Donnerstag, 9. Mai 2013

Der Authentizitätsstreit bei Campus Galli hat die Presse erreicht (in homöopathischer Dosierung)

Dass bei Campus Galli nicht alles rund läuft, hat mittlerweile auch ein Teil der Presse mitbekommen. Besser spät als nie: Klick mich
Die Vorwürfe die Andreas Sturm den Verantwortlichen machte, wurden hier ja schon behandelt. Bert M. Geurten, Initiator des Projekts und Vorsitzender des Klosterstadt-Vereins, fährt nun genau jene Rechtfertigungsstrategie, die ich insgeheim vorausgeahnt habe: Er beruft sich auf den Arbeitsschutz und die Sicherheit. Gerade so, als ob grundsätzlich gefordert worden wäre, diese Dinge zugunsten einer authentischen Herangehensweise hintanzustellen. Kurz gesagt, Geurten beantwortet hier eine Frage, die so nie gestellt wurde. Unerwähnt lässt er hingegen, dass eine angedachte Bogenschießbahn gerade wegen solch sicherheitstechnischer Bedenken von Andreas Sturm kritisiert wurde. Wieso, frage ich mich, äußert sich Geurten nicht dazu, sondern schwadroniert stattdessen von Wagenachsen? Und wieso hakt die Journalistin des Südkuriers, der dieser Kritikpunkt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bekannt sein dürfte, hier nicht nach?
Betrachtet man die im Netz zugänglichen Pressemeldungen zu Campus Galli, dann fällt auf, dass die Berichterstattung weitestgehend undistanzierte ist. Vor allem die Lokalpresse scheint (dem Tourismus zuliebe?) regelrecht auf Linie gebracht worden zu sein und ergeht sich regelmäßig in Jubelmeldungen. Ein Beispiel für diese "Hofberichterstattung" findet sich in einem kürzlich erschienen Artikel auf Schwaebische.de. Herr Geuerten darf sich dort über ein gerüttelt Maß an unkritischer Zuneigung freuen und und findet demnach auch ein offenes Ohr, wenn er sich darüber beklagt, dass er für seinen Spagat zwischen Moderne und Mittelalter angeblich angefeindet wird. Merke: Fachliche Kritik = Anfeindung. Ach, wenn die Welt doch nur so einfach wäre: Hier der Prophet, der ja bekanntlich im eigenen Land nichts gilt, dort die garstigen Miesmacher.
Konkretes zum gegenständlichen Streit, weiß die verantwortliche "Journalisten" auf Schwaebische.de freilich nicht zu berichten. Vielleicht darf sie auch nicht? Oder ist es ihr einfach egal?
Hauptsache, der geneigte Leser erfährt von Herrn Geurten: „Als Kind habe ich keine elektrische Eisenbahn bekommen“, die Klosterstadt ist meine Rache dafür.“
^^

Auch die Öffentlichkeitsarbeit von Campus Galli, ist aus meiner Sicht in zunehmendem Maße nur noch als ärgerlich zu bezeichnen. Einerseits werden Anfragen einfach nicht beantwortet, andererseits sind die auf campus-galli.de zur Verfügung gestellten Informationen zum Teil schlicht und ergreifend unrichtig. Beispielsweise steht dort:
"Gebaut wird nur(!) mit den technischen Möglichkeiten des Frühmittelalters. Das heißt Muskelkraft statt Maschinenpower, Ochsenkarren statt Lastwagen und historische Gewänder statt Blaumann." Alle(!) Baumaterialien, Stein, Lehm und Holz, werden direkt auf der Baustelle gewonnen – eine Reise zurück in die Zeit ohne Maschinen und Strom!"
Dass die Erschließung des Bauplatzes (und auch das ist ein integraler Bestandteil des Bauens!) nicht wie im Frühmittelalter mit Muskelkraft und unter Verwendung zeittypischer Werkzeuge erfolgt, sondern mit Baggern und Straßenwalzen vorgenommen wird, verschweigt man hier völlig. Ins Stammbuch der Verantwortlichen sei geschrieben, dass auch das Auslassen von grundlegenden Fakten, eine Form der Irreführung sein kann.
Und es ist schlicht und ergreifend Unsinn, in verallgemeinernder Weise zu behaupten, ALLE Baumaterialien würden vor Ort gewonnen, wenn  doch offensichtlich ein erheblicher Teil von Auswärts angeliefert wird, da auf der Klosterbaustelle die benötigten Rohstoffe nur in unzureichender Menge vorhanden sind; im verlinkten Fall handelt es sich z.B. um etliche Festmeter Eichen- und Buchenholz. 
In einer Sendung des Deutschlandradios behauptet Herr Geurten außerdem frech, die Bäume würden "mit der Hand, und nicht mit der Kreissäge gefällt". Mal von der Kleinigkeit abgesehen, dass man Bäume nicht mit der Kreis-, sondern mit der Kettensäge fällt, ist es doch ganz offensichtlich so, dass große Teile des Bauholzes sehr wohl maschinell gewonnen wurden. So wie man ja auch die im Weg stehenden Bäume auf dem Bauplatz allem Anschein nach nicht samt und sonders mit der Axt umgelegt hat (siehe die oben verlinkten Fotos des Bildungswerks Meßkirch).
Unterm Strich betrachtet, ist dieser lockere Umgang mit der Faktenlage wenig sympathisch.

