und vielleicht der Selbsterkenntnis. In diesem Fall kann allerdings eingeräumt werden, dass man das Thema aufgrund der relativ großen Social-Media-Präsenz Menschen näherbringt, die sich ansonsten wohl weniger für Geschichte interessieren.
Eine lustige und lehrreiche Sache für Kinder - gute Idee!
Dieser ORFler - der die typischen Laberfächer Kommunikations- und Politikwissenschaft studiert hat, aber mit dem Habitus eines Universalgelehrten vor der Kamera agiert - hat sich während des Corona-Theaters mit dem unkritischen Nachbeten maximal alarmistischer Narrative eine eigene Sendung verdient. In dieser 'gendert' er jetzt artig (Archäologinnen und Archäologen), kann aber offensichtlich im archäologischen Kontext einen Fund nicht von einem Befund unterscheiden... Der gezeigte Archäobotaniker hat übrigens äußerst praktische Fingernägel. Da erkennt man nicht, wenn er einmal versehentlich mit dem Hammer danebenhaut 😁
Samstag, 27. September 2025
🎧 Hörbares: Ethik und Authentizität in Pompeji -- Hildegard von Bingen und ihre himmlisch-musikalische Geschicht -- Freiwillige in der Archäologie -- Welterbe Neuschwanstein -- usw
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Mein Gott, was für eine Pietätsheuchelei und was für Schneeflocken-Weicheigetue in Form dieser "Warntafel"! Denen ist unzweifelhaft fad, wenn sie mit solchen 'Orchideenthemen' ihre steuergeldfinanzierte Arbeitszeit vertrödeln. Diese Nummer verströmt geradezu penetrant den Geruch billigen Tugendsignalisierens. In archäologischen Museen geht es doch schließlich nicht darum, dass man z.B. irgendwelche Weltkriegstoten ausstellt, deren Angehörige noch leben. Wie vernagelt muss jemand sein, um das quasi mit menschlichen Überresten in einen Topf zu werfen, die Jahrhunderte oder Jahrtausende alt sind? Das ist doch auch wieder so eine unsägliche Prinzipienreiterei, die sich oft jeder differenzierten und sachlichen Betrachtung entzieht. Mich erinnert das an die Abtreibungsdiskussionen: Die eine Seite tut in ihrer radikalsten Ausformung so, als ob ungeborenes Leben per se kein Mensch sei und man deshalb Herzschlag und Schmerzenpfindlichkeit des Ungeborenen einfach ignorieren könne; die Radikalen auf der anderen Seite - die zugegebenermaßen hinsichtlich der praktischen Konsequenzen ihrer Haltung nicht ganz so verkommen sind - bilden sich ein, sobald die Eizelle befruchtet ist, dürfe nicht mehr abgetrieben werden, weil das gegen ... was auch immer verstoßen würde; oft wird es irgendwie religiös oder verkappt religiös/pseudoethisch begründet - was schlussendlich auf billige Moralisiererei hinausläuft, die man Frauen aufs Auge drückt. Geht mir alles, in unterschiedlicher Härte, auf den Wecker. Quasi passend zum neuen Blog-Motto... ^^
Donnerstag, 25. September 2025
🗞️ Was in der alten Zeitung steht: Der faszinierende Urgroßvater des modernen Kühlschranks (1859) -- Fragwürdige Lufterscheinungen (UAPs) am Himmel (1813)
Polytechnische Mittheilungen. |
12 Jahre nach dem obigen Artikel über den Eisschrank aus New York beschäftigte sich die Illustrierte Zeitung aus Leipzig mit einem Nachfolgemodell des Herstellers F. L. Hedenberg und Sons. Dieses sieht modernen Kühlschränken nun bereits deutlich ähnlicher und wurde auch funktionell klar verbessert!
Wer Zeitungen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durchstöbert, der wird feststellen, dass Wirtshäuser damit warben, Eisschränke zu besitzen und deshalb auch im Sommer der Ausschank kühler Getränke (vor allem Bier) gewährleistet war.
