Da die Besucherzahlen zum wiederholten Mal weit hinter den Prognosen zurück bleiben, finden die Verantwortlichen der karolingischen Klosterstadt "Campus Galli" auch in der diesjährige Saison mit den eingeplanten Finanzmitteln kein Auslangen. Die Stadt Meßkirch wird deshalb den für das Jahr 2014 mit 65.000 Euro veranschlagten Zuschuss um weitere 200.000 Euro aufstocken. Neben dem wenig erfolgreichen Vereinsvorsitzenden Bert M. Geurten leistet man sich zukünftig auch einen gut bezahlten Geschäftsführer, dessen Gehalt die ohnehin prekären Finanzen zusätzlich belasten wird. In Summe dürften die Fördergelder aus dem Säckel des Steuerzahlers alleine im Jahr 2014 rund 300.000 (!) Euro betragen.
Mit all diesen überaus unerfreulichen Nachrichten rückten der Meßkircher Bürgermeister Arne Zwick und Bert M. Geurten wenige Tage nach den baden-württembergischen Kommunalwahlen in einem Pressegespräch höhnisch grinsend heraus. Wer nun meint, Timing und Mimik wären Zufall, der ist vermutlich auch davon überzeugt, dass Zitronenfalter Zitronen falten ;)
Den Lohnschreibern der lokalen Haus- und Hofpresse, die bisher noch sämtliche Besucherprognosen eilfertig nachplapperten, ist dieses perfide Manöver freilich keine einzige kritische Zeile wert. Lieber geriert man sich als journalistischer Jubelperser und floskelt salbungsvolle Sprachblasen.
Mit all diesen überaus unerfreulichen Nachrichten rückten der Meßkircher Bürgermeister Arne Zwick und Bert M. Geurten wenige Tage nach den baden-württembergischen Kommunalwahlen in einem Pressegespräch höhnisch grinsend heraus. Wer nun meint, Timing und Mimik wären Zufall, der ist vermutlich auch davon überzeugt, dass Zitronenfalter Zitronen falten ;)
Den Lohnschreibern der lokalen Haus- und Hofpresse, die bisher noch sämtliche Besucherprognosen eilfertig nachplapperten, ist dieses perfide Manöver freilich keine einzige kritische Zeile wert. Lieber geriert man sich als journalistischer Jubelperser und floskelt salbungsvolle Sprachblasen.
Vor den Kommunalwahlen wurde treuherzig versichert, dass in den bisher nur von Herrn Geurtens Vertrauten besetzten Trägerverein Karolingische Klosterstadt e.V. auch Mekircher Bürger entsandt werden sollen. Überhaupt würde man Transparenz beim Projekt Campus Galli nun ganz groß schreiben, hieß es vollmundig.
Die Realität sieht freilich etwas anders aus. So wurden etwa jene Meßkircher Vertreter, die in den Verein entsandt werden, im Zuge einer geheimen Abstimmung selbstherrlich von den tief in die Causa verwickelten Gemeinderäten bestimmt. Zum Zug kamen daher nicht etwa kritische und um echte Transparenz bemühte Bürger, sondern vor allem Sockenpuppen der im Gemeinderat vertretenen Parteien. Absolut bezeichnend ist Bert M. Geurtens Reaktion darauf; er frohlockt:
Den jüngsten Aussagen von Bürgermeister Arne Zwick kann entnommen werden, dass der als "gemeinnützig" deklarierte Klosterstadt-Verein keine anderen Mitglieder als jene aufnehmen wird, die den involvierten Parteien nahe stehen oder Herrn Geurtens Dunstkreis entstammen. Im Klartext bedeutet dies, dass der für die bisherigene Verluste verantwortlichen Laientruppe nun zusätzliche Laien an die Seite gestellt werden, während man Fachleute mit profunden Kenntnissen - siehe etwa Andreas Sturm und Christian Koepfer - vergrault oder in Alibi-Gremien, wie den impotenten Wissenschaftsbeirat, entsorgt.
Doch nicht nur die finanzielle Schieflage ruft Kritik hervor. So entspricht etwa die als Experimentelle Archäologie deklarierte Umsetzung des Klosterplans von St. Gallen wohl kaum wissenschaftlichen Standards (siehe etwa den zentralen Platz mit pseudomittelalterlicher Schenke, von dem frech behauptet wurde, dass er im Mittelalter "genau so" ausgesehen hätte). Jüngstes Beispiel könnte die mit viel Tamtam angekündigte Rekonstruktion einer kleinen, frühmittelalterlichen Holzkirche sein. Glaubt man dem Betreiber des Internetblogs "So weit die Pfoten traben", soll das Gebäude auf einem Betonfundament errichtet werden. Als Grund für diese Maßnahme werden in dem Blog "Bauvorschriften" genannt.
Das wäre gegebenenfalls freilich wenig glaubhaft, denn für Holzbauten werden in der baden-württembergischen Landesbauordnung nirgendwo explizit Betonfundamente vorgeschrieben. Lediglich die Standfestigkeit des Gebäudes muss nach § 13 gewährleistet sein. Der laut § 14 geforderte "Schutz der baulichen Anlage" könnte wiederum wohl ohne weiteres mit historisch belegten Methoden verwirklicht werden, die bereits der antike Ingenieur Vitruv erwähnt (z.B. Ankohlen von Holz gegen Schimmel und Fäulnis). Sollten die Verantwortlichen des Campus Galli sich aber außerstande sehen, eine von der Forschung bereits zigfach erprobte Bauweise umzusetzen, dann wäre das nicht nur ein echtes Armutszeugnis, sondern vor allem ein Beleg dafür, dass hier die Bezeichnung "Experimentelle Archäologie" grob irreführend ist. Doch dazu ein anderes Mal mehr, wenn zur Bauweise der Holzkirche weitere Erkenntnisse vorliegen.
Update (Nov. 2014): Das angeblich karolingischen Mauerwer wurde - ganz im Stil moderner Gebäude - mit Stahlarmierungen versehen - siehe dieses PDF, auf der viertletzten Seite:.
Die Realität sieht freilich etwas anders aus. So wurden etwa jene Meßkircher Vertreter, die in den Verein entsandt werden, im Zuge einer geheimen Abstimmung selbstherrlich von den tief in die Causa verwickelten Gemeinderäten bestimmt. Zum Zug kamen daher nicht etwa kritische und um echte Transparenz bemühte Bürger, sondern vor allem Sockenpuppen der im Gemeinderat vertretenen Parteien. Absolut bezeichnend ist Bert M. Geurtens Reaktion darauf; er frohlockt:
„Ich habe nicht fünf Kontrolleure mehr bekommen, sondern fünf Mitstreiter“Das glaubt man dem Aachener Dampfplauderer gerne. So ist etwa einer dieser neuen "Mitstreiter" nicht nur Mitglied der Bürgermeisterpartei, sondern auch Busunternehmerin. Ob aber ausgerechnet jemand der Busreisen zum Campus Galli anbietet ein gesteigertes Interesse daran hat, dass die vom Steuerzahler subventionierte Geurten-Show durch allzu kritisches Hinterfragen ein baldiges Ende findet?
