Wie die Schwäbische Zeitung vermeldet, hat sich mit Herrn Hannes Napierala ein Geschäftsführer für das pseudomittelalterliche Bauprojekt Campus Galli gefunden. Seine Aufgabe soll es zukünftig sein, den unglücklich agierenden Ideengeber - Bert M. Geurten - zu entlasten: Artikel | Video-Interview | Publikationsliste
Wird mit Herrn Napierala - einem Archäozoologen und Hobbyschmied - bei der vielkritisierten karolingischen Klosterstadt endlich mehr Seriosität Einzug halten?
Vorerst bleibt freilich abzuwarten, ob er primär die Rolle eines akademischen Feigenblattes übernehmen soll oder ob er Willens ist eigene Akzente zu setzen.
Obwohl der neue Geschäftsführer das Projekt von Anbeginn beobachtet haben will, lässt seine jüngst zum Besten gegegebene Wortspende leider auf eine gewisse Ahnungslosigkeit oder Realitätsverweigerung schließen:
Die Seriosität des neuen Geschäftsführers Napierala - für dessen Posten ursprünglich ein erfahrener Handwerksmeister vorgesehen war - wird man deshalb auch an seiner Bereitschaft ablesen können, zukünftig eine deutlich qualitätvollere Programmgestaltung vorzunehmen. Anderenfalls dürfte nicht nur der Ruf des Campus Galli weiter in Mitleidenschaft gezogen werden, sondern auch sein eigene Reputation als Wissenschaftler.
Nichtsdestotrotz sei ihm natürlich die Möglichkeit gegeben, sich in den kommenden Wochen und Monaten mit dem Projekt und seinen Problemen eingehend vertraut zu machen. Er ist auch herzlich eingeladen, hier mit den Kritikern in einen öffentlichen Diskurs einzutreten.
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Vor einigen Wochen besuchte Bernd Hagenkord, ein Vertreter von Radio Vatikan, die Klosterbaustelle; den entsprechenden Audio-Beitrag findet man zwischenzeitlich hier.
Neues ist darin freilich nicht zu erfahren, stattdessen werden die Befürworter seriöser Geschichtsdarstellung von Bert M. Geurten und dem völlig ahnungslosen Sendungsverantwortlichen - der den Campus Galli allen Ernstes in der "Vor-Webstuhl-Zeit" verortet - als "Freaks" und "Fanatiker" verunglimpft.
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Abschließend noch der Hinweis auf einen Zeitungsartikel, welcher quasi eine Rarität darstellt - wurde der skurrile Campus Galli hier doch ausnahmsweise nicht als Wohlfühlthema für die geneigte Leserschaft verarbeitet: Klick mich
Wird mit Herrn Napierala - einem Archäozoologen und Hobbyschmied - bei der vielkritisierten karolingischen Klosterstadt endlich mehr Seriosität Einzug halten?
Vorerst bleibt freilich abzuwarten, ob er primär die Rolle eines akademischen Feigenblattes übernehmen soll oder ob er Willens ist eigene Akzente zu setzen.
Obwohl der neue Geschäftsführer das Projekt von Anbeginn beobachtet haben will, lässt seine jüngst zum Besten gegegebene Wortspende leider auf eine gewisse Ahnungslosigkeit oder Realitätsverweigerung schließen:
"Als Wissenschaftler werde ich auf die historischen Details achten. Es soll kein Disneyland werden.“Dem guten Mann sei unbedingt angeraten, beizeiten einen Blick auf die Homepage des Campus Galli zu werfen. Denn im Programm für ein am 17. August stattfindendes "Sommerfest" findet sich so manches "Detail", das eigentlich jedem seriösen Wissenschaftler und Museumspädagogen die Schamesröte ins Gesicht treiben müsste:
Freuen Sie sich auf [...] Ziegengyros mit leckerem Tzatziki. Für die musikalische Unterhaltung auf dem Marktplatz sorgen die Spielleut „G‘hörsturz“. Mit Liedern, Tänzen und Gewandungen aus längst vergangenen Zeiten möchten sie ihr Publikum begeistern (Kostprobe). Auch die Gruppe „Schnarrensack“ aus Wendlingen ist wieder zu Gast. Ihre Musik ist an das 12. bis 18. Jahrhundert angelehnt (Kostprobe). Als ganz besonderes Highlight treten sie an diesem Tag um 20:30 Uhr mit einer Feuershow auf. Um 18 Uhr findet zum ersten Mal ein kleiner Gottesdienst auf dem Bauplatz der Holzkirche statt. Campus Galli Chef Bert M. Geurten wird diesen höchstpersönlich bestreiten(!).Wenn das alles nicht längst typische Kennzeichen eines Mittelalter-Disneylands bzw. eines stationären Mittelaltermarktes sind, was dann? Der geschichtsdidaktische Wert dieses alkoholschwangeren Kasperltheaters tendiert unzweifelhaft gegen Null.
Die Seriosität des neuen Geschäftsführers Napierala - für dessen Posten ursprünglich ein erfahrener Handwerksmeister vorgesehen war - wird man deshalb auch an seiner Bereitschaft ablesen können, zukünftig eine deutlich qualitätvollere Programmgestaltung vorzunehmen. Anderenfalls dürfte nicht nur der Ruf des Campus Galli weiter in Mitleidenschaft gezogen werden, sondern auch sein eigene Reputation als Wissenschaftler.
Nichtsdestotrotz sei ihm natürlich die Möglichkeit gegeben, sich in den kommenden Wochen und Monaten mit dem Projekt und seinen Problemen eingehend vertraut zu machen. Er ist auch herzlich eingeladen, hier mit den Kritikern in einen öffentlichen Diskurs einzutreten.
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Vor einigen Wochen besuchte Bernd Hagenkord, ein Vertreter von Radio Vatikan, die Klosterbaustelle; den entsprechenden Audio-Beitrag findet man zwischenzeitlich hier.
Neues ist darin freilich nicht zu erfahren, stattdessen werden die Befürworter seriöser Geschichtsdarstellung von Bert M. Geurten und dem völlig ahnungslosen Sendungsverantwortlichen - der den Campus Galli allen Ernstes in der "Vor-Webstuhl-Zeit" verortet - als "Freaks" und "Fanatiker" verunglimpft.
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Abschließend noch der Hinweis auf einen Zeitungsartikel, welcher quasi eine Rarität darstellt - wurde der skurrile Campus Galli hier doch ausnahmsweise nicht als Wohlfühlthema für die geneigte Leserschaft verarbeitet: Klick mich
Man darf gespannt sein, ob sich die angekündigten Vertreter des Bundes der Steuerzahler bei ihrem Lokalaugenschein vom rheinländischen Gute-Laune-Bär Geurten und dem Meßkircher Bürgermeister Zwick werden einseifen lassen ;)
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Uii, ist das eine peinlich inszenierte Show, wie "der Neue" hinter der Glastür aufs Stichwort warten muss, um dann forschen Schrittes hervorzutreten. Vielleicht sollte die Schwäbischen Zeitung jemanden einstellen, der die Videos so schneidet, dass sie nicht einen total gestellten Eindruck erwecken .....