Die Verantwortlichen würden wohl versuchen, ihr Treiben mit dem Hinweis zu rechtfertigen, dass z.B. die Erschließung des Bauplatzes wenig attraktiv für Besucher sei und man diesen Vorgang deshalb ruhig mit modernem Gerät durchführen könne; der Kunde bzw. Besucher ist schließlich König (Und die Wissenschaft ist was? Hofnarr? Feigenblatt?).
Mit anständiger Living History, oder gar Experimenteller Archäologie, hat das Projekt, so wie es sich entwickelt, allerdings immer weniger zu tun. Und wenn man nach dem (RTL-)Motto "die Leuten wollen das so", bloß die vermeintliche Massentauglichkeit der ganzen Veranstaltung steigern möchte, dann sollte man konsequenterweise auch gleich ein Ringelspiel und eine Achterbahn errichten.
Ich bin übrigens schon gespannt, wie der Wissenschaftliche Beirat funktionieren wird (bei dem es sich dem Vernehmen nach um einen Papiertiger handeln soll). Denn entweder besetzt man dieses erhabene Gremium im Angesicht obiger Sachlage praktischerweise mit lauter Jasagern, oder aber, man darf sich auch in Zukunft auf ein paar zünftige Streitereien gefasst machen...

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Ursprünglich stand ich dem Projekt positiv, aber mit einer gewissen Portion Skepsis gegenüber. Mittlerweile stimmt mich das Herumfuhrwerken der Verantwortlichen eigentlich fast nur noch ärgerlich.
Wer interessante Infotmationen zum Campus Galli hat, darf mir diese übrigens jederzeit jederzeit zukommen lassen.

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UPDATE (14. Mai 2013):
Christian Koepfer, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates von Campus Galli, drückte am 11. Mai in einem im Südkurier (Ausgabe Meßkirch) erschienen Leserbrief sein Befremden darüber aus, dass Bert M. Geurten behauptet, die Achsen der auf der Klosterbaustelle verwendeten Wagen, müssen aus modernem Stahl sein, da sie anderenfalls nach rund 30 Einsatzstunden brechen würden.
Herr Koepfer meint, dass er bereits 2012 seine Hilfe angeboten habe, bei der Wagen-Konstruktion mitzuhelfen, da er im Zuge seiner universitären Tätigkeit schon mehrere ähnliche Gefährte gebaut habe und dass es auch nach Langzeittests nie zu Komplikationen mit den verwendeten Holzachsen gekommen sei. Er bedauert sehr, dass die Klosterstadt auf sein Angebot nicht reagiert habe.
Anmerkung: Das Ignorieren von Ratschlägen, die von berufener bzw. erfahrener Seite kommen, scheint bei Campus Galli schon beinahe System zu haben; auch Andreas Sturm ließ man regelmäßig gegen eine Wand des Schweigens laufen, wenn er Verbesserungsvorschläge parat hatte.
Dass Herr Geurten in Sachen Living History von Tuten und Blasen keine Ahnung hat (wenn ich das ausnahmsweise einmal so klar formulieren darf), hat er nun zum wiederholten Male bewiesen. Vor allem scheint es ihm an der nötigen Ernsthaftigkeit zu mangeln.
Für mich stellt sich eigentlich nur noch die Frage, wie lange ihm die Presse im Angesicht dessen noch aus der Hand frisst. Ist die Öffentlichkeit auf Leserbriefe und Blogs angewiesen, um sich von Campus Galli ein klares Bild machen zu können? Ganz offensichtlich.