Den jüngsten Aussagen von Bürgermeister Arne Zwick kann entnommen werden, dass der als "gemeinnützig" deklarierte Klosterstadt-Verein keine anderen Mitglieder als jene aufnehmen wird, die den involvierten Parteien nahe stehen oder Herrn Geurtens Dunstkreis entstammen. Im Klartext bedeutet dies, dass der für die bisherigene Verluste verantwortlichen Laientruppe nun zusätzliche Laien an die Seite gestellt werden, während man Fachleute mit profunden Kenntnissen - siehe etwa Andreas Sturm und Christian Koepfer - vergrault oder in Alibi-Gremien, wie den impotenten Wissenschaftsbeirat, entsorgt.
Doch nicht nur die finanzielle Schieflage ruft Kritik hervor. So entspricht etwa die als Experimentelle Archäologie deklarierte Umsetzung des Klosterplans von St. Gallen wohl kaum wissenschaftlichen Standards (siehe etwa den zentralen Platz mit pseudomittelalterlicher Schenke, von dem frech behauptet wurde, dass er im Mittelalter "genau so" ausgesehen hätte). Jüngstes Beispiel könnte die mit viel Tamtam angekündigte Rekonstruktion einer kleinen, frühmittelalterlichen Holzkirche sein. Glaubt man dem Betreiber des Internetblogs "So weit die Pfoten traben", soll das Gebäude auf einem Betonfundament errichtet werden. Als Grund für diese Maßnahme werden in dem Blog "Bauvorschriften" genannt.
Das wäre gegebenenfalls freilich wenig glaubhaft, denn für Holzbauten werden in der baden-württembergischen Landesbauordnung nirgendwo explizit Betonfundamente vorgeschrieben. Lediglich die Standfestigkeit des Gebäudes muss nach § 13 gewährleistet sein. Der laut § 14 geforderte "Schutz der baulichen Anlage" könnte wiederum wohl ohne weiteres mit historisch belegten Methoden verwirklicht werden, die bereits der antike Ingenieur Vitruv erwähnt (z.B. Ankohlen von Holz gegen Schimmel und Fäulnis). Sollten die Verantwortlichen des Campus Galli sich aber außerstande sehen, eine von der Forschung bereits zigfach erprobte Bauweise umzusetzen, dann wäre das nicht nur ein echtes Armutszeugnis, sondern vor allem ein Beleg dafür, dass hier die Bezeichnung "Experimentelle Archäologie" grob irreführend ist. Doch dazu ein anderes Mal mehr, wenn zur Bauweise der Holzkirche weitere Erkenntnisse vorliegen.
Update (Nov. 2014): Das angeblich karolingischen Mauerwer wurde - ganz im Stil moderner Gebäude - mit Stahlarmierungen versehen - siehe dieses PDF, auf der viertletzten Seite:.
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Ein bisschen treibt mich ja der Neid um, wenn ich lese, wie breitwillig hier Geld zugeschossen wird! Schade, das man mit diesen Mitteln nicht was ordentliches auf die Beine stellt.
AntwortenLöschenUnd Betonfundamente als Auflage zu tarnen ist völliger Humbug, wir haben unsere Holzkirche hier im Geschichtspark Bärnau ausschließlich mit historischen Mitteln (Unterlegstein/Keilsteine) befestigt und unterliegen genauso einer Prüfstatik und der Bauordnung. Nicht einmal die Langlebigkeit rechtfertigt so etwas, den Holz in Beton ist immer die schlechtere Lösung.
Sehr sehr schade, das der Campus Galli seine archäologische Betreuung aufgegeben hat, irgendwie wirkt das alles nicht mehr sehr überzeugend.
Stefan Wolters (Geschichtspark Bärnau-Tachov)
als facebook-affiner mensch hätt ich für diesen beitrag gern einen like-button.
Löschen@Stefan Wolters: Ich hege den leisen Verdacht, dass Herr Geurten das Argument aus dem Hut zaubern könnte, dass man für ein allfälliges Betonfundament doch historisch nachweisbaren "karolingischen Beton/Mörtel" verwendet, dessen genaue Rezeptur er vom Aachener Dombaumeister persönlich erhalten hat. Kaum zufällig dürfte er in den letzten Monaten bereits dahingehende Bemerkungen fallen gelassen haben.
LöschenDie Holzkirche würde demnach auf einer Art "Krepis" stehen, wie man es von antiken griechischen Tempeln her kennt.
@Agi: Out of the box ist das mit dieser Plattform nicht möglich, wiewohl man natürlich etwas in den Code reinfummeln könnte...
Nachtrag:
LöschenEin Bild der geplanten Kirche (Stand 2013):
http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Technischer-Ausschuss-bewilligt-Bau-der-Holzkirche-_arid,5546155.html
Ein Fundament aus Stein (nicht Beton!) ist denkbar, aber sicher nicht ein komplette Plattform.
Sollte es sich hier um keine Plattform im Sinne einer Krepis handeln (das ist auf diesem Bild nicht eindeutig zu erkennen), sondern lediglich um ein rundum laufendes Fundament (aus historischer Sicht möglich, hier aber eher unwahrscheinlich) dann stellt immer noch der gestufte steinerne Aufgang, der bei einer Holzkirche kaum belegbar sein dürfte, einen groben Anachronismus dar.
Wie man es dreht und wendet, würde die Kirche so gebaut werden, dann entspräche sie wohl nicht dem Kenntnisstand der Forschung.
@Hiltibold:
LöschenDie letztendliche Umsetzung dürfte wirklich interessant werden. Wird man so eine seltsame Plattform bauen, wie in dem Zeitungsartikel vom Vorjahr zu sehen ist? Wenn ja, setzt man noch eins drauf und kombiniert dieses scheinbar mittelalterlich aussehende Mauerwerk mit einer Unterlage aus modernem Beton? Oder baut man ein normales Betonfundament (in einem Graben), auf das man direkt die Holzelemente stellt? Fragen über Fragen... es bleibt spannend. Freue mich deshalb schon darauf, wenn du weitere Informationen dazu hast :-)
LG,
Maria
@Maria: Sobald weitere Informationen vorliegen, werde ich hier etwas zur endgültigen Bauweise der Kirche bzw. ihren Fundamenten schreiben. Noch liegen ja nur Indizien und Aussagen Dritter vor. Da man seine Pappenheimer allerdings kennt, darf man freilich trotzdem schon ein wenig spekulieren ;)
LöschenHallo Hiltibold,
Löscheneine Rampe oder eine Plattform scheint mir auch extrem seltsam, um darauf eine karolingische Holzkirche zu errichten.
Aber wäre "nur" eine umlaufende Steinmauer aus karolingischem Mörtel den wirklich so viel authentischer als eine Mauer aus modernem Beton? Gibt es überhaupt Befunde, die es stützen, dass Holzschwellen einer Kirche des 9. Jhs. auf so einer Mauer standen?