AntwortenLöschenDass über das Gehalt des neuen Geschäftsführers geschwiegen wird und Bürgermeister Zwick auch auf Nachfrage nicht bereit ist sich dazu näher zu äußern, passt nicht wirklich zur im Frühjahr von den Politikern angekündigten Transparenz. Zu den Löhnen der einfachen Arbeiter hat man auf der anderen Seite in der Vergangenheit durchaus Auskunft gegeben (Mindestlohn). Wie passt das zusammen? Hat man im Fall des Geschäftsführers etwas zu verbergen?
Grüßle,
Maria
Uii, ist das eine peinlich inszenierte Show, wie "der Neue" hinter der Glastür aufs Stichwort warten muss, um dann forschen Schrittes hervorzutreten.
LöschenDie penetrante Händeschüttelei von Herrn Geurten ist auch ganz großes Kino ;)
Der Reporter von Radio Vatikan kann vermutlich einen Webstuhl nicht von einem Spinnrad unterscheiden.
AntwortenLöschenSpinnräder gab es zur Karolingerzeit noch keine, Webstühle aber bereits im Neolithikum!
Ein typischer Journalist eben: Hat zu allem eine Meinung, aber von nichts eine Ahnung.
Baut doch um den Campus eine Mauer, ich stifte auch ein paar Rosa gallica-Rosen zur Begrünung, aber lasst zu! Bei dem Projekt ist zu meinem Kümmernis Hopfen und Malz verloren, da ist nix mehr zu retten. Traurig genug. Aber bittebitte nicht NOCH mehr Raum für Herrn Geurten und sein Legoland. Ich mag's nimmer hören, nimmer lesen :(
AntwortenLöschenWar's denn wenigstens schön im Urlaub, Hiltibold? Hast dich gut erholt?
Ach, wäre ich nur im Urlaub gewesen... hatte in den beiden letzten Wochen jedoch andere Dinge zu erledigen ;)
LöschenWenn sich der Laberonkel nun auch noch anmaßt Gottesdienste zu halten, dann fehlen mir jegliche Worte. Wer klatscht den dem endlich mal ein nasses Handtuch ins Gesicht. Sonst kommt der wohl nicht mehr zur Besinnung.
AntwortenLöschengez. der letzte Keiler
sollte sich das Bewahrheiten, dass "seine Heiligkeit Geurten" tatsächlich einen Gottesdienst abhält kann man nur vermuten das Er sich über den kürzlich vor Ort anwesenden Reporter vom Radio Vatikan eine Audienz beim Papst persönlich erschlichen hat, um schnell noch die Absolution zu bekommen. Da soll noch einer sagen der Mann tut zu wenig!
Löschender letzte Krieger
Seit einiger Zeit betrachte ich diesen Blog und die Kommentare, die hier von sich gegeben werden. Jeder soll seine Kritik in seiner Weise darstellen. Wenn jedoch wie im zitierten Zeitungsartikel (der zwei Tage davor in der Ulmer Südwestpresse auch erschien) schon das Titelbild (es zeigt die Steinmetzhütte) aus Vorjahr ist, halte ich dies für mehr als tendenziös und für schlechten Journalismus. Statt zu suggerieren "es ist nix los dort", hätte sich der Autor mal auf den Weg dorthin machen sollen. So rate ich so manchem hier, sich ein Bild vorort zu machen, denn, so vermute, könnte man manche Irritationen vermeiden, wenn es denn gewollt ist.
AntwortenLöschenJoachim
Stockach
Kritik an der mangelnden Aktualität der Bebilderung bitte ich an die zuständigen Journalisten der verlinkten Medien zu richten.
LöschenIm Übrigen darf ich darauf hinweisen, dass auch das obige Video der Schwäbischen Zeitung irreführend ist - hier allerdings eindeutig zu Gunsten des Campus Galli. Am Beginn des Filmchens werden qualitativ hochwertige Living-History-Darsteller gezeigt; diese anspruchsvolle Veranstaltung war bereits im Jahr 2012, also vor der eigentlichen Eröffnung, und fand noch unter der Leitung des hinausgeekelten Andreas Sturm statt. Mittlerweile meiden seriöse Darsteller das Projekt wie der Teufel das Weihwasser. Die Schwäbische Zeitung erweckt mit der Verwendung dieses alten Materials jedoch einen gegenteiligen Eindruck.
Ob nun aber zum Vor- oder zum Nachteil des Campus Galli, ich werde auf die entsprechenden Quellenverweise auch zukünftig nicht verzichten, nur weil das optische Drumherum nicht dem allerletzten Stand entspricht. Ausschlaggebend für eine Einschätzung bleibt das Geschriebene oder Gesagte - so etwa die offiziellen Besucherzahlen am Saisonende.
Ich bin ja ausgetreten, kann mich mal wer aufklären, wie das ist, kann einfach jeder eine Messe mit allem drum und dran halten oder muss man dazu Geistlicher sein?
AntwortenLöschenLaut Südkurier, dem offizielle Medienpartner des Campus Galli, äußerte sich Herr Geurten nach dem kurzen Besuch eines Journalisten von Radio Vatikan dahingehend, dass er "froh sei, einen direkten Kontakt im Vatikan zu haben."
LöschenDas mag manches erklären... ^^
Weil mal wieder der berühmte Campus Galli Thema ist, möchte ich eine kleine Frage in den Raum werfen, die ich mir schon länger stelle:
AntwortenLöschenWieso benutzen die Angestellten eigentlich so gerne Wanderstöcke?
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=812006715484261&set=a.811995432152056.1073741913.100000248199013&type=1&permPage=1
http://www.schwaebische.de/cms_media/module_img/4040/2020249_2_article660x420_B993209968Z.1_20140523102923_000_GVB367542.2_0.jpg
http://www.suedkurier.de/storage/pic/xmlios_import/region/linzgau-zollern-alb/messkirch/8805872_3_4U5J8A6R_C.jpg?version=1403912507
So ein Stock macht doch nur Sinn, wenn man auf Wanderschaft ist und Wildtiere auf Abstand halten möchte (Hiltibold, du hast da glaube ich sogar einen eigenen Blogbeitrag dazu verfasst). Oder wenn man gehbehindert ist.
Was ist aber der praktische Nutzen von so einem Teil, wenn gesunde Menschen damit direkt vor der eigenen Haustür herumlaufen?
Soll so eine vermeintlich mittelalterliche Lebensweise suggeriert werden?
Eigenartig und witzig zugleich :-)
Ein interessanter Hinweis. Ich sehe hier Parallelen zu der inflationären Zeltbedachung des Campus Galli: Ein situationsbedingt sinnvolles Hilfsmittel wird zu einem sinnfreien und omnipräsenten Ungetüm aufgeblasen.
LöschenUpdate: Auf der Seite zum Sommerfest steht jetzt:
AntwortenLöschen"Um 18 Uhr findet zum ersten Mal ein kleiner Gottesdienst auf dem Bauplatz der Holzkirche statt, und zwar mit dem Campus Galli Mitarbeiter Andreas Herzog."