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Externe Beiträge und Artikel:

Karfunkel: Causa Galli - Was ist los am Bodensee? - OFFLINE
Aachener Zeitung: Dunkle Wolken über der Klosterstadt - Klick mich
Bund der Steuerzahler: Kommt die Kloster-Katastrophe? - OFFLINE
Zollern-Alb-Kurier: Meßkirch muss nachschießen - OFFLINE
Tribur.de (Geschichte und so Zeugs):  Die Akte Campus Galli - Klick mich
Agis kritischer Bildbericht vom Campus Galli: Klick mich
Tribur.de (Geschichte und so Zeugs): Spiegel Geschichte und der Campus Galli - Klick mich
Mittelalter-Stadt "Campus Galli" - Weniger Besucher, mehr KritikKlick mich

58 Kommentare:

  1. Was die Berichterstattung der beiden Lokalzeitungen angeht, sollte man erwähnen, dass der Südkurier nach eigenem Bekunden eine "exklusive Medienpartnerschaft" mit dem Klosterstadtverein hat:

    http://www.suedkurier.de/region/linzgau-zollern-alb/messkirch/nachrichten-in-bildern/Tourismus-Projekt-soll-positiven-Einfluss-auf-die-Region-haben;art1014953,5794143

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    1. Auf exakt dieses Kuriosum spielte ich an. Ich finde solche "Medienpartnerschaften", wenn Steuergelder im Spiel sind (über die EU-Förderung leider auch meine), hochgradig problematisch.
      Kein Mensch kann ernsthaft erwarten, dass die Journalisten hier tatsächlich dem Objektivitätsprinzip treu bleiben können; geschweige denn, dass so ein Medium seiner vielzitierten Kontrollfunktion nachkommt.

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    2. >>>>>>>>>>>>>>>>> Ich finde euer Artikel mega Geil!!! Ich bin wohnhaft in Rohrdorf und keiner von uns wurde befragt was wir von diesem Projekt halten.....unser wunderschöner Wald wird abgeholzt für so einen totalen Schwachsinn....ich selbst bin Mittelalter Fan aber bei so was platzt mir der Kragen....Ich bin gespannt wie viel Geld sie investieren wollen, geschweige denn, wer das alles zahlen soll....und dann noch die Preise....einfach nur lächerlich. Bin gespannt mit wie viel Minus sie den Karren an die Wand fahren wollen.....Aber mit der drastischen Hundesteuer Erhöhung in Messkirch zeigt man mir wohin das Geld fließt, damit dieses Projekt wenigstens etwas gestämmt werden kann!!!!!

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    3. http://www.suedkurier.de/region/linzgau-zollern-alb/messkirch/Islamischer-Kulturverein-will-sich-bei-Klosterstadt-Projekt-einbringen;art372566,5912881

      sogar mit Elefant :-)

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    4. Von diesem anachronistischen Dummfug hat man sich zwischenzeitlich angeblich schon wieder verabschiedet. Selbst ein Herr Geurten hat wohl begriffen, dass er damit meilenweit über das Ziel hinausgeschossen ist.
      Aber alleine, dass er es überhaupt vorgeschlagen hat, zeigt, dass er nichts, aber auch gar nichts, verstanden hat.

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  2. Die Medien gerieren sich gerne als Kontrollinstanz, kriechen letztendlich aber allesamt auch nur dem Geld und wirtschaftlichen Eigeninteressen hinterher.
    Kein Wunder, dass Journalisten so unbeliebt sind, wie kaum eine andere Berufsgruppe.

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    1. Die Medien kontrollieren schon, allerdings im Sinne Orwells ^^

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  3. Hallo!