Wie von Stefan Wolters schon beschrieben wurde, ist auch mir nur die Verwendung von einfachen Unterlegsteinen bekannt.
Beim Campus Galli berief man sich bezüglich der auf einem gemauerten Fundament ruhenden Schwellbaken im Vorjahr auf die Überreste der Kirche des Hl. Gallus in Möggingen (Kreis Konstanz) und die Überreste einer Kirche in Berslingen (Kanton Schaffhausen).
LöschenIn beiden Fällen geht man allerdings 1. nicht sehr auf die Details ein, was eine Überprüfbarkeit der Angaben erschwert, und 2. sind nirgendwo steinerne Stufen für den Aufgang zu finden, wie sie auf der oben verlinkten Grafik zu sehen sind. Wie man diese Stufen, sollten sie tasächlich so realisiert werden, rechtfertigt, könnte interessant werden.
Mit der Berslinger Kirche als Vorlage hätten sie aber eine schlechte Wahl getroffen, denn die war vermutlich ein massiver Steinbau (s107):
Löschenhttp://www.anthropologie.ch/d/publikationen/archiv/1995/documents/01_02_02_Schmaedecke.pdf
Grüßle,
Maria
Tja, wenn man unbedingt auf einem Steinfundament bauen möchte - und das war sicher nicht die gängigste Bauweise für eine Holzkirche im Frühmittelalter - dann muss man wohl nehmen was man bekommt...
LöschenVerräterisch ist ja bereits die Formulierung im entsprechenden Dokument des Campus Galli, in dem steht: "Ein für unser Projekt sehr passendes Beispiel sind die Funde..."
Nach einer völlig ergebnisoffenen Herangehensweise hört sich das nicht unbedingt an.
Wo sind im Stadtrat Messkirch die Gene des "badischen Geniewinkels" verblieben? Sicherlich nicht mehr in der Bürgervertretung.
AntwortenLöschenOffensichtlich verstärkt sich nun der Druck. Aber wie elegant werden nun die Probleme PR-technisch positiv dargestellt.
Das Zitat "„Ich habe nicht fünf Kontrolleure mehr bekommen, sondern fünf Mitstreiter“ und die damit einhergehende Maßnahmen kann man auch ganz banal so sehen "Wegen Inkompetenz rasiert worden, der Scharfrichter knotet schon mal den Strick".
Ich frage mich wirklich, wann die Herren Volksvertreter "die Pflichten zum Wohle der Stadt" erfüllen und dann den unausweichlichen Offenbarungseid dem Steuerzahlern gegenüber abgeben. Es werden noch Wetten zu diesem Zeitpunkt angenommen. Oder mit welchen Worten werden dann in 2015 die nächsten Zuschüsse begründet?
gez. Werner Gustav
Die Tendenz ist nicht zu übersehen: Aufgrund der offenbar mangelnden Kompetenz des Initiators Geurten beginnt man vor Ort die Reißleine zu ziehen und den Dampfplauderer aus Aachen schrittweise zu entmachten. Ob's dem Projekt aber noch hilft?
AntwortenLöschenPablo
Die Änderung der Vereinsbesetzung ist in meinen Augen tatsächlich eine Verbesserung. Die Erhöhung der Zuschüsse war wohl unvermeidlich.
AntwortenLöschenAber perfide finde ich die Ausschreibung eines Geschäftsführerpostens! Was soll der denn mache?
Sparen? Kann er praktisch nicht, außer am eigenen Gehalt. Mehr rausholen? Nur mit Mehrinvestitionen und dann auch nur mit enormen Risiko. Was am Konzept/Plan/Baubestand ändern? Entweder heißt das weiter den Weg weg von der Wissenschaftlichkeit gehen, oder ... nichts oder: Niemand mit entsprechenden Sachverstand, der die andere Richtung gekonnt einschlagen könnte, wird den Job kriegen. "Schmeiß weg, mach neu!" schlägt man nicht vor, wenn das eigene Einkommen am laufenden Projekt hängt.
Hoffentlich lesen sich die entsprechenden Bewerber dieses Blog mit offenen Augen und Herzen durch. Eine Beschäftigung mit ähnlichen laufenden und gescheiterten Projekten kann auch nicht schaden (Wo schon Herr Wolters hier geschrieben hat und Adventon-Wolf an anderer Stelle glossiert). Sonst wird das ein teurer Treppenwitz.
Niemand mit entsprechenden Sachverstand, der die andere Richtung gekonnt einschlagen könnte, wird den Job kriegen.
LöschenHerr Geurten hat sich bisher schon vorzüglich darauf verstanden, Personen mit einschlägigem Vorwissen von der Geschäftsführung fernzuhalten. Bezeichnenderweise sucht man daher auch einen Handwerksmeister für den Geschäftsführer-Posten und nicht etwa einen Experimentalarchäologen oder Living-History-Fachmann.
Hier muss ich doch noch mal kurz einhaken: ein Geschäftsführer (wenn er dem Projekt auch inhaltlich verbunden ist) ist extrem wichtig! Wir in Bärnau haben einen Projektleiter/Geschäftsführer und einen wissenschaftlichen Leiter (Archäologe). Jeder hat seinen Aufgabenbereich aber ein ständiger Austausch und Kooperation ist gegeben. Wenn der Wissenschaftliche Leiter sich auch noch um Wrebung, Büroorganisation, wirtschaftliche Ausrichtung...kümmern müsste, könnte er seinem Kerngeschäft nicht mehr nachkommen.
LöschenDas solche Posten nicht so dotiert sind wie in der Wirtschaft und nur durch konsequente Selbstausbeutung funktionieren, muß aber allen Bewerbern klar sein.
Vielleicht hätte man sich in Meßkirch mal Projekte genauer anschauen sollen, wo es einigermaßen funktioniert!
Stefan Wolters (Geschichtspark Bärnau-Tachov)
Eine Aufgabenteilung gibt es eigentlich schon lange:
LöschenFür Werbung, Publikationen und PR ist laut Eigendefinition der sogenannte Freundeskreis des Campus Galli zuständig.
Die wissenschaftliche Umsetzung gehört zu den Aufgaben des Wissenschaftsbeirates (theoretisch) und des hauseigenen Historikers Erik Reuter (niemand dieser Leute ist Experimentalarchäologe)
Als Bauleiter fungiert der Architekt Thomas Fuhrmann.
Weiters verfügt man über zwei Damen, die für Büroaufgaben zuständig sind, wie etwa Rechnungsbearbeitung, Personalverwaltung und Anfragenbeantwortung.
Verena Scondo, Geurtens "Partnerin", mischt ebenfalls auf der Verwaltungsebene mit und sitzt sowohl im "Freundeskreis" wie auch im Trägerverein.
Geurten selbst schwebte als Vereinsvorsitzender über all dem, lächelt in Kameras, sammelt Geld ein und führt Verhandlungen
Man sieht, an entsprechendem Personal mangelt es dem Campus Galli nicht.