Ob Herr Herzog ein Pfarrer oder Priester ist, wird allerdings nicht erwähnt. Auch nicht, in welcher Sprache der Gottesdienst stattfindet - auf deutsch oder lateinisch.
- Exilwikingerin -
Sieh einer an, da hat man wohl die Notbremse gezogen und Bert M. Geurten heimlich, still und leise wieder herausgestrichen :)
LöschenAllerdings findet sich der Originaltext der Ankündigung noch im Webcache von Google bzw. der Homepage der Stadt Meßkirch:http://tinyurl.com/m8awsu8
Der genannte Herr Herzog arbeitet übrigens auf dem Campus Galli als Schreiner. Was er sonst noch so macht, entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Nachtrag: Wie mir jemand mitteilte, könnte es sich bei jenem Herrn, der nun statt Bert M. Geurten antritt, um einen "beurlaubten" Mönch handeln.
LöschenOb er gegebenenfalls allerdings auch geweihter Priester/Diakon ist, der quasi einen kompletten Gottesdienst zelebrieren darf, oder "nur" Laienbruder, wird sich erst herausstellen müssen.
Interessant ist es aber allemal, dass man einen Gottesdienst inszeniert - egal ob nun einen echten oder unechten. Schließlich soll die Holzkirche nicht einmal geweiht werden, wenn sie einmal fertig ist. Die geplante Steinkirche übrigens auch nicht.
@Thomas
AntwortenLöschenauf dem ersten Bild handelt es sich um eine Hacke!! Mit Brille wär..........
Johann
Auch eine "Hacke"?
Löschenhttp://muenzenwoche.de/images/10313_a8a61b0c.jpg
Thomas, nennen wir diese Stöcke "Faktoide" ;)
LöschenAber in der Tat, es gibt einige Bilder, die Campus Mitarbeiter mit Wanderstöcken zeigen. Auch außerhalb von Googles Suchindex.
Tragisch erscheint mir das freilich nicht wirklich (etwa verglichen mit der Zeltbedachung), aber doch symptomatisch für die grundsätzliche Herangehensweise.
Man muss fairerweise sagen, dass es das auch bei "echten" Living-History-Darstellern gibt. Etwa wenn diese mit Kopfbedeckungen herumlaufen, obwohl es die Witterungsverhältnisse (Schutz vor Kälte oder herabbrennender Sommersonne) überhaupt nicht erfordern. So werden regelrechte Trachten kreiert, die es in Wirklichkeit nie gab bzw. für die jegliche Belege fehlen.
also ich weiß nicht, auf welche darsteller und welche epoche du anspielst, aber in den mir näher bekannten epochen kenne ich nur äußerst wenige abbildungen von barhäuptigen menschen. eine kopfbedeckung ist nicht nur wetterschutz. in sehr vielen darstellungen hat sie sehr wohl den wert einer tracht.
LöschenBei frühmittelalterlichen Bildquellen (und wir reden hier von einem Zeitraum der immerhin 500 Jahre umfasst) würde es mich sehr wundern, wenn wenigstens fünf Prozent der dargestellten Personen eine Mütze, Kappe oder Hut tragen (Helme und Kronen sind eine andere Baustelle). Ähnliches gilt für die Antike und ist leicht nachprüfbar.
LöschenDiesen Umstand nun einzig und alleine auf künstlerischen Konventionen zu schieben, kann nicht funktionieren, da zivile Kopfbedeckungen auch im archäologischen Fundmaterial kaum in Erscheinung treten; ähnliches gilt für die Erwähnung in Schriftquellen.
Da also keine Belege vorhanden sind, wonach z.B. ein Großteil der männlichen Bevölkerung im frühmittelalterlichen Alltag ohne praktischen Nutzen (Kälte, Regen, Schnee, ...) mit einer phrygischen oder ähnlichen Mütze herumgelaufen ist, sollte man bei einschlägigen Veranstaltungen versuchen einen gegenteiligen Eindruck zu verhindern. Die Ausnahme sollte eine Ausnahme bleiben - besonders wenn man in Gruppen auftritt:
http://chronico.de/images/content/articles/0000376_3c.jpg
Dieses grundsätzliche Problem ist unter den Fachgelehrten durchaus bekannt, auch die mangelnde Sensibilität bei vielen Darstellern, die sich (verständlicherweise) häufig mit möglichst vielen Ausrüstungsgegenständen präsentieren wollen und daher manchmal schon wie ein überladener Weihnachtsbaum daherkommen.
Versierten Handwerksmeister hat man somit keinen gefunden. Da dachte man sich vielleicht, nimmt man zur Not eben einen Doktor, wegen dem schön klingenden Titel.
AntwortenLöschenIn den Publikationen des Herrn Doktor finden sich nur leider keine Anzeichen für UMFANGREICHE Erfahrungen mit lebendiger Geschichtsdarstellung oder Museumspädagogik. Wenn aber, wie in einem Medium behauptet wird, einschlägige museumspädagogische Kenntnisse vorhanden sein sollen, dann würde mich schon sehr interessieren, wie diese tatsächlich aussehen. Ich hoffe es handelt sich dabei nicht nur um ein Ferialpraktikum in einem Streichelzoo.
Und wieso schaffen die es eigentlich nicht, zumindest eine einzige vernünftige Gruppe von Darstellern für ihre Veranstaltung zu engagieren? Oder ist dieses kreischig-grelle Programm intellektuell auf die Einwohner im Geniewinkel zugeschnitten?
In diesem Blog wurde im vergangenen Juli auf das österreichische Freilichtmuseum Carnuntum hingewiesen. Das sollte man aus gegebenem Anlass noch einmal machen. Vielleicht liest hier ja jemand vom Campus Galli mit und vergleicht das billige und unseriöse Treiben in Meßkirch qualitativ mit dem Veranstaltungsprogramm in Carnuntum.
http://www.carnuntum.co.at/veranstaltungen/2014/carnuntiner-roemerfest-1/roemerfestfolder_2014.pdf
http://www.carnuntum.co.at/veranstaltungen/2014/gladiatoren-in-carnuntum/Gladiatorenfolder_2014.pdf
Eine zentrale Aufgabe des neuen Geschäftsführers sollte es sein, für das kommende Jahr eine qualitativ ähnliche Veranstaltung auf die Beine zu stellen.
QX
Du bist nicht der Erste, der auf die Möglichkeit aufmerksam macht, dass hier eventuell die schlicht formatierten Gemüter mit einem Doktortitel beeindruckt werden sollen :)
LöschenWas bei dieser Personalentscheidung tatsächlich den Ausschlag gegeben hat, ist und bleibt freilich das Geheimnis von Zwick und Konsorten, die das de facto unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgeknobelt haben. Aber Herr Napierala verdient zumindest die Chance sich zu beweisen. Warten wir ab, inwieweit er tatsächlich bereit ist neue Wege zu gehen.