    In dem Artikel von Schwaebische.de steht etwas davon, daß Elektrozäunen für Schweine Vorschrift wären.
    Ich kenne hier in Bayern hingegen zig Bauernhöfe, in denen die Schweine in normalen Gehegen gehalten werden. Schwer vorstellbar, daß das in Baden-Württemberg anders ist.

    Gruß,
    Markus Steiner

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    1. Hallo,
      das ist hier in Österreich nicht anders.
      Es ist deshalb schwer zu sagen, was Bert M. Geurten meint, als er davon sprach, dass die Schweine hinter einen Elektrozaun müssen. Er drückt sich, siehe den obigen Blogbeitrag, eben häufig unpräzise aus...

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    2. Ist schwer vorstellbar, dass es so sein soll, denn in Adventon (liegt ja auch in Ba-Wü) sind die Schweine ebenfalls nur in normalen Gehegen mit Holzzaun untergebracht.

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  4. Die Bilder von den penibel planierten und geschotterten Wegen sagen doch eigentlich schon alles. Wenn das früher auch so aussah, dann fresse ich einen Besen. Wenn die Leute von der Klosterstadt außerdem nichts dabei finden, modernes Gerät einzusetzen, sobald die Öffentlichkeit nicht hinsieht, kann man sich ja vorstellen, dass da auch sonst noch einiges im Verborgenen abläuft!

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    1. Wobei Herr Geurten selbst sagt, dass das zu ordentlich ausgefallen ist und einer Korrektur bedarf. Wahrscheinlich war bei den ursprünglichen Arbeiten niemand der Verantwortungsträger des Vereins anwesend, der die entsprechenden Anweisungen hätte geben können.

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    2. Der erfahrene Handwerker weiß, schlampige Arbeit bedeutet doppelte Arbeit ;-)


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  5. <„Wir fangen doch jetzt erst an mit dem wissenschaftlichen Arbeiten und Experimentieren“ wehrt sich Bert Geurten>

    Äh, wie bitte? Der Campus Galli eröffnet laut seiner Website schon am 22. Juni diesen Jahres die Tore für Besucher! Was hat denn der Verein die ganzen letzten Jahre in Vorbereitung der Eröffnung getrieben? Hätte man nicht schon für den Tag der Eröffnung einen ordentliche wissenschaftliche Grundlage schaffen müssen?

    Wass wollen die denn ab dem 22. ihren Besuchern bieten? Mittelalter unter Vorbehalt?!?

    Man stelle sich vor: Stadt X baut ein neues Museum. Bei der Eröffnung fehlen die meisten Exponate und der Museumsdirektor entschuldigt sich damit, dass man noch keine Gelegenheit für die Zusammenstellung der Sammlung hatte weil ... erstmal müsse man mit dem schönen neuen Museumsbau Geld verdienen, um die Kuratoren anzustellen und Exponate kaufen zu können...

    Wer soll denn so eine Argumentation noch ernst nehmen?

    Ungläubig,
    Rudi

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    1. Wenn man bedenkt, dass die Eröffnung ohnehin bereits nach hinten verschoben wurde, dann ist die Frage, was man bisher getrieben hat, in der Tat berechtigt.
      Meiner Ansicht nach will man die besucherlose Vorbereitungszeit, die nur kostet, aber finanziell nichts bringt, so kurz wie möglich halten. Mit dem von dir so schön bildhaft dargestellten Ergebnis.

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  6. Campus Galli ist mit viel vorgeschossenem Vertrauen und Wohlwollen seitens der Livung History Szene gestartet. Das verspielt man nun innerhalb kürzester Zeit indem man technokratische Phrasen drischt und offensichtlichen Unsinn verzapft. Und hätte Geurten sich nicht das Living History Mäntelchen in anmaßender Manier übergeworfern, dann würde auch die Kritik nicht dermaßen ausfallen. Wie konnte er und seine Vertrauten ersthaft annehmen, dass sie mit NULL Eigenerfahrung in dem Bereich dieses Projekt in adäquater und zufriedenstellenderweise stemmen können? Ich bin schon sehr gespannt, wie das weitergehen wird! Grüße aus Stuttgart, Mona Klaunik

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  7. Ich bin auch schon gespannt, wie die Sache weitergeht! Vor allem interessiert mich, ob der wissenschaftliche Beirat in der Praxis mehr ist, als ein bloßes Feigenblatt.