Hinzu kommt, dass Geldgeber Zwick bezüglich des neuen Geschäftsführer-Postens verlautbaren ließ: "Die Schaffung dieser neuen Stelle bringe keine Beschneidung der Aufgaben von Geurten mit sich."
Die Einführung des Geschäftsführers dürfte vor allem einen Zweck dienen: um einen Schuldigen präsentieren zu können, wenn die Zahlen weiter schlecht bleiben.
LöschenDen Geschäftsführer kann man dann problemlos feuern, um die Öffentlichkeit zu beruhigen und die eigentlichen Verantwortlichen - Geurten, Scondo, Zwick und der Gemeinderat glauben sich aus der Schusslinie.
Eine Schmierenkomödie, mehr nicht!
Rudi
An Überarbeitung dürfte bei dem Verwaltungsapparat kaum jemand zugrunde gehen ;o)
LöschenDass man Bert Geurten mit der Stelle eines zusätzlichen Geschäftsführers entlasten möchte halte ich für eine Schutzbehauptung, damit er sein Gesicht wahren kann. In Wirklichkeit hat man ihn aufgrund seiner unübersehbaren Erfolglosigkeit teilentmachtet. Ihn ganz auszutauschen wäre allerdings konsequenter gewesen. Aber das geht wahrscheinlich aufgrund vertraglicher Zusagen nicht so einfach. Er, als "Initiator", hat sich das Projekt schließlich ausgedacht. Geht es schief, haftet die Allgemeinheit, nicht er. Ein schlaues Konzept.
Ich hoffe, dass CG die Zeit überdauert, bis genügend Menschen kommen. Dieser Blog hat genau eine Meinung und alles andere wird verteufelt. Ich würde gern sehen wie ein Herr Sturm oder andere dies betriebswirtschaftlich hinbekommen, um zu überleben. Wenn ich mir Guedelon anschaue, gibt es dort auch Sicherheitsmaßnahmen und nicht alles ist evtl authentisch, aber es entsteht was. Und genau dasselbe erhoffe ich mir vom Campus Galli. Etwas das entsteht, evtl sollte man über etwas hokus Pokus nachdenken- oder wie heissen die genial authentischen Mittelaltermärkte wo alles authentisch hergestellt wird und keiner etwas verdienen will. ???
AntwortenLöschenLG H Schmid
Mittelaltermärkte werden hier deshalb nicht kritisiert, weil deren Betreiber sich 1. nicht vom Steuerzahler aushalten lassen und 2. vor allem darauf verzichten, sich tatsachenwidrig als Experimentalarchäologen in Szene zu setzen.
LöschenFreilich, wer am wissenschaftlichen Substandard des Campus Galli Gefallen findet, der fahre hurtig nach Meßkirch, um sich für rund 9 Euro von Herrn Geurten und seinen freiwilligen Dilettanten ordentlich mit Halb- und Unwissen einseifen zu lassen; Reisende soll man ja bekanntlich nicht aufhalten ;)
Ich find es lustig, wenn gerade Menschen, die sich der "experimentellen Archäologie" verschrieben haben, klingen wie Gromis auf den erwähnte Mittelaltermärkten: "Jetzt lasst uns doch mal, wir geben uns doch so viel Mühe" oder "100% authentisch geht ja sowieso nicht" oder "die doofen A-Päpste verderben mir den ganzen Spaß an der Sache".
LöschenFür ein Projekt mit so einem hohen wissenschaftlichen Anspruch, für den auch noch massig Kohle von anderen Menschen ausgegeben wird, ist das einfach nur unprofessionell.
Hallo H Schmid,
Löschennichts für ungut, aber wurdest du von Bert Geurten gebrieft?
Weil der spricht auch immer von Kompromissen wegen nötigen Sicherheitsmaßnahmen, obwohl die hier glaube ich noch niemand kritisiert hat.
Grüßle,
Maria
Sicherheitsmaßnahmen [...] obwohl die hier noch niemand kritisiert hat.
LöschenSogar das Gegenteil ist der Fall, da ich mehrfach darauf aufmerksam machte, dass Arbeiter am Campus Galli nicht das laut Arbeitsschutzgesetz vorgeschriebene Schuhwerk tragen ;)
Hallo Maria und Hitibold.
LöschenTut Mir leid, ich kenne Gürten nicht persönlich und mir geht es auch nicht um Gürten, Mir geht es etwas neues im alten um unsere Heimat. Und du musst soetwas auch erst aufziehen. Geld kostet es auch, also
muss man etwas einnehmen. Wer ein Geschäft hat weiss, dass oft die Ideologie der Realität weichen muss. Ist genug Geld da und man ist unabhängig kann man auch wieder mehr Ideologie einbringen. Aber da streiten sich die Gelehrten eben ob jmd ein modernes T Shirt oder Sicherheitsschuhe drunterträgt oder auch ob da unbedingt Beton ins Fundament muss. Wenn nicht eben weglassen und ein Steinfundament. Aber da würde ich eben gern die dazu handelnde Behörde hören, denn das gehört für mich zur Transparenz. Gruss H Schmid . PS ich möchte hier niemand vor den Kopf stoßen aber man sollte auch nicht gegen alles schiessen.
lieber h. schmid , das problem beim campus galli scheint doch aber zu sein, dass man weder genügend einnimmt, noch sich an wissenschaftliche maßstäbe hält, und die gibt es sowohl für experimentelle archäologie, wie auch für erlebnispädagogik u. geschichtsdidaktik. das hat also nichts mit bloßer auslegungssache und unterschiedlichen meinungen zu tun, wie es der campus galli darstellt und wie auch du wohl meinst. wir werden sehen, wie die kleine kirche und ihr fundament schlussendlich realisiert werden. dass beton nicht grundsätzlich verpflichtend ist, kannst du aber bei anderen freilichtmuseen feststellen. als steuerzahler und jemand der sich sehr für experimentelle archäologie interessiert , bin ich froh, wenn man auf mögliche fehlentwicklungen frühzeitig hinweist, bevor das kind endgültig in den brunnen gefallen ist.grüße, kilian moser
LöschenLieber Kilian, Ich war am vergangenen Sonntag auf der Baustelle des Campus Galli und habe mir selbstverständlich auch die Ausgrabung des Fundamentes für die Holzkirche angesehen. Von Betonfundament keine Spur. Im Gegenteil. Die Handwerker waren schon mit dem Steinfundament beschäftigt. Ich will hier gewiß niemandem zu nahe treten, aber über Dinge zu diskutieren die man selber nie gesehen hat finde ich .......
LöschenGruss D.Johann.K
@DJK:
LöschenSiehst du, genau deshalb wurde der Hinweis auf die Fundamente im Blogbeitrag auch im Konjunktiv formuliert :) Oder ist dir das entgangen?
Lies dir vielleicht auch meine ersten Kommentare oben durch, in denen ich - ebenfalls vorsichtig formuliert - mehrfach auf das von dir beobachtete "karolingische Mauerwerk" verwiesen habe.