Meteor oder Lufterscheinung. Diese Erscheinung ist mit jenen nach öffentlichen Nachrichten in mehrern Ländern, auch in dieser Jahreszeit schon beobachteten gleicher Art und Natur, und deutet nichts weniger, als auf Ahndungen trauriger Verhältnisse, womit so viele hierin unbelehrte Menschen, zumal in unserer wieder so thatenreichen Zeit sich grundlos ängstigen. Man bemerkt nämlich alljährlich an verschiedenen Orten, gewöhnlich vom Anfange des Novembers bis gegen Ende des Märzes, folglich in den Monaten, wo die größte Differenz des Klima herrscht, in der Athmosphäre mehr oder minder glänzende Lichterscheinungen, bald in der Gestalt einer Kugel von verschiedener Größe, selbst manchmal mit einem leuchtenden Schweife begleitet, bald schlangenförmig gekrümmt in der Form eines Blitzes, bald in der bekannten Art der sogenannten Sternschnuppen, die auch selbst im Sommer und Herbste einige Zeit nach Sonnen Untergang gesehen werden. Dieses in erwähnter mehrfacher Form sich äußernde Meteor ist in der Erscheinung des reinen, ungefärbten Sternen- oder Mondähnlichen Lichtes immer dasselbe, und verbreitet dieses nicht selten auf weite Strecken in solchem Maaße, daß man, selbst den vollen Mond noch übertreffend, und der aufgehenden Sonne gleich, ganz deutlich dabei sehen kann. Mir kamen dieser Art. Erscheinungen seit vielen Jahren selbst mehrere vor. Ich beobachte sie fast immer bei heiterer Luft und sichtbaren Sternen. Die Richtung und Geschwindigkeit ihrer Bewegung, besondere der kugelförmigen, die immer etwas länger sichtbar sind, hing von dem eben herrschenden Zuge der Luft ab. Die sogenannten Sternschnuppen fallen meistens bei großer Luftstille, verändern aber auch sonst nach der Richtung der Luft ihre gerade Bewegung. Manche Leuchtkugel, die zugleich in bedeutender Höhe entsteht, wird so lange nach der Richtung des Windes fortgetrieben, daß sie an unserm Horizont niederzugehen scheint, in andern von uns um mehrere Grade entfernten Orten aber wieder gesehen wird, bis sie endlich verschwindet, d. i. die Ursache des Leuchtens zu wirken aufhört. Meinen Beobachtungen zu Folge entstehen diese Meteore besonders bei eintretenden beträchtlichen Differenzen der Temperatur, d. i. dem Wechsel der Wärme oder Kälte zwischen den höheren Regionen der Luft, und den niedern an der Oberfläche der Erde, und je nach dem Wechsel und Vorherrschen der einen vor der andern haben diese Lufterscheinungen einen höhern oder tiefern Stand in der Athmosphäre. Selbst das Fallen der Sternschnuppen, und das Wetterleuchten oder sogenannte Abkühlen des Himmels im Sommer geschieht immer einige Zeit nach dem Untergange der Sonne, wo eine grössere Differenz der Temperatur eintritt, d. i. im Vergleiche mit der Wärme des Tages es dort kühler, kälter wird. -- Auch an diesem Morgen der oben erwähnten Lufterscheinung am 14. dieses stieg die Kälte wieder auf - 9,4° R., während sie den Tag zuvor nur - 2, - 2,4 - 3° gewesen ist. So viel nur zur Lehre und Beruhigung denen, die es bedürfen. Dr. F. B. Herrmann, quicsc. Professor. |
- Was in der alten Zeitung steht: 1600 Jahre alter Römerwein entdeckt und analysiert (1877) -- Eine merkwürdige Himmelserscheinung in Dresden (1859)
- Was in der alten Zeitung steht: Der "unschuldige" Grabscher (1932) -- In Flaschen abfüllbare Solarenergie (1864)
- Buch-Rezension: Die Kriegskunst der Assyrer: Von Sargon II. bis Assurbanipal
- Ohren ab, Nase ab: Eine unschöne Episode aus dem 2. Punischen Krieg
Freitag, 19. September 2025
📽️ Videos: Die 4500 Jahre alte Lyra von Ur -- Archäologen stoßen am Limes auf verborgenes Dorf -- Werkeln wie die Langobarden -- usw.

Peter Pringle hat zwar nicht die gleichnamigen überteuerten Stapelchips erfunden, allerdings ist er ein echter Fachmann auf dem Gebiet antiker und vorantiker Instrumente. Entsprechend interessant sind seine Videos, darunter dieses aktuelle über die Lyra von Ur, die im Zweistromland gebaut wurde, als gerade im benachbarten Ägypten die drei großen Pyramiden in den Himmel wuchsen. Also vor rund 4500 Jahren!