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  8. Abwarten, Tee trinken und hoffen

    ;-)

    Rado

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  9. Von wegen alle Baumaterialien werden auf dem Bauplatz gewonnen - jetzt ist es amtlich:

    >>Land übergibt erstes Bauholz für Klosterstadt Meßkirch
    Minister Alexander Bonde: „Karolingische Klosterstadt ist außergewöhnliches Projekt mit hoher touristischer Anziehungskraft“<<

    und weiter: >>Die Idee, mit den Handwerkstechniken des Mittelalters und einem 1200 Jahre alten Plan ein Kloster zu errichten, ist außergewöhnlich. Ich freue mich daher besonders, heute das erste Bauholz aus dem Staatswald übergeben zu können“, sagte Tourismus- und Verbraucherminister Alexander Bonde am Freitag (10.Mai) in Meßkirch (Landkreis Sigmaringen). Der Landesbetrieb ForstBW stellt das Eichen- und Eschenholz zur Verfügung, das für den Bau der Unterkünfte für die Bauleute und der Notkapelle bestimmt ist.<<

    Aus einer Pressemeldung des MLR BW:
    http://www.mlr.baden-wuerttemberg.de/Land_uebergibt_erstes_Bauholz_fuer_Klosterstadt_Messkirch/121691.html

    Grüße
    Rudi

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    1. Tja, mir stellt sich in dem Zusammenhang eigentlich nur noch die Frage, wie lange die irreführende Behauptung auf campus-galli.de, wonach man alles Baumaterial vor Ort selbst der Natur abringt, noch unkorrigiert stehen bleibt. Ich mache die Herrschaften jedenfalls kein zweites Mal darauf aufmerkdam. Falls jedoch jemand anders möchte: info{at}campus-galli.de

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    2. im ma wurden aber doch auch holz von auswärts zu baustellen transportiert, oder irre ich mich?? lg,
      sabine

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    3. Da täuscht du dich nicht. Geeignetes Bauholz wurde auch im Mittelalter von mehr oder weniger weit her angeliefert. Stämme von geeigneter Größe und Geradwüchsigkeit, um beispielsweise den Dachstuhl einer großen Kirche zu errichten, waren ja oft rar gesät - vor allem im späten Mittelalter, als die Waldflächen stark geschrumpft waren.
      Das Problem bei Campus Galli ist demnach auch weniger der Umstand, dass man Material von irgendwoher kommen lässt, sondern vielmehr, dass man auf der offiziellen Homepage im Brustton der Überzeugung völlige Autarkie vorgaukelt und diesbezügliche Anfragen ignoriert.
      Wenn die Verantwortlichen ihre Phantasie zügeln und die Kommunikation professionalisieren würden, dann könnte man sich unzweifelhaft einiges an Kritik ersparen :)

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  10. Das Problem scheint tatsächlich (wie so oft) im Bereich der Kommunikation zu liegen. Die rheinische Art von Herrn Geurten hat sicherlich Vorteile zu bieten - knallharte Fakten kann der Rheinländer ja ausdruckmäßig nur schwer ohne Flapsigkeit an den Mann bringen. Ein zweites Problem könnte durchaus auch im Handwerksmäßigen liegen: Wer noch keinerlei Erfahrung mit anderen (heir besoinders: alten) Techniken hat, etwa beim Wagenbau, wird, zumal als gestandener Meister, mißtrauisch sein. In Guédelon beispielsweise hat man sich das alte Wissen stückchenweise erarbeitet, ohne den rigiden bürokratischen Unterbau in Deutschland. Dass selbst dort aber Gerüste mit verzinkten Winkeleisen gebaut werden und moderne Fernsprechtechik auch auf der Baustelle eingesetzt wird, das ist ja kein Geheimnis! Angebracht wäre es allerdings, dahingehend auch die Informationen über die Baustelle des Campus Galli zu aktualisieren. Das würde wohl allen Parteien entgegenkommen.