Oh nein, lieber H Schmid, das ist eben mitnichten so, wie wenn man ein eigenes Geschäft hat. In einem eigenen Geschäft bringt man selbst die Eigenmittel für die Eröffnung auf und trägt das finanzielle Risiko selbst, da hilft einem keiner. Man hat sich auch selbst um seine Mitarbeiter zu kümmern und sie selbst zu bezahlen. Deswegen ist es auch so riskant, ein eigenes Geschäft aufzumachen.
LöschenHier aber kassiert man Förderungen von EU, Land und Gemeinde, die auf das Versprechen hin gegeben wurden, dass hier wissenschaftlich wertvolle Arbeit geleistet wird etwas kulturell wertvolles geschaffen wird für die Region. Beides ist nicht eingetreten. Förderungen werden unter anderem auch deswegen gegeben, damit der Unternehmer einem Ideal folgen kann und eben nicht darauf angewiesen ist, sich zu prostituieren für Einnahmen. Hier prostituiert man sich und kommt trotzdem auf keinen wirtschaftlich rentablen Zweig.
Wenn man ein eigenes Geschäft hat, trägt man im Übrigen auch die Folgen des eigenen Versagens oder nimmt Kredite auf. Hier bekommt man in dem Fall Geld geschenkt. Geld, das der Steuerzahler aufbringt.
Ich würde es also nicht unbedingt so betrachten, dass man ja auf die Wissenschaftlichkeit verzichten könne, um auf eigenen Beinen stehen zu können. Die ganze Basis des Projekts ist das historische Bauen. Touriattraktionen ohne Anspruch brauchen wir nun wirklich nicht noch mehr.
hallo agi,
Löschenich kann Dir nur Zustimmen, hier wird ausschließlich mit dem Geld anderer Leute (also mit unseren Steuergeldern) gearbeitet. Nie wurde eine Finanzplanung vorgelegt auch gibt es keinen Investor (außer der Stadt Meßkirch ). Auch Herr Geurten selbst bzw. der Verein hat hier nichts Investiert, alles wird nur hinter verschlossenen Türen entschieden. Jetzt werden auch noch ehemalige Stadträte in den Klosterstadtverein involviert die von diesem Thema soviel Ahnung haben wie der Bettler von der Betriebsführung (will damit niemand nahetreten)
Ist das normal ? Also jeder der diesem Pleiteobjekt positiv gegenübersteht sollte sich das einmal durch den Kopf gehen lassen. Hier sollten die Verantwortlichen wie Bürgermeister Zwick; Herr Geurten usw.
wie das auch jedes Unternehmer tun muss, in die Haftung genommen werden.
Unglaublich das ganze !!!
der letzte Krieger
lieber johann, ich habe nirgendwo die tatsachenbehauptung aufgestellt, dass man beton für die fundamente verwendet, sondern habe auf eine aussage von h. schmid geantwortet, der gemeint hat "aber da streiten sich die gelehrten eben ob .... da unbedingt beton ins fundament muss". nö, es wird eben von den echten fachleuten nicht gestritten, ob in die fundamente einer seriösen historischen rekonstruktion beton muss. ganz allgemein gesprochen und nicht ausschließlich auf den campus bezogen. und wie hiltibold schon geschrieben hat, wurden neben beton auch andere varianten genannt. niemand hier hat sich darauf festgelegt, dass betonfundamente für genau diese kirche verwendet werden . aber die möglichkeit in erwägung zu ziehen , basierend auf dem blogartikel eines besuchers, ist legitim, da die informationspolitik des campus galli völlig beschissen ist. das dürre infomaterial auf deren homepage spottet jeder beschreibung und ist eines angeblich wissenschaftlichen projektes, das noch dazu von der öffenltichen hand finanziert wird, absolut unwürdig. grüße , kilian moser
LöschenHallo Kilian Moser. Hier ist es so, dass einer ein Gerücht streut und die vier nächsten verfälschen es. Hier wird aus einem blog xy zitiert ohne zu wissen ob es denn auch so ist. (????) Hallo, desweiteren habe ich nicht gesagt, dass da Beton rein muss, also bitte richtig zitieren. mein zitat "Aber da streiten sich die Gelehrten eben ob jmd ein modernes T Shirt oder Sicherheitsschuhe drunterträgt oder auch ob da unbedingt Beton ins Fundament muss. Wenn nicht eben weglassen und ein Steinfundament. Aber da würde ich eben gern die dazu handelnde Behörde hören, denn das gehört für mich zur Transparenz. " gruss h schmid
Löschen@ h schmid: Ich verbitte mir ausdrücklich die Unterstellung, dass hier ein Gerücht gestreut wurde. Vielmehr wurde von mir, mit Vorbehalt (Konjunktiv!), auf Informationen in einem Blog verwiesen. Bereits unter dem ersten Kommentar habe ich dann dargelegt, dass mit Betonfundament auch ein Fundament aus Mörtel gemeint sein könnte. Ich bitte darum, das zur Kenntnis zu nehmen. Dass im Übrigen auch diese Bauweise mit Fragezeichen behaftet ist, kannst du am weiteren Verlauf des betreffenden Threads erkennen.
LöschenHallihallo!
LöschenZitat Kilian Moser: "beschissene Informationspolitik des Campus Galli"
Auch direkte Anfragen zu Methoden der Konstruktion und Rekonstruktion werden nicht beantwortet. Ich habe es bereits zweimal erfolglos probiert :-(
Kicki
da wurde aber schon sowas von gar nichts "gestreut", sondern vorsichtiger als es die meisten zeitungen machen würden auf den erlebnisbericht eines besuchers des campus gallis hingewiesen, h schmid. und natürlich darf man den auch diskutieren und die möglichen implikationen erörtern. erkundige dich doch vielleicht lieber einmal, was für ein kompetetes mtglied des campus-personals dem bloggenden hund (*lol*) die wahrscheinlich unklare auskunft gegeben hat.
Löschengrüße, kilian moser
@kilian: So ist es. Wobei ich übrigens die Idee mit dem bloggenden Hund an sich sehr nett finde. Und der Titel des Blogs ist auch ein gelungenes Wortspiel ;)
LöschenGuten Abend,
AntwortenLöschenals Besucher des Campus Galli, ich wohne außerdem nur wenige Hundert Meter Luftlinie entfernt, will ich kurz meine persönlichen Erfahrung zu dieser Diskussion beisteuern.
Ich möchte wirklich den Handwerkern dort nicht zu nahe treten, aber einige von ihnen dürften den falschen Beruf gewählt haben. Denn wie kann es sein, dass sie angestrengt zu Boden blicken, sobald sich Besucher nähern? Genau so habe ich es bei zwei Handwerkerbuden erlebt. Natürlich stören Besucher bei der Arbeit, aber zählt nicht auch das Auskunft geben zu den Aufgaben dieser Leute? Ich denke schon.