Das für Nicht-Kenner kaum entzifferbare MDR-Logo sieht aus wie arabische Schriftzeichen. Auf so einen Schmarrn muss man erst einmal kommen. Darüber habe ich mich schon als Kind gewundert, als es mir in den 1990ern zum ersten Mal untergekommen ist... Und sicher, man muss froh sein, dass so ein Laden wie dieses Freilichtmuseum überhaupt von Ehrenamtlichen bespielt wird, aber wie kann man sich als Darsteller nur dermaßen wenig scheren und nicht nicht einmal die Smartwatch vom Handgelenk nehmen!?
Die Koryphäen des ORF schreiben hier von "Funden", gemeint sind aber die Befunde...
"Niemand ahnte, was geschehen sollte." Falsch, das ahnten - laut archäologischen Befunden - etliche Einwohner der Stadt. Die haben sich dann auch - oft mitsamt ihrem Hausrat -vertschüsst, bevor es richtig losgegangen ist. Gemessen an der mutmaßlichen Einwohnerzahl wurden in Pompeji nämlich erstaunlich wenige menschliche Überreste entdeckt. Und viele Häuser waren fein säuberlich leergeräumt, bevor sie von Asche, Bimsstein und Lapilli verschüttet wurden (nicht zu verwechseln mit jenen Häusern, die später von Plünderern heimgesucht wurden).
Donnerstag, 18. September 2025
🎧 Hörbares: Der doppelte Mythos "Hermannsschlacht" -- (Lächerliche) Kritik an OpenAI Challenge im Amazonas -- Overkill im Neolithikum -- Tattoo-Kunst auf Mumie -- usw.

Was für ein Gesabbel, was für ein Stuss. Anstatt sich über diese Unterstützung im Rahmen eines Citizen-Science-Projektes zu freuen, ergeht sich ein brasilianischer Archäologenverband in Futterneid, Borniertheit und Wissenschaftsfeindlichkeit. Freilich, an dieser Sorte charakterlicher und intellektueller Bankrotteure gibt es auch unter der hiesigen Archäologenschaft keinen Mangel (besonders unter den staatlichen/staatsnahen). Dabei geht es hier doch vor allem um nichtinvasive (zerstörungsfreie) Forschung, die schlussendlich in einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit ausgebildeten Archäologen vor Ort münden soll! Man ist sich aber seitens der Kritiker nicht zu blöd dafür, selbst irgendwelche "indigenen Völker" als zusätzlichen Verhinderungsgrund vorzuschieben. Das erinnert mich frappant an das verlogene Sabotieren von Großbauprojekten, indem man auf dem vorgesehenen Baugrund irgend ein unter Artenschutz stehendes Tier hervorzaubert. Und dann auch noch als Draufgabe wurde in dieser Sendung eine absolut nervtötende männliche Stimme fürs Zitieren verwendet. Der Sprecher legt die Tonalität zusätzlich noch zum Nachteil der Betreiber des KI-Projekts an. *würgh*
Na gibt es ja nicht! Ist also der pauschalisierende Unsinn, den vor allem die marxistische Geschichtsforschung in die Welt gesetzt hat, doch nicht der Weisheit letzter Schluss? Wer hätte das gedacht? (jeder, der logisch denken kann; jeder, der keine selektive Quellenauswahl vornimmt; jeder, der ethnologische Vergleiche objektiv einordnen kann; und jeder, der Korrelationen nicht mit Kausalitäten verwechselt)
🙄
Montag, 15. September 2025
🔥 War es richtig, das zu löschen? 🧯

Die obige Grafik beinhaltet eine Auswahl von dem, was man mir in den letzten 13 Jahren wegen meiner Bloggerei an den Kopf geworfen hat. Kratzen tut mich das alles nur mäßig - von zwei hier (nicht genannten) Ausnahmen abgesehen, da es sich dabei eindeutig um extrem dreiste Lügen gehandelt hat (eine davon war die Geschichte mit der pissgelben Tunika, von der ich erst kürzlich sprach). Grundsätzlich bin ich aber selbst diesbezüglich im Laufe der Zeit lockerer geworden und lasse das alles ungelöscht stehen - obwohl ich eigentlich eine "short fuse" besitze und daher unter bestimmten Umständen (siehe unten) zum spontanen Heißlaufen neige. Doch wozu wegen jedem Stuss gleich nach dem Anwalt telefonieren? Mir ist die Prozesshanselei gewisser saturiert Schichten einfach zuwider. Früher musste man seiner angeblichen Ehre zumindest noch mit Pistole oder Degen Geltung verschafft. Dafür waren Cojones vonnöten. Heute hingegen reicht eine dicke Geldbörse aus, um sich einen Rechtsanwalt leisen zu können. Entsprechend überlastet ist die Justiz und die wirklich wichtigen Verfahren/Gerichtsprozesse ziehen sich deshalb oft über viele Jahre in die Länge.