"Oder ist dieses kreischig-grelle Programm intellektuell auf die Einwohner im Geniewinkel zugeschnitten?"
AntwortenLöschenAls Einwohnerin kann ich dazu sagen, dass etliche mir bekannte Meßkircher u. Einwohner aus dem Umland wenig begeistert sind von CG. Zumal man sich von Auswärtigen auch Hohn u. Spot anhören darf für dieses verkorkste Projekt. Es wird nur eine Lobby bedient; Einzelhändler, die hoffen, das CG-Besucher den Weg in ihre Geschäfte finden u. Gastronomen, die auf selbiges aus sind.
LG,
Cassandra
Ich sage es mal so: Stellen als Orchideenfach-Wissenschaftler sind so rar, dass ich einfach mal davon ausgehe, dass Herr Napierala sich reinhängen wird das Projekt voranzubringen. Ich wünsche ihm dabei viel Erfolg und Nerven, denn ganz ohne die von Guerten angesprochene "Reibungsverluste" geht das nicht. Was sich reibt, poliert sich.
AntwortenLöschenDa ich mir sicher bin, dass Herr Napierala hier mit liest: Es gibt vergleichbare Projekte - laufende wie gescheiterte. Bitte, bitte informieren sie sich über deren Entstehung, Probleme und Lösungsversuche. Nur mit diesem Vorwissen, mit deren Zahlen (vor allem der Besucher), sehe ich eine Zukunft für cg. Und das ist unabhängig vom didaktischen Ansatz und der Qualität der Belebung gemeint.
"Wir stellen uns eine gute Kooperation vor, ein Miteinander. Wir können uns keine Reibungsverluste erlauben", sagt Geurten.
AntwortenLöschenIm Klartext: Der Geschäftsführer soll es gefälligst vermeiden Dinge in die Wege zu leiten, die dem Vereinsvorsitzenden nicht in den Kram passen.
Ich glaube, das könnte noch spaßig werden. Abhängig vom Rückgrat des neuen Mannes.
Opitz
Naja, nun lasst den Napierala erst mal tun, dass er eingesetzt wurde ist ja schon ein Zeichen einer gewissen Dringlichkeit, die nun scheinbar auch die Stadtverwaltung erkannt hat, unabhängig von der Überlegung, ob er das kann oder nicht. Idealismus is Idealismus aber vor allem wird das Projekt jetzt langsam richtig teuer für die Stadt und ich glaube nicht, dass Zwick und co so dumm sind, dass sie da auf ewig mitspielen. Die nächste Wahl kommt bestimmt und ein gewisser Zwang, das Ganze einer wirtschaftlichen Selbständigkeit zuzführen mit der Zeit darf auch von Idealisten nicht übersehen werden. Das wird zwar vermutlich weiter auf die Wissenschaftlichkeit des Projekts drücken und diese wird sich mit der Zeit ganz verabschieden, aber vielleicht macht mans wenigstens nicht mehr zu einem Problem des Steuerzahlers.
AntwortenLöschenDie Schwäbische verrät uns Neues über die Aufgaben von Herrn Napierala:
AntwortenLöschen"Es geht dabei etwa um Fragen, wie die Gastronomie große Besucherzahlen bedienen kann. Für drei Monate steht ihm ein Finanzberater zur Seite, der ein befristetes Mandat übernommen hat. "
Siehe
http://www.schwaebische.de/region/baden-wuerttemberg_artikel,-Klosterstadt-Grossbaustelle-mit-Schwierigkeiten-_arid,10063349.html
Ich nehme vorsichtig an, daß die angesprochene "Gastronomie" die KlosterwurstbraterInnen und KlosterfladenbäckerInnen auf dem CG sind und nicht die Meßkircher Gastwirte. Fällt die Tätigkeit der Handwerker, also die eigentliche CG-Aktivität, dann nicht in Herrn Napieralas Zuständigkeit oder was?
- Exilwikingerin -
Hallo Hiltibold !
AntwortenLöschenDer Spagat zwischen wissenschaftlichem Anspruch und einem möglichst leicht verdaulichen Unterhaltungsprogramm für die Massen ist nicht leicht zu bewerkstelligen. Ich musste das selbst als wissenschaftliche Mitarbeiterin schon erleben.
Dass es trotzdem funktionieren kann zeigt z.B. der Archäologische Park Xanten, wo man ein umfangreiches Programm ausgearbeitet hat, das die meisten Geschmäcker bedient. Voraussetzung dafür ist natürlich ein ausreichender Pool an kompetentem Personal.
Solche Experten sehe ich beim Campus Galli fast ausschließlich in gelegentlich beratender Funktion an der Seitenlinie, aber nicht im eigentlichen Museumsbetrieb, wo man vor allem auf angelernte Hilfskräfte und freiwillige Helfer zurückgreift.
Es bräuchte deshalb dringend mehr fachdidaktisch geschultes Personal mit Fingerspitzengefühl, das im Mittelalter/Frühmittelalter zuhause ist und eine vernünftige wissenschaftliche Qualität im Tagesgeschäft garantieren kann.
Dann kommt es auch nicht vor, dass man Besuchern, wie z.B. wie meinen Schwiegereltern, freundlich lächelnd erzählt, Karl der Große wäre im Jahr 814 geboren worden und der Klosterplan von St. Gallen wäre nach dem Mönch "Galli" benannt....
Lediglich einen neuen Geschäftsführer einzusetzen, der zwar Wissenschaftler aber auch fachfremd ist, kann bei diesem dürftigen Kenntnisstand einiger Mitarbeiter auf Dauer kaum ein Allheilmittel sein. Lieber sollte man zumindest die Festangestellten über die Winterpause in eine intensive Schulung schicken und sie abschließend prüfen.
Allerbeste Grüße,
Corinna Wendler
Hallo,
Löschenursprünglich war eine vernünftige Schulung sogar vorgesehen, allerdings hat man sich davon rasch wieder verabschiedet, nachdem der angeheuerte Living-History- und Mittelalter-Fachmann vertrieben worden war. Kein Wunder also, dass das Fußvolk auch im zweiten Jahr noch in finsterer Ahnungslosigkeit verharrt.
Kar der Große 814 geboren ... oh Mann, wenn die das in Aachen hören. Da bewahrheitet sich scheinbar genau das, was eben jener vertriebene Living-History-Fachmann schon vor Jahren vorhergesehen hatte. Die notwendigen Gegenmaßnahmen hatte er damals auch schon skizziert, hier ab S. 8: http://opus.bsz-bw.de/kidoks/volltexte/2013/126/
LöschenRudi
Es fängt ja schon bei der Auswahl des Personals an. Es ist schön, wenn ein Langzeitarbeitsloser eine Beschäftigung findet, aber mit Besenbinden, Spinnen, Hühnerfüttern oder Schindelspalten allein ist es ja beim CG nicht getan. Das Publikum erwartet nun mal von jedem, der nach Museumsmitarbeiter aussieht, entsprechende Fachkenntnisse. Als Reenactmentgruppe oder als Personal auf einem übersichtlicheren Gelände kann man bei Wissenslücken auf Kollegen verweisen, die sich in einem bestimmten Bereich besser auskennen. Aber wenn man im CG einsam im Wald sitzt, geht das natürlich nicht so gut. Man könnte natürlich auch am Eingang eine Schrifttafel mit Zeitschiene aufstellen oder dem Besucher mit dem Geländeplan einen entsprechenden Flyer mitgeben. Sinnvoll wäre auch, einige MA besonders auszubilden und dann als Hauptansprechpartner einzusetzen.