Aber auch die Auskünfte die man erhält, na ich weiß nicht. Auf meine Frage, wie lange eigentlich im Mittelalter der Bau eines Klosters gedauert hat, hat man mir erklärt, 50 oder sogar 100 Jahre. Ich kann mir das selbst als Laie nicht vorstellen, weil die Klöster ja auch Wirtschaftsbetriebe waren die Geld verdienen sollten und nicht über Generationen hohe Kosten verursachen. Und damit ist man ja eigentlich auch schon wieder beim Campus Galli in der Gegenwart angelangt.
Tom
50 oder 100 Jahre
LöschenDas ist bestimmt überzogen, es handelt sich ja nicht um eine bombastische Kathedrale. Eine funktionsfähige mittelalterliche Klosteranlage war in der Regel in einigen Jahren fertiggestellt, denn wie du richtig sagst, hatte man vor allem wirtschaftliche Aufgaben zu erfüllen.
Im Gegensatz zum Campus Galli mit seinen rund 30 angestellten wurden im Mittelalter viel mehr Menschen beim Bau eines Klosters eingesetzt. Z.B. rechnet man für die Errichtung des Klosters Maulbronn mit 150 Steinmetzen, 150 Maurern und 50 Schmiede, Wagner und Zimmerleute. In Summe sind das 350 Handwerker.
An der Klosterkirche konnte freilich trotzdem etwas länger gebaut werden, je nach Größe. Aber 100 Jahre ist definitiv auch hier für ein durchschnittliches Bauwerk überzogen - außer man rechnet An- und Umbauten, sowie umfangreiche Sanierungen mit ein. Wenn man aber so argumentiert, dann könnte man sowieso nie ein echtes Fertigstellungsdatum nennen, da dieser Prozess selbst heute noch nicht abgeschlossen ist.
Auweia! Publikum ignorieren und nicht wissen, wovon man redet. Mit solchem Personal ist in einem archäologischen Freilichtmuseum natürlich kein Staat zu machen.
LöschenUnd diese mangelnden museumspädagogischen und fachwissenschaftlichen Qualifikationen des auf dem Campus Galli tätigen Personals (man erinnere sich: da sind ziemlich viele langzeitarbeitslose Harz-IV-Empfänger darunter) könnte auch den aktuellen Zwist hier in den Kommentaren um das Beton-Fundament erklären.
Denn immerhin verbreitet Hiltibold hier nicht Gerüchte, sondern zitiert aus dem Bericht eines Campus-Galli-Besuchers, der in seinem Blog eine Auskunft wiedergibt, die ihm Mitarbeiter der Klosterstadt unzweifelhaft bei seinem Gang übers Gelände gegeben haben muss (sinngemäß zusammengefasst): "wir bauen mit Beton, der modernen Bauvorschriften wegen".
Gruß von einem anspruchsvollen Museumsbesucher
Kein Wunder, dass den Campus Galli niemand mehr ernst nimmt.
AntwortenLöschenhttp://www.schwaebische.de/region_artikel,-Geschwister-Hofmann-auf-dem-Campus-Galli-_arid,10026251_toid,494.html
QX
Das geht sogar noch besser: Im Amtsblatt der Stadt Meßkirch wirbt der Campus Galli um Betreiber von Verkaufsständen, die sich an Veranstaltungen wie dem "St.-Gallus-Tag" beteiligen sollen. Zitat daraus:
LöschenDa wir uns auf einer Mittelalterbaustelle befinden, wäre es schön, wenn Sie Ihren Stand einigermaßen mittelalterlich gestalten
:D
http://www.messkirch.de/ceasy/modules/core/resources/main.php5?id=4252-0&download=1
(Seite 14)
Wer würde da noch bestreiten wollen, dass der Campus Galli kaum etwas anderes als ein stationärer Mittelaltermarkt ist?
An dieser Stelle möchte ich hiermit auch noch einmal einen Kommentar abgeben, auch wir waren am Anfang der Saison auf dem Campus Galli, dachte sonst kann man ja nicht mitreden. Ich frage mich da wirklich für was wir eigentlich, die meiner Meinung nach völlig überzogenen Eintrittskosten bezahlt habe. Das wäre eventuell für die Leute interessant gewesen die an dieser Zeit- Epoche gefallen gefunden haben, doch selbst der Laie kann beim hinschau´n erkennen das diese Anlage mit authentischer Bauweise wenig zu tun hat. Ansonsten gibt's da außer ein paar Buschhütten wenig zu sehen bzw. zu erleben. Auf dem Rückweg am Parkplatzgelände stand eine Gruppe von Leuten die aus Bayern angereist waren und ebenfalls Ihre enttäuschung über das Angebot des Campus Galli lautstark kund taten. Laut Bürgermeister und Herr Geurten sind jedoch alle Besucher begeistert !?
AntwortenLöschenDas einzig schöne daran ist der Spaziergang durch das Waldgelände aber das kann ich auch günstiger haben.
Man fragt sich wirklich wie lange der Stadtrat von Meßkirch diese Geldverschwendung mitträgt, es sollte zu diesem Thema eine Bürgerabstimmung geben, denn hier geht's um unser Geld das hier verprasst wird. Dieses Geld wäre bei der Stadtkernsanierung vernünftiger angelegt, denn zwei Geisterstädte kann sich Meßkirch bei leibe nicht leisten.
der letzte Krieger
Aktuell versucht sich der Bürgermeister im lokalen Käsblatt zu rechtfertigen.
AntwortenLöschenSomit ist die nächste Phase eingeläutet.
gez. Werner Gustav
der sollte besser seine Konsequenzen aus der Sache ziehen und seinen Platz zur Verfügung stellen. Es ist unverantwortlich fast eine Million (oder sind es etwa schon mehr ) aus der Stadtkasse zu nehmen und einem privaten Verein auf Gutdünken in den Rachen zu schieben.
LöschenEs sollte endlich der Öffentlichkeit klargemacht werden wer hier der alleinige Investor ist ( wird doch nicht die Stadt Meßkirch sein)
P.S. interessant wäre auch zu erfahren ob außer dem Klosterstadtverein auch nur ein einziger
ortsansässiger Verein von der Stadt finanzielle Unterstützung erhält. Aber das kann Herr Zwick bestimmt beantworten ;-)
der letzte Krieger
Heute ist ein Interview mit Herrn Geurten im Südkurier :
AntwortenLöschenhttp://www.suedkurier.de/region/linzgau-zollern-alb/messkirch/Ein-Jahr-Campus-Galli-Bert-M-Geurten-zieht-im-Interview-Bilanz;art372566,7042896
LG,
Cassandra
Bert Geurten äußert sich im Interview:
AntwortenLöschenhttp://www.suedkurier.de/region/linzgau-zollern-alb/messkirch/Ein-Jahr-Campus-Galli-Bert-M-Geurten-zieht-im-Interview-Bilanz;art372566,7042896
Hallo Hiltibold!