Samstag, 13. September 2025
📽️ Videos: Der "Teufel zu Mallerbach" -- 2x Römerstadt Carnuntum -- Dave Hone über den T-Rex und Ko. -- usw

Ein absolut interessantes und unterhaltsames Gespräch mit dem Saurier-Fachmann Dave Hone!
12:48 ... die Erwähnung dieses "Webers aus Deutschland" weckt bei mir ganz besondere Erinnerungen. Und zwar im Zusammenhang mit einer ca. vor 11 Jahren in Auftrag gegebenen tunica angusticlavia. Zuerst hat dieser Herr den Kaufbetrag etliche Wochen vor der Fertigstellung von mir kassiert, dann hat er den Auftrag komplett "vergessen", obwohl ich ihm eindringlich erklärt hatte, dass eine termingerechte Lieferung wichtig ist, und als er dann mit großer Verspätung die Tunika endlich geliefert hatte, war sie nicht weiß, wie von mir verlangt, sondern pissgelb. Im Zuge der Reklamation hat dieser Mensch dann außerdem das nötige Maß an Einsicht und Demut vermissen lassen. Ich hätte ihn am liebsten vom Tarpejischen Fels geworfen... Und als Draufgabe ist dann auch noch eine seiner österreichischen Bekannten - passendenderweise aus dem Carnuntumer Living-History-Biotop - bei mir im Blog aufgetaucht und hat gemeint, die Tunika sei nur wegen meinen Kameraeinstellungen auf dem von mir geposteten Beweisfoto gelb. Was der Gipfel der Unverschämtheit und Dummheit war, denn die Tunika lag auf einem weißen Leintuch, das auf magische Weise nicht von den angeblich falschen Kameraeinstellunge betroffen gewesen ist. Damals habe ich beschlossen, zu dieser verkungelten und verlogenen Living-History-Szene eine kritische Distanz zu wahren. Wie sich noch mehrfach herausstellen sollte, war das eine sehr gute Entscheidung.
"The Great Stupidity" wäre ein passender Begriff für diesen nutzlosen Krieg gegen das mächtige Rom, bei dem selbst der Dümmste den Ausgang hätte vorhersagen können. Davon abgesehen: Begonnen hat das Ganze mit einer vielschichtigen und z.T. blutigen innerjüdischen Streiterei zwischen gemäßigten, oft hellenisierten Juden und diversen religiösen Gruppierungen. Etwas, das in diesem Video freilich nicht erwähnt wird. Wozu auch den Seher mit essentiellen Kontextinformationen zum Nachdenken bringen. Sehr gut beschrieben wird "Der Jüdische Krieg" von Flavius Josephus, der ihn selbst miterlebt hat. Eine absolut erhellende und daher äußerst empfehlenswerte Originalquelle aus der Antike. Die Reclam-Übersetzung liest sich sehr gut und ist günstig als Taschenbuch erhältlich.
Donnerstag, 11. September 2025
🎧 Hörbares: Albrecht von Eyb, ein mutiger Liebesratgeber des Mittelalters -- Mord an der antiken Universalgelehrten Hypatia -- Die Halsband-Affäre -- Das Rätsel der Pyramiden -- Pakal wird König der Maya-Stadt Palenque -- usw.