LöschenEin paar Grundlagen (Lebensdaten von Karl dem Großen und dem heiligen Gallus z.B.) sollten alle CG-Mitarbeiter aber schon parat haben. Da macht man eben ein paar Spickzettel, damit die Leute es zu Hause lernen können. In einfacher Sprache, denn da haben nun mal manche nicht studiert, sondern vielleicht nur die Hauptschule geschafft.
- Exilwikingerin -
" i n finsterer Ahnungslosigkeit verharrt"
LöschenSozusagen die "Darg Ages" des Campus Galli. Wie lange wird es aber noch dauern, bis sie das Licht der Erkenntnis erreicht? ;-)
QX
Euer hoch gelobter LH Fachmann war anscheinend aber auch nicht ohne!! Fragt Ihn doch mal wer den hier immer wieder nieder gemachten Rundweg mitgeplant hat und sogar die einzelnen Handwerkerstationen entlang deselbigen festgelegt hat !!
Löschen****
Anmerkung von HILTIBOLD
"Johann", oder wer auch immer: Mehrfach wurde hier darauf hingewiesen, dass Postings der Übersichtlichkeit wegen zumindest mit einem Pseudonym versehen werden sollten. Aus unerfindlichen Gründen sind vor allem jene, die sich hier für den Campus Galli ereifern, nicht in der Lage dieser höflichen Bitte nachzukommen.
Zukünftig gilt daher für alle: Mehr als ein nicht unterzeichneter Kommentar wird pro Thread nicht mehr akzeptiert. Und zwar völlig unabhängig davon, ob der Autor pro oder kontra Campus Galli gestimmt ist.
Nun verehrter Anonymus,
Löschenwenn Sie schon über interne Kenntnisse des Planungsprozesses noch -vor- der Eröffnung verfügen (was den Personenkreis erheblich eingrenzt), dann sollten Sie nicht unerwähnt lassen, dass ich mehrfach deutlich gegen das bestehende Layout mit Rundweg und Marktplatz/Gastronomie protestiert habe (auch vor dem Bürgermeister). Allein, meine Bedenken dagegen wurden jedes mal von Bert M. Geurten persönlich abgeblockt. Das ging soweit, dass mir der betreffende Herr sogar gerne eine Abmahnung ausgesprochen hätte (was aber arbeitsrechtlich nicht ging, da ich gar nicht beim Verein angestellt war).
Da ich den Rundweg nicht verhindern konnte, wollte ich ihn wenigstens die Stationen pädagogisch sinnvoll angeordnet wissen, so dass ein handwerklicher Lehrpfad entsteht. Aber selbst damit konnte ich mich nicht durchsetzen. Und obwohl meine Bedenken dem Vorstand bestens bekannt waren, wurde und wird die Baustelle als authentisches Frühmittelalter dargestellt.
Es ist aber meine Überzeugung, dass die wichtigste Tugend eines jeden Living Historians die Wahrhaftigkeit darstellt. Denn Living History erschafft Bilder, die in den Köpfen der Besucher lange nachwirken. Jeder, der Living History betreibt, muss sich daher selbst fortwährend prüfen, ob er diese Bilder mit voller Überzeugung vertreten kann.
Ich habe das nach den beschriebenen Ereignissen getan und bin zu der Überzeugung gelangt, dass ich die vom Vorstand getroffenen Entscheidungen nicht mehr mittragen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Sturm
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Da Herr Johann oder Anonymus offensichtlich ein Klosterstadt-Intimus ist, sollte er die von Andreas Sturm angesprochenen Fakten wohl kennen: Geurten bestand auf einen weitläufigen Waldwanderweg, damit die Besucher den falschen Eindruck gewinnen, es gäbe mehr zu sehen, als es tatsächlich der Fall ist. Dieser Aufschneider wusste von Anfang an, dass das Angebot lächerlich klein ist, weshalb er solche billigen Taschenspielertricks eingeplat hat. Unterhaltet euch mal mit den Senioren, z.B. aus dem Pflegeheim in Pfullendorf, die ihr auf eine Odysee durch den Wald schickt. Dann werdet ihr merken, dass die Kritik am Rundweg nicht einfach nur die Beckmesserei verschrobener Mittelalterfanatiker ist.
LöschenQX
Bemerkenswert heute sind für mich zwei Sätze am Ende eines kleinen Artikels "Campus Galli wächst" im Wochenblatt. Zunächst besteht der Artikel wieder aus typischen ( wie nennt hiltibold sie so schön?) Wohlfühl-Meldungen. Das Pädagogische Programm sei ausgebucht. Schulklassen hätten bereits abgewiesen werden müssen, so hoch ist wohl die Nachfrage. 300 Führunge hätte es schon gegeben. Weiter ist Bürgermeister Zwick davon überzeugt, dass Campus Galli in ein paar Jahren schwarze Zahlen schreibt. Nun aber zur letzten Passage:
AntwortenLöschen"Derzeit entsteht in der Klosterstadt das Fundament für die Mönchskirche. Von einer Kathedrale für 2000 Menschen ist bei Geschäftsführer Napierala keine Rede mehr. Auf eine genaue Größe legt er sich derzeit lieber nicht fest. "
Ich denke, Herr Napierala hat schon bemerkt, dass man kleinere Brötchen backen muss, und das Vorhaben, diesen Plan umzusetzen, einfach größenwahnsinnig u. nicht zu bewerkstelligen ist. Schaut also immer mehr nach "stationärem Mittelaltermarkt" aus, auf was CG hinausläuft, oder liege ich falsch?
LG,
Cassandra
Hallo Cassandra, da haste wohl recht aber wie soll das gehen mit "kleineren Brötchen backen" ? , gibt's in Meßkirch dann ein Klosterstädtchen für die Armen oder was.
LöschenIch tipp da eher auf ein verkapptes Disneyland, man siehts ja jetzt mit der neuesten "Attraktion" der Klosterstadt, einem stinkenden, qualmenden Grubenmeiler der
in dieser Zeitepoche nun wirklich nichts zu suchen hat. Als nächstes könnte ich mir vorstellen das die, natürlich im experiellem Sinne die "Arche Noah" nachbauen. Wir hoffentlich kein sinkendes Schiff ;-)
der letzte krieger
gut, in der Zeit kenne ich mich nicht so genau aus, aber ist für einen Schmied (sofern er denn zum Bau des Klosters gebraucht wird), Holzkohlenherstellung nicht wichtig? Also ein notwendiges Übel. Keine Attraktion.
AntwortenLöschenWobei Grubenmailer ja nie im guten Viertel eine Stadt stehen oder direkt am Kloster. Ist ja eher Waldarbeit.