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    1. Die Öffentlichkeitsarbeit ist in der Tat mittelprächtig.
      Eine beinahe jeglicher Sachinformation entkleidete Homepage, kein Blog, in dem man regelmäßig über die Fortschritte des Projekts berichtet - stattdessen nur eine Facebook-Seite, die diese Aufgaben übernehmen soll, was bisher allerdings überhaupt nicht gelingt, kein EIGENER Youtube-Kanal, sondern lediglich zwei kleine Videos auf einem "Fremdkanal". Aktuelle Fotos hält wiederum das Bildungswerk Meßkirch parat.
      Fragmentierter und unkoordinierter geht es nicht mehr.
      Wenn Herr Geurten meint, es reiche aus, mit den ihm wohlgesonnenen Alt-Medien regelmäßig Interviews zu führen, dann ist er wohl noch nicht in der Gegenwart angekommen.

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    2. Ach ja, es gibt neue Bilder (natürlich nicht auf der offiziellen Website Campus-Galli.de....http://www.bildungswerk-messkirch.de/dokuklosterstadt/bildergalerie/168-oekumenische-bibelwoche

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    3. Wer von euch bei Facebook ist, findet ihr alles unter Karolingische Klosterstadt....da ist immer alles aktuell!!!
      Ich schau da auch immer wenn ich mal wieder schmunzeln will :-)

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  11. Hallo Hiltibold,
    wenn die Vertreter der Klosterstadt ernsthaft der Meinung sind, dass man Bagger einsetzen kann, weil es doch kein Besucher bemerkt, hingegen aber die Arbeit verbilligt und vereinfacht, dann frage ich mich, wo das alles enden soll?
    Werden die Handwerker auf der Baustelle etwa in kostengünstige maschinengenähte Baumwollkleidung gesteckt, was in doppelter Hinsicht ein Anachronismus wäre?

    Und wenn man das so macht, wie will man einen umfassenden Erkenntnisgewinn über das Leben und Bauen im Mittelalter erzielen?
    Man kann doch nich zig Parameter verändern und sich dann einbilden, das Endergebnis wäre aussagekräftig.

    Ich dachte bisher, bei Campus Galli ist der Weg das Ziel?
    Mir erscheint es nun aber so, als ob die Show, also der Schein, in den Vordergrund rückt!

    MfG,

    Katrin

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    1. Ich dachte bisher, bei Campus Galli ist der Weg das Ziel

      Diesen Eindruck erweckt man leider nach wie vor auf der Homepage...
      Aus der nun eintretenden Entäuschung speist sich wohl auch zu erheblichen Teilen der zunehmende Ärger vieler Interessierter und Living-History-Akteure, denke ich.

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    2. Mittlerweile ärgern sich auch andere Medien über Campus Galli
      http://rrredaktion.eu/zur-klosterstadt-campus-galli-meskirch-bawu-bleiben-einige-fragen-ungeklart-es-fehlt-die-transparenz-zum-burger/
      Mona Klaunik

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    3. Hört sich ja weniger gut an, was da so steht ^^

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  12. Mehr Show als Sein

    Der Eindruck, dass es auf dem Campus Galli mehr um die Show geht als um Experimentelle Archäologie im Sinne einer Wissenschaft scheint sich zu verfestigen. Im Südkurier steht ein Artikel über die die Holzübergabe durch Minister Bonde.

    http://www.suedkurier.de/region/linzgau-zollern-alb/messkirch/Grosser-Aufzug-zum-Campus-Galli-Platz;art372566,6059397

    Die ersten Baumstämme wurden fotogen von zwei riesigen Rückpferden auf den Bauplatz gezogen. Anscheinend ist des den Machern vom Campus Galli egal, dass die frühmittelalterlichen Pferde viel kleiner waren und Ochsen die eigentlichen Arbeitstiere.

    Der Minister wird auch genau in der Richtung zitiert: >>Einen kleinen Seitenhieb zur gegenwärtigen Diskussion über die mittelalterliche Detailtreue der zukünftigen Baustelle konnte sich der Minister nicht verkneifen. Er stellte fest, vor 1200 Jahren wären die beiden Baumstämme nicht von Pferden, sondern von Ochsen gezogen worden. Bonde: „Ich bin aber Realo genug, um die Pferde okay zu finden.“<<

    Aha, Authentizität wird vom Herrn Politiker also hintenan gestellt, Hauptsache die Pressefotos sehen gut aus und der Rubel rollt oder was? Schwaben soll wohl tatsächlich sein Mittelalter-Disneyland bekommen

    Gruß
    Rudi

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    1. Dabei hat man bei Campus Galli doch eigentlich Zugochsen ...