Mittwoch, 10. September 2025
🤡 An den Kirchenaltar genagelt! - Die absolut respektlose Rezension der aktuellen Chronik des Mittelalter-Kasperltheaters Campus Galli (2025)

Das Abtshof-Nebengebäude ist das erste Gebäude auf dem Campus Galli, das mit Stein gebaut wurde. Zum Teil zumindest. |
Bei der Planung haben wir uns intensiv über die Nutzung und die Materialität Gedanken gemacht, denn |
Ein Steinbau war schon im Mittelalter aufwendiger und damit teurer als ein Holzbau. Eine Mischbauweise, bei der die Maurerarbeiten auf das Wesentliche reduziert sind, kam uns entgegen, da wir bis dahin nur wenig Erfahrung mit Massivbau hatten - und zudem ist es eine authentische Variante. Beim Holzbau verfügen wir über deutlich mehr Erfahrung. |
Ebenso die behördlichen Gänge wie z.B. die Zulassung des Mörtels stellen uns vor spannende Herausforderungen. |
Die Holzkirche war das erste große Gebäude auf dem Campus Galli und damit die erste große Herausforderung für alle Beteiligten: Wie heben wir Fundamentgräben aus? [...] Fragen über Fragen Und vor allem: wie sah eine Holzkirche im 9. Jahrhundert überhaupt aus? Vieles wussten wir nicht, als wir 2014 mit der Holzkirche begannen. [...] Vieles würden wir heute anders machen, und in vielen Dingen entspricht das Äußere der Holzkirche nicht dem, was wir heute über Kirchen des 9. Jahrhunderts wissen. |
Trotz allen "Fehlern" die bei der Planung der Kirche gemacht wurden, war sie ein Meilenstein für uns. Erstmals konnten wir beweisen, dass wir in der Lage sind, ganze Gebäude von Grund auf zu errichten und die benötigten Materialien und Werkzeuge herzustellen. Erst dadurch gelang es uns, Experten zu gewinnen, die uns seitdem begleiten: |
Der Trägerverein Karolingische Klosterstadt e.V. ist sozusagen das Headquarter des Projekts Campus Galli, das aus zehn Personen besteht, davon fünf, die vom Gemeinderat der Stadt Meßkirch bestimmt werden |
Der Verein stellt den Geschäftsführer ein sowie das gesamte Personal und trifft zusammen mit dem Geschäftsführer die wichtigen Entscheidungen, vor allem die finanziellen. |
Seit März 2024 ist Uta Mahler-Kraus Vorsitzende des Vereins. Sie löste Anton Oschwald ab, der von 2016 bis 2024 dem Verein vorstand. Damit hat er Campus Galli in den Jahren des zunehmenden Erfolgs begleitet [..] |
Die neue Vorsitzende will weiterhin das große Potenzial von Campus Galli betonen und an die Öffentlichkeit tragen. |
Sie haben damit eine große Verantwortung übernommen. Ja, dessen war ich mir von Anfang an sehr bewusst. Nachdem ich von verschiedenen Seiten gefragt wurde, ob ich den Vorsitz des Trägervereins übernehmen würde, habe ich mir das gut überlegt und mich auch beraten lassen. Denn ich übernahm die Verantwortung für 45 Mitarbeitende, die mir sehr am Herzen liegen, und für die Gelder, die wir einnehmen und ausgeben |
Die finanzielle Situation ist allerdings noch immer eine Gratwanderung. Wir brauchen jeden Euro, um das Projekt weiter zu entwickeln. Die Eintrittsgelder sind extrem wichtig, aber auch die Mitgliedsbeiträge des Freundeskreises sowie jede Spende, egal in welcher Höhe. |
Wie wird sich Campus Galli nun weiterentwickeln? Wir wollen immer mehr Teile des Klosterplans realisieren. Hierfür ist es schön, dass die Anzahl der Ehrenamtlichen stetig zugenommen und sich die Verbindung zu Institutionen wie Berufsschulen verfestigt hat. Ebenso wollen wir den sozialen Aspekt des Projekts weiter ausbauen. Es gibt vermehrt Schulprojekte, wodurch den Schülerinnen und Schülern zusätzliche soziale Kompetenzen vermittelt werden können. Wir arbeiten auch eng mit den Jugendherbergen der Region zusammen. Ebenso ist es wichtig, das Projekt überall zu vernetzen, um die Besucherzahl zu steigern. Immerhin werden wir in den entsprechenden Reiseführern meist auf zwei Seiten vorgestellt. Dann wollen wir Programme entwickeln, welche bestimmte Institutionen gezielt mit Spenden für Projekte fördern können. |
- Karolingische Klosterstadt Meßkirch - Chronik 2025: Dokumentation einer Zeitreise auf dem Campus Galli Taschenbuch (Amazon-Partnerlink)
- Eine pensionierte Lehrerin soll die finanziell angeschlagene Mittelalterbaustelle "Campus Galli" retten...
- Buchrezension und launige Generalabrechnung: "Der offizielle Baustellenführer" des Campus Galli (2024)
- Schwäbische Grüße von der Mittelalterbaustelle Campus Galli: Eine drohende Pleite, faule Ausreden und ein politisches Schmierentheater