Was will uns Doro damit sagen ?????????????
LöschenWie Hiltibold in seinem Blog übrigens schon mehrfach darauf hingewiesen hat, stand auf der Homepage des CG lange Zeit zu lesen, dass man Selbstversorger sei und ALLE Materialien vor Ort gewinne. Da stellt sich doch die Frage, woher der Schmied die ganze Zeit seine Kohle genommen hat, wenn man erst jetzt zum ersten Mal Holzkohle erzeugt hat ....
LöschenQX
einfach mich fragen.
AntwortenLöschenEs wird so sein, dass der Schmid (wie alle Schmiede) mit Holzkohle arbeitet und da ist ein Meiler irgendwo in Klosterbaustellennähe sinnvoll. Also warum dann das Köhlern kritisieren? da gäbe es anderes was mich mehr dort irritierte, als ich vor kurzem dort war.
Immerhin wurde mal behauptet, dass alle Handwerker, welche man zum Klosterbau braucht, auch dort angesiedelt werden. Mit ist das dortige Sortiment an Handwerkern nicht ganz stimmig. Um es mal nett auszudrücken
"Derzeit entsteht in der Klosterstadt das Fundament für die Mönchskirche. Von einer Kathedrale für 2000 Menschen ist bei Geschäftsführer Napierala keine Rede mehr. Auf eine genaue Größe legt er sich derzeit lieber nicht fest. "
AntwortenLöschenEine Festlegung wäre wissenschaftlich wohl auch nicht seriös. Nach dem Historiker Otto Feger ist die Klosterkirche auf dem frühmittelalterlichen Klosterplan "Überlang dargestellt", das heißt wohl in Bedeutungsperspektive, die einem geweihten Bauwerk, entsprechend seiner Würde, mehr Platz in der Darstellung einräumt. Damit hätte es ein Kloster in den maßstäblichen Proportionen des Plans, wie sie ja auch in allen dreidimensionalen Umsetzungen beibehalten werden, in der damaligen Zeit gar nicht geben können. Um realistisch bleiben zu können, müsste die Klosterkirche kleiner sein. Der Plan stellte ja auch keinen Real-, sondern einen Idealplan dar, wie man bestimmte Organisationseinheiten zweckmäßig anordnen könnte.
Dieser Herr Feger spricht von Proportionen, nicht von absoluten Maßen. Der Bauplatz sollte groß genug sein, damit ein Gebäude entstehen kann, dessen Fassungsvermögen trotz Anpassung der Proportionen annähernd den bisherigen Ankündigungen entspricht.
LöschenWird hingegen alles "wesentlich" kleiner ausgeführt, dann kommt hier tatsächlich der begründete Verdacht auf, dass Herrn Geurtens hochfahrende Pläne aus finanziellen Gründen nicht realisierbar sind.
Hinweis: Wäre mir nicht entgangen, dass dein Beitrag nicht unterzeichnet wurde - zumindest mit einem Pseudonym - dann hätte ich ihn, meiner obigen Ankündigung entsprechend, wohl kaum freigeschalten. Ich bitte das zukünftig zu beachten!
@Anonym: Ich denke, niemand würde sich daran stoßen, wenn statt 2000 z B nur 1800 Menschen in die Steinkirche passen.
LöschenAber ein verändertes Länge-Breite-Verhältnis als Argument für eine nötige Verringerung der Gesamtgröße/-Fläche anzuführen, ist eine faule Ausrede. Das Gelände des Campus Galli ist 28 Hektar groß! Platz genug also, um die Kirche bei Bedarf etwas breiter zu bauen, damit die Proportionen den neuen Erkenntnissen angepasst werden können, ohne Grundfläche zu verlieren.
Eine "Kathedrale" wird das eh nicht werden, denn das wäre ein Bischofssitz. Allenfalls ein "Münster". Als Katholik sollte Herr G. das aber wissen.
AntwortenLöschenVon kirchlicher Seite wird das Projekt nicht nur positiv gesehen, siehe:
http://www.suedkurier.de/region/linzgau-zollern-alb/beuron/Vortraege-kreisen-um-die-Karolingerzeit;art372553,7178590
Eigentlich müßten die jetzt die Holzkirche und die Scheune hochgezogen haben, also bei beiden Gebäude mit Bauerlaubnis, und sie bis zum Herbst noch decken, um sie winterfest zu machen. Weiterhin müßte ein Bebauungsplan für das gesamte Gelände vorliegen und ein Bauantrag für die Gebäude fürs nächste Jahr müßte gestellt worden sein, wenn man das Ganze wirklich ernsthaft durchziehen möchte.
Anders sieht es aus, wenn man eher eine Selbstbeweihräucherungsanlage für die Lokalprominenz mit integriertem Mittelaltermarkt meint....
- Exilwikingerin -
Der von Cassandra verwendete Begriff "Kathedrale" dürfte ausnahmsweise nicht auf der Marktschreierei des Bert M. Geurten beruhen, sondern stammt aus einem schon älteren Presseartikel, wenn ich mich nicht irre.
LöschenDa Bildungstouristen verständlicherweise nicht in Massen zu dem mageren Angebot nach Meßkirch strömen, und der weitläufige Rundweg mit den oft nicht einmal lückenlos besetzten Handwerksstationen auch für viele Senioren kein Honiglecken darstellt (siehe den obigen Kommentar von QX), fährt Herr Geurten nun offenbar verstärkt die religiöse Schiene, um mehr Besucher anzulocken. Teil dieser PR-Show ist sogar eine Audienz beim Papst, die sich der Aachener "Initiator" laut einem Medienbericht mittlerweile besorgt haben soll.
http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Die-Kamille-faerbt-die-Wolle-gelb-_arid,10069738_toid,494.html
Zwar soll die Kirche nicht geweiht werden , scheinbar um das Projekt vor religiöser Vereinnahmung zu schützen, aber dann hält man direkt vor der Holzkirche einen Gottesdienst ab. Der Projektleiter pilgert sogar zum Papst, um sich von dem segnen zu lassen. Ziemlich inkonsequent, wenn man mich fragt. Oder wirklich eine neue Werbestrategie, mit der man um die Gunst der Katholiken buhlt. gibt es in der Ecke viele von der Sorte ?
LöschenJa, die Gegend soll recht katholisch sein.
LöschenDarin scheint man ein gewisses Potential erkannt zu haben.
"Derzeit entsteht in der Klosterstadt das Fundament für die Mönchskirche. Von einer Kathedrale für 2000 Menschen ist bei Geschäftsführer Napierala keine Rede mehr."
AntwortenLöschenÄhm, ich glaube die gegenwärtige Diskussion sitzt da einem schlecht recherchierten Pressebericht auf. Was derzeit da im Wald entsteht ist das Fundament der HOLZ-Kirche, einem kleinen Vorgängerbau der eigentlichen Plankirche.
Ich kann allerdings durchaus verstehen, dass der Journalist da was durcheinanderbringt, denn die betreffenden Steinfundamente sind in ihrer Mächtigkeit für eine frühmittelalterliche Holzkirche völlig übertrieben.