AntwortenLöschenDas ist wirklich ein gruseliges Projekt . Und irgendwie ist es bezeichnend, dass es nur Menschen verteidigen, die selbst überhaupt keine Ahnung von lebendiger Geschichtsdarstellung haben. Hauptsache alles sieht irgendwie mittelalterlich aus und es wird ein wenig Handwerk vorgeführt, dann ist das schon ausreichend . Ist ja nur unsere Geschichte, also ist inhaltliche Qualität nicht sooo wichtig ....
Ich verfolge die Entwicklung rund um den Campus Galli nicht regelmäßig, aber ich habe den Eindruck, dass man dort nicht um Besserung bemüht ist, sondern dass man die Zügel immer mehr schleifen lässt.
"Herr Geurten" steht meist im Zentrum der Kritik. Man kann und darf aber auch die "einfachen" Angestellten nicht aus der Verantwortung entlassen. Nicht wenige von ihnen werden die hier geäußerte Kritik kennen. Doch scheren sie sich darum? Verkehren sie in Szene-Foren um ihre kritisierte Geschichtsdarstellung zu verbessern ? Oder biegen sie einfach nur täglich ihre Arbeitszeit herunter und haben mit der von ihnen dargestellten Vergangenheit ansonsten nur sehr wenig am Hut?
Wer Living History macht weiß aber, wie ungemein viel an Wissen man sich über die Jahre anlesen muss, um Besuchern wirklich kompetent Rede und Antwort stehen zu können. Den Ehrgeiz kann ich beim Campus Galli und seinen Mitarbeitern nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand leider absolut nicht erkennen.
Grüße in die alte Heimat Graz
Georg "Walafried" Höserle
"Man kann und darf aber auch die "einfachen" Angestellten nicht aus der Verantwortung entlassen. Nicht wenige von ihnen werden die hier geäußerte Kritik kennen. Doch scheren sie sich darum? Verkehren sie in Szene-Foren um ihre kritisierte Geschichtsdarstellung zu verbessern ? Oder biegen sie einfach nur täglich ihre Arbeitszeit herunter und haben mit der von ihnen dargestellten Vergangenheit ansonsten nur sehr wenig am Hut?"
LöschenEin Teil der Angestellten sind 1 - Euro - Jobber. Das Jobcenter versteht wenig Spaß,
wenn ein Hartz 4 -Empfänger eine Maßnahme wie diese nicht annimmt. Von daher tippe ich auf deine schon geäußerte Vermutung, dass einige wohl eher weniger mit der dargestellten Vergangenheit am Hut haben und die Arbeitszeit herunter reißen :-(
LG,
Cassandra
Eigentlich könnte eine Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt sehr sinnvoll sein . Aber man muss doch trotzdem auf die Eignung achten! Nicht jeder ist ein geborener "Fremdenführer". Und nicht jeder interessiert sich für Geschichte. Wenn die beiden Kriterien aber nicht erfüllt werden, was tut dann so jemand in einem Schaubetrieb wie dem Campus Galli ??
LöschenIch habe den Eindruck , die nehmen für ihre Handlangertätigkeiten beinahe jeden, solange er sie nichts oder nur wenig kostet. Deshalb werden wahrscheinlich auch so gerne Freiwillige aufgenommen, die dann für eine Woche mithelfen und erst im nächsten Jahr wieder kommen. Wenn ich aber als Besucher so jemandem eine Frage stelle (wie soll ich die von den Festangestellten unterscheiden?!) , wie wahrscheinlich ist es, dass ich da auch eine vernünftige Antwort bekomme? Hat die je irgendjemand vernünftig geschult? So weit ich weiß, hat man das nicht gemacht!
Der Herr Geurten redet immer von einem Wissenschaftsrat, der alles überwacht. Aber es sind doch nicht diese Wissenschaftler, die den Besuchern regelmäßig Rede und Antwort stehen, sondern eine ständig fluktuierende Belegschaft aus Laien !
Grüße,
Georg "Walafried" Höserle
Nur wenige Tage nach dem Eintritt in Ihr neues Amt soll die neue Landrätin Herr Geurten gleich einen finanziellen Wunsch erfüllen, wir habens ja !;
AntwortenLöschenNach Finanzspritze: Campus Galli fordert mehr Geld, wenige Wochen nachdem der Gemeinderat für die laufende Saison zusätzliche 200.000 € als Betriebskostenzuschuss gewährte, hat der Gründer und Vereinsvorsitzende Bert M. Geurten ein noch stärkeres finazielles Engagement der öffentlichen Hand gefordert:
Zitat "Wir haben zuwenig Mitarbeiter und es könnten ein bisschen mehr Zuschüsse sein. [...] Das Falscheste wäre es, wenn wir keine Unterstützung mehr von der Stadt erhielten."
An die neu gewählte Landrätin Stefanie Bürkle richtet Geurten den Wunsch, dass der Landkreis Sigmaringen auf die Rückzahlung eines Darlehens in Höhe von 100.000 € verzichten möge.
Geurten begründet seine Forderungen nach weiteren Finanzhilfen damit, dass der Campus Galli ein Impulsgeber für die ganze Region sei.
Quelle: Moser, G. 2014: Ein Jahr Campus Galli – Bert M. Geurten zieht im Interview Bilanz. Südkurier, 25.06.2014. (25.06.2014).
" Impulsgeber für die ganze Region" !?
Man kann der neuen Landrätin nur Wünschen,sich nicht in das Fahrwasser von diesen Herren treiben zu lassen, denn letztendlich wird Sie an Ihren Entscheidungen gemessen.
Hier sollte erst einmal die tatsächliche Wirtschaftlichkeit dieses Unternehmens, "die finanzielle Lage des Investors" sowie "das Know How der Verantwortlichen" genauestens unter die Lupe genommen werden, bevor so ganz einfach und nebenbei mal wieder mehrere 100.000 € an Steuergeldern diesem " Privatunternehmen" beigesteuert werden.
Große, haltlose Töne sind wir von Initiator Geurten ja gewohnt, (Zitat; in 4 Jahren schreiben wir schwarze Zahlen, dass habe ich ja schon immer gesagt), wollte Er diese schwarzen Zahlen anfänglich nicht schon im ersten Jahr schreiben ?
der letzte Krieger
Noch einmal zu den Besucherzahlen: Vor einigen Wochen war im Südkurier ein interessanter Leserbrief. Ein Leser und Kritiker des Campus Galli erwähnte darin die Bachritterburg in Bad Kanzach. Im Prinzip vergleichbar mit unserem Klosterstadtbau. Der Leserbriefschreiber verwies auf die Besucherzahlen der Bachritterburg, die sich im Laufe der Jahre bei etwa 20000 bis 30000 Besucher eingependelt hätten. Tatsächlich habe ich diese Zahlen auf der Homepage auch nachgelesen:
AntwortenLöschen„Die Bachritterburg erlebte jetzt unerwartete Besucherströme. Schon 2006 konnte der 100.000 Besucher begrüßt werden. Gestützt auf das von Dr. Siemers konzipierte Burgbelebungskonzept, indem regelmäßig professionelle Museumspädagogen und Living-History-Darsteller die Anlage bewohnen, sieht sich die Gemeinde für ihr mutiges Vorgehen belohnt, denn jährlich kommen zwischen 25.000 und 30.000 Geschichtsinteressierte in die in Europa einzigartige idealtypische Rekonstruktion einer Niederadelsburg.“
Quelle: http://www.bachritterburg.de/dieburg.html
Der Leserbriefschreiber schlussfolgerte , dass bei CG ähnliche Zahlen zu erwarten seien....ich habe ehrlich gesagt kaum Hoffnung, dass hier JEMALS schwarze Zahlen geschrieben werden.