Grüßlis,
Rudi
Da kann in der Tat einiges durcheinander gebracht werden. Der anonyme Schreiber vom 22. August (14:37 Uhr) zieht allerdings explizit die für die Steinkirche des St. Galler Klosterplans bisher immer kolportierten 2000 Personen in Frage. Das von ihm vorgebrachte Argument hierfür erscheint mir hinterfragenswert, unabhängig davon, wie groß die Bedeutung des Fassungsvermögens letztendlich tatsächlich ist.
LöschenHallo, das Sommerfest auf dem Campus letzten Sonntag soll ja ein voller Erfolg gewesen sein.
AntwortenLöschenEmma
Es kommt freilich auf die Definition des Wortes "Erfolg" an.
LöschenDas Niveau eines Mittelalter-Disneylands hat man nun jedenfalls endgültig erreicht.
http://www.tribur.de/blog/2014/08/25/die-akte-campus-galli/
ganz aktuell: http://swrmediathek.de/player.htm?show=79aa8090-3451-11e4-831b-0026b975f2e6
AntwortenLöschenvielleicht sollte man doch dort die Baustelle vom touristischem (was ja auch Geld einbringt) wie Gastro und Sommerfeste trennen. Es könnte so schön sein, wenn es diesem Film entspricht.
Irgendwie hoffe ich immer noch.
Das sieht doch schon ganz passabel aus, auch wenn die Ladies ihre modischen Kurzhaarschnitte bitte bitte durch Kopftücher verdecken sollten (schützt auch die Haare gegen Staub und Dreck). Das Mittagessen aus dem Eigenanbau - das gefällt mir, das dürfte gesünder und leckerer als der normale Kantinenfraß sein!
AntwortenLöschen- Exilwikingerin -
Eines interessiert mich beim Lesen dieser immer gleichen Texte immer mehr: Welche wissenschaftliche Qualifikation haben denn die hier so eifrig schreibenden Mittelalter-Spieler eigentlich vorzuweisen. Von dem viel zitierten Mittelaltergott Andreas Sturm weiss man wenigstens, dass er keinerlei wissenschaftliche Qualifikation hat. Damit kam man seine Aussagen wenigstens etwas einschätzen. Aber zum Beispiel Du, lieber Hiltipold - wo und was hast Du denn studiert und wo hast Du Dir Deine einschlägige berufliche Erfahrung erarbeitet um hier so vom Leder zu lassen. Oder bist Du auch nur so ein Mittelalterkasperle, das im Sommer Wochenendeweise irgendwo gegen Geld auf einer Wiese liegt.
AntwortenLöschenGruß Paul
Wenn du der Meinung bist, dass die vorgebrachte Kritik an der prekären Finanzlage und der baulichen Umsetzung des Campus Galli grosso modo unqualifiziert ist, dann belege dies bitte.
LöschenAuf Zuruf werde ich hier jedoch nicht Details aus meinem Lebenslauf öffentlich ausbreiten (leite daraus ab, was immer du möchtest).
Dass es Andreas Sturm an Kompetenz mangelt, darfst du natürlich gerne insinuieren. Aber ich ersuche dich, solche Behauptungen mittels nachvollziehbarer Beispiele zu untermauern. Ihm lediglich per argumentum ad verecundiam vorzuwerfen, dass er nicht im Wissenschaftsbetrieb tätig ist, erscheint bei dem guten Ruf, den er im Gegensatz zu sämtlichen Campus-Galli-Angestellten im Living-History-Bereich vorzuweisen hat, wenig probat.
Ich bin ja ganz baff, dass mein Post veröffentlicht wird. Respekt, das gabst bisher nie.
LöschenDas wilde Umherschmeissen mit lateinischen Wortschnipseln soll, nehme ich an, akademische Bildung belegen. Ich bin tief beeindruckt. Noch beeindruckender fände ich, wenn auf meine sehr einfache Frage eine klare Antwort folgte. Wer hier seitenlang so mit Dreck auf andere schmeißt, der müsste sich nicht so herumdrücken um die einfache Frage, ob er irgendeine wissenschaftliche Expertise hat. Denn das ist ja, was hier ständig anderen Leuten angekreidet wird. Da könnte man doch Mal auf die Idee kommen, sich selbst zu hinterfragen. Wenn man ein halbwegs selbstkritischer Mensch ist. Niemand muss hier seinen persönlichen Lebennslauf posten. Es genügt die einfache Aussage: Ja, ich habe einen Studienabschluss in mittelalterlicher Geschichte oder in Architektur oder zumindest überhaupt in irgendeinem einschlägigen Fach und ich kann mir erlauben, die Arbeit der Historiker von Campus Galli fundiert zu kritisieren. Oder ich bin zumindest ein Handwerker oder ich habe zumindest irgendwann in meinem Leben mal irgend etwas fundiert gelernt um mich hier auf halbwegs gleichen Niveau mit der Arbeit von Histrorikern auseinander zu setzen. Und ich weiß nicht, wer wo behauptet hat, Andreas Sturm fehle es an irgendeiner Kompetez. Der Mann hat bestimmt irgendwelche Kompetenzen in irgendwas. Aber wenn ich seine eigenen Internetbekanntmachungen anschaue, dann behauptet nicht einmal er selbst, dass er irgendeinen Studienabschluss hat. Schon gar keinen als Historiker. Er ist nach eigenen Angaben einfach ein Hobby-Mittelalter-Darsteller. Also jemand, der am Wochenende auf irgendwelchen Mittelaltermärkten herumsitzt und in seiner Freizeit Bücher liest. Das ist ein ehrenwertes Hobby und ich habe Herrn Sturm vor ein paar Jahren mal ganz kurz kennengelernt und fand ihn äußerst sympathisch. Aber diesen Herrn Sturm zu heroisieren und in die Nähe studierter Historiker zu rücken ist genauso lächerlich, wie die studierten Historiker, die bei Campus Galli mitarbeiten, so mit Dreck zu beschmeißen. Und nichts anderes geschieht in diesem Forum seit Jahren. Und man kann, aber man muss ja nicht vergessen, dass Herr Sturm nur aus einem Grund nicht der wissenschaftliche Leiter von Campus Galli ist, nämlich schlicht, weil er kein Wissenschaftler ist. Es ist in einem mit öffentlichen Mitteln geförderten Projekt einfach nicht möglich, einen Modellbauer zum Chefingenieur zu machen. Ingenieur ist ein Studienabschluss und kein Hobby und Chefwissenschaftler ist eben ein Wissenschafter und kein Wissenschafts-Darsteller. Campus Galli hat nach meiner Einschätzung keine Zukunft, aber die Leute, die sich dort ernsthaft bemühen, jeder nach seinen Fähigkeiten, ständig so persönlich anzugreifen und auf billigstem Gassenniveau zu beschimpfen ist unsäglich dämlich.
Gruß Paul
Ich bin ja ganz baff, dass mein Post veröffentlicht wird. Respekt, das gabst bisher nie.
LöschenZu diesem Thema wurde und wird jeder Kommentar veröffentlicht, der juristisch unbedenklich ist. In Summe waren es daher nur 4 Stück (von Hunderten), die nicht - oder erst nach einer von mir erbetenen Präzisierung - freigeschalten wurden.
Also unterlasse es bitte, hier eine willkürliche Zensur zu Ungunsten des Campus Galli anzudeuten.
Autoritätsdiskussionen werden hier keine geführt. Ob ich die nötigen Kenntnisse besitze, den Campus Galli qualitativ adäquat einzuschätzen, müsste sich dir eigentlich beim Lesen dieses Blogs erschließen - sofern du selbst über entsprechende Vorkenntnisse verfügst.
Die von mir geäußerte Kritik an der Arbeit einiger Personen wurde mittels mehrerer Beispiele untermauert. Daher nochmals: Solltest du gegenteiliger Meinung sein, dann liegt es an dir, dies Punkt für Punkt zu belegen.
Selbiges gilt für die Behauptung, hier würden Personen "auf billigstem Gassenniveau beschimpft". Damit unterstellst du mir als Seitenbetreiber zumindest die bewusste Duldung eines rechtswidrigen Verhaltens. Da hört sich der Spaß dann allerdings schnell auf, mein lieber "Paul".
Schade, Pauls langer Text enthält keinen einzigen Gegenbeweis. Dabei wäre eine inhaltliche Diskussion doch viel zielführender. Zum Beispiel zu den Fragen: # warum den wissenschaftlichen Beirat mehrere Mitglieder nach kürzester Zeit wieder verlassen haben # warum Bauten, wie die verschimmelte Schmiede, nach zwei Jahren bereits baufällig sind # warum die Klosterschenke "Admixtum" nach einem Jahr Betrieb wegen hygienischer Mängel wieder geschlossen werden musste # warum man um viel Steuergeld neben dem Vereinsvorsitzenden einen Geschäftsführer einstellt, der dann einen auch nicht kostengünstigen Finanzberater aus dem politischen Schwerefeld des Bürgermeisters benötigt etc. Welche geballte wissenschaftliche, wirtschaftliche und handwerkliche Kompetenz, frage ich mich als Beobachter und Steuerzahler, steck hinter diesen teuren Fehlentwicklungen? Aber das interessiert Paul alles viel weniger, als die Berufsausbildung der Menschen, die diese Mängel und Fehlentwicklungen aufzeigen. Ich denke, darauf kann sich jeder einen Reim machen.
LöschenQX
Die Bösen sind immer die Überbringer der schlechten Nachricht, QX. War dir das nicht bekannt? ;)
LöschenUnd obwohl "Paul" keine inhaltliche Diskussion führen möchte/kann, muss man dankbar sein. Zwar ist ihm offensichtlich nur daran gelegen, die Rezeption des Bolgbeitrages ins Negative zu verkehren (das wird nichts), doch alleine durch sein mehrfaches Kommentieren wandert der Beitrag im Suchindex von Google mittlelfristig wieder weiter nach vorne. Was schön ist, da es der Aufklärung dient.
Nachtrag: Im Gegensatz zu "Paul", habe ich mich mit einem ehemaligen Mitglied des wissenschaftlichen Beirates unterhalten. Und der hatte, sicher nicht als einziges Mitglied dieses Gremiums, keine besonders gute Meinung vom Campus Galli und den handelnden Akteuren. Es ist daher wenig verwunderlich, wenn der Beirat bereits in der ersten Saison gehörig Federn lassen musste.
LöschenOh ja, ich muss mich entschuldigen. Hab ich doch glatt überlesen dass in diesem Blog nur sachlich argumentiert wird. Da es offenbar mit der der wissenschaftlichen Augenhöhe offenbr nicht weit her ist begebe ich mich einfach mal auf Euer Niveau und versuche aus sachlichen Zitaten obiger Texte eine sachliche Argumentation zu basteln:
LöschenAhnungslosigkeit - Realitätsverweigerung - kann vermutlich einen Webstuhl nicht von einem Spinnrad unterscheiden - Laberonkel - Wer klatscht den dem endlich mal ein nasses Handtuch ins Gesicht- intellektuell auf die Einwohner im Geniewinkel zugeschnitten -schlicht formatierten Gemüter mit einem Doktortitel beeindruckt werden sollen - Dieser Aufschneider Selbstbeweihräucherungsanlage für die Lokalprominenz - Marktschreierei des Bert M. Geurten
Puh, gar nicht so einfach. Ich warte mal lieber, ob von noch irgendwer so viel Eier hat dass er seine Qualifikation auch nur halbwegs glaubhaft macht.
Gott zum Grusse, liebe Historikerkomission
Paul
Ein kleiner Tipp zum Schluss: Lest mal in Wikipedia, was dort über Euch Freizeit-Darsteller unter dem Stichwort Living History steht. Äußerst amüsant.
"Oh ja, ich muss mich entschuldigen. Hab ich doch glatt überlesen dass in diesem Blog nur sachlich argumentiert wird."
LöschenUnsinn, astreine Sachlichkeit hat hier niemand für sich beansprucht. Du wurdest jedoch mehrfach gebeten, eine Diskussion zu führen, die sich an Inhalten orientiert, nicht an Autoritätsargumenten. QX hat sogar einige Punkte aufgelistet. Sein Beitrag wurde von dir jedoch ignoriert.
Kritik darf durchaus bis zu einem gewissen Grad "polemisch", "persönlich" und "ätzend" formuliert sein, sofern sie im Kern belegbar bzw. nachvollziehbar ist. Siehe etwa die auf Bert M. Geurten gemünzte Charakterisierung "Laberonkel”. Die von diesem Herren zu verantwortenden Prognosen und Aussagen entpuppten sich schließlich in mehreren Fällen als völlig falsch (=Gelaber), wie du beispielsweise der offiziösen Presse entnehmen kannst. Die Kritik an der von Radio Vatikan getätigten Aussage zu Webstühlen war ebenfalls gerechtfertigt (Zwecks Verifizierung empfehle ich dir die einschlägige Literatur von Karin Groemer in der PDF-Rubrik dieses Blogs). Usw. usf.
Von "Gassen- bzw. Gossenniveau" kann hier sicher nicht pauschal gesprochen werden, selbst wenn einzelne Beiträge scharf formuliert sind. Im Übrigen sei daran erinnert, dass Kritik am Campus Galli vom Meßkircher Bürgermeister wortwörtlich als "gaga" bezeichnet wurde. Herr Geurten wiederum bezeichnete die Gegner seines Konzepts mehrfach als "Freaks".
Nimm daher zur Kenntnis, dass hier jedermann den maroden Campus Galli kritisieren darf, selbstverständlich auch jene, die eventuell keine dir genehme Ausbildung vorzuweisen haben. Deine persönlichen Maßstäbe sind nicht von Bedeutung, wurden aber zur Kenntnis genommen. Viel Spaß bei der Fortbildung mittels Wikipedia.