LG,
Cassandra
Auch das jetzt zur Anwendung kommende Mörtelfundament ist meiner Meinung nach Unsinn, da diese aufwendige, vor Feuchtigkeit schützende Bauweise nur bei Gebäuden Sinn macht, für die eine Nutzungsdauer von etlichen Jahrzehnten vorgesehen ist. Die kleine Kirche des Campus Galli soll hingegen nach Bekunden von Bert Geurten ein zeittypisches Provisorium sein, bis die große Steinkirche errichtet wird. Wozu also dieser bautechnische Overkill mit dem Mörtelfundament? Eine normale Pfostenbauweise mit Keilsteinen -für das frühen Mittelalter die belegte Bauweise schlechthin- würde bei korrekter Ausführung mindestens 20 Jahre halten, was normalerweise völlig ausreichend wäre.Entweder ist also das Mörtelfundament total übertrieben und unpassend, weil nirgendwo der Fall belegt ist, dass solche Fundamente bei PROVISORISCHEN Kirchen angelegt wurden, oder die Planer des CG haben so wenig Vertrauen in den Baufortschritt und die Einhaltung des Zeitplans, dass sie die Holzkirche für eine wesentlich längere Nutzungsdauer auslegen müssen als ursprünglich vorgesehen war. Beide Möglichkeiten werfen kein gutes Licht auf das Bauvorhaben.
AntwortenLöschenLg
Dieter Liedenhamm
Absolute Zustimmung!
LöschenEs ist wirklich sehr hinterfragenswert, wozu man einen hölzernen Übergangsbau, von dem man im Vorhinein genau weiß, dass er nur wenige Jahre stehen soll, mit einem Mörtel-Steinfundament ausstattet. Das ist doch einfach nur unrealistisch. So einen überflüssigen und teuren Aufwand hätte man in karolingischer Zeit kaum betrieben.
Die archäologischen Quellen, auf die man sich beruft, sagen überhaupt nichts darüber aus, ob die entdeckten Steinfundamente zu einer von Anfang an als "Provisorium" geplanten Kirche gehörten, die dort vielleicht 5 Jahre stand (unwahrscheinlich), oder ob der Bau für eine längere Betriebsdauer ausgelegt war. Nur dann würden, für die damalige Zeit, teure und aufwendige Mörtelfundamente sinnvol und logisch erscheinen!
Ich kann mir die Vorgehensweise der Klosterbrüder in Meßkirch deshalb nur so erklären, dass man das aus Not gemacht hat, weil schon öfters kritisiert worden ist, dass beim Campus Galli nichts aus Stein gebaut wird und ein paar schäbige Holzverschläge und Unterstände für den Eintrittspreis von 9 Euro zu wenig sind. Auch kürzlich wieder in einem Zeitungsartikel wurde dieser Punkt aufgegriffen:
http://www.zak.de/artikel/detailsueberregional/132488
Jetzt haben sie also dann irgendwann mal zumindest ein halbe Steingebäude, mit Holzaufbau. So what? Werden jetzt plötzlich die Besuchermassen kommen? Außerdem hört man von Angestellten des Campus Galli, dass man die Kirche diese Saison wahrscheinlich nicht fertigstellen wird können. Aber das wäre ja nicht die erste Prognose von Geurten, die nicht eintrifft.
Grüßle,
Maria
So, um über Dinge zu reden, sollte man sie gesehen haben und die Kritik an dem Projekt hatte für mich gelegentlich schon den Anschein eines Kreuzzuges. Auch wir in Bärnau werden zuweilen (zu Recht und zu Unrecht) kritisiert und es trifft mich immer sehr, denn die Arbeit, die man sich macht ist immens. Also bin ich auf meinem Weg von Guedelon auf dem Campus Galli vorbeigefahren. Den Eingangsbereich und die "wallartigen" Haufen lasse ich mal -im wahrsten Sinne- aussen vor, den Eingangsbereiche sind immer schwierig und teuer und eigentlich auch später immer noch nachzulegen. Ich habe drinnen kein T-shirt unter einer Tunika gesehen. Ich habe freundliche Menschen getroffen, die zuvorkommend mit interessierten Besuchern gesprochen haben. Ich sah mächtige Balken, die von gut gelaunten Männern mit authentischen Äxten zugerichtet wurden und Mörtel, der tatsächlich in karolingischer Manier mit Ziegelmehl rosa eingefäbt war.
AntwortenLöschenAllerdings habe ich keine Klosterbaustelle gefunden. Da war auch leider kein einziges mittelalterliches Gebäude. Es gibt kein Anzeichen eine karolingische Baustellenorganisation nachzuvollziehen. Da ist keine Fokussierung auf baurelevante Gewerke, keine experimentelle Archäologie und eigentlich nicht einmal living history nach bekannter Definition.
Gibt es denn da kein Konzept mehr, macht man einfach nur noch vor sich hin?
Wie kann irgendjemand glauben, mit dieser Arbeitsweise in vertretbarer Zeit relevante Fortschritte zu machen?
Ich bin einigermaßen ratlos von Laubhütte zu Laubhütte spaziert und fragte mich die ganze Zeit, wie Medienecho und Forendiskussionen mit dieser Realität zusammen passen. Vielleicht kann ja der neue Geschäftsführer das Steuer herumreissen, wer weiß. Über das was ich vorfand, muss ich auf jeden Fall nicht mehr weiter diskutieren.
Stefan Wolters (Geschichtspark Bärnau-Tachov)
Als Kreuzzug würde ich die Kritik nicht bezeichnen, sondern als ein beharrliches Gegensteuern. Die Gefahr, dass der Ruf von Living History, nicht zuletzt durch die immense Medienpräsenz des Campus Galli, im Laufe der Jahre in Mitleidenschaft gezogen wird, scheint nämlich recht groß zu sein. Die permanent geäußerte Behauptung des Hauptverantwortlichen, man würde historisch so korrekt wie möglich arbeiten - was nachweislich nicht stimmt - erzeugt beim nicht vorgebildeten Beobachter den Eindruck, als wäre der Campus Galli in Sachen Living History und Experimentalarchäologie das Maß aller Dinge. Das kann doch nicht im Interesse jener sein, die sich ernsthaft mit diesen Dingen beschäftigen, oder?
LöschenMan darf auf jeden Fall gespannt sein, wie sich unter dem neuen Geschäftsführer alles weiter entwickelt. Wunder erwarte ich mir allerdings auch von ihm keines.