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    2. Die Ochsen stehen bei Messkirch. Wurden extra gestiftet. Haben auch schon Paten, die die Unterhaltungskosten bezahlen :-) es fehlt an der Ahnung die Ochsen auszubilden....... :-)sind wohl noch zu wild :-) Hauptsache man geht beim Vorführen mit den Armen Tieren grob um und zieht ihnen am Nasenring :-(

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  13. Weiß man eigentlich, woher die Fördergelder kamen und für welchen Zweck gefördert wurde?

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    1. Das Geld kommt, soweit mir bekannt, von der Gemeinde Meßkirch, dem Land BaWü und der EU (also auch von uns).
      Die Förderung zielt wohl darauf ab, die betreffende Gegend wirtschaftlich zu beleben. Historisches bzw. wissenschaftliches Interesse, dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Rolle spielen und erfüllt bestenfalls eine Art Alibifunktion.

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    2. Der größte Teil der Gelder kommt aus dem LEADER-Programm der EU und des Landes Baden-Württemberg:

      http://www.leader-oberschwaben.de/?p=1029

      LEADER steht für “Liaison Entre Actions de Développement de L`Économie Rurale” = Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft.

      Die Fördergelder fließen also explizit für den Zweck der wirtschaftliche Entwicklung in ländlichen und strukturschwachen Regionen.

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    3. Gemeine Messkirch!!!!! Abnormale Erhöhung der Hundesteuer..... die armen Bürger....getan wird für uns absolut nichts. Gibt nicht mal eine Hundewiese, geschweige denn Kotbeutel.....

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  14. Habe selbst mal für ein Büro, das LEADER Förderungen vermittelt hat, gearbeitet, dachte jetzt auch gleich, dass das vermutlich darüber gelaufen ist. naja, immerhin bekommen die Fördergeber das, was ihnen versprochen wurde. Belebung ist mit und ohne Wissenschaft drin.

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  15. Als ich vor 6 Jahren in Nepal war, fuhren meine damals frisch Angetraute und ich auf einem schwer beladenen Karren mit, der unzweifelhgaft auch nur über eine Holzachse verfügte!

    Man sollte meinen, der erfahrene Journalisten Bert Geurten besäße die Fähigkeit sorgfältig zu recherchieren.
    Stattdessen geht er zu einem deutschen Wagner, der von traditioneller Bauweise offensichtlich kaum Ahnung hat und plappert dessen Schnellanalyse nach. Das ist doch ein schlechter Scherz! Wo bleibt denn da die wissenschaftliche Herangehensweise???

    Ich bin gelernter Maurer, habe kürzlich meinen Meister gemacht und absolviere zurzeit eine Ausbildung zum Statiker. Vor über einem Jahr fragte ich zweimal bei Campus Galli an, ob es eine Möglichkeit gäbe, sich in den Somermonaten auf der Baustelle sinnvoll einzubringen. Ich habe keine Antwort erhalten. Insofern kann ich auch voll bestätigen, dass deren Kommunikationsverhalten unter aller S... ist.
    Mittlerweile habe ich aber auch keine Lust mehr, da dieses Projekt sowieso zu einer absoluten Lachnummer verkommt.

    Liebe Grüße
    Harry




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    1. Der Einwand, dass Holzachsen in anderen Ländern (vor allem in der Dritten Welt) traditionsgemäß auch heute noch verwendet werden, ist mir auch übrigens auch schon gekommen...

      Anfragen könnte man, wie es hier in Österreich so schön heißt, in der Tat auch gleich ans Salzamt schicken :)

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  16. Ich fühle mich als ernsthafte Geschichtsdarstellerin in meiner Berufsehere beleidigt, wenn sich Technokraten und Geldzähler auf eine Stufe mit mir stellen. Der Fall der Karolingischen Klosterstadt zeigt, dass die oft diskutierte Zertifizierung für Living History Darsteller vielleicht doch keine so schlechte Idee wäre. Sandra P

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    1. Ob diese Zertifizierung wirklich nötig ist?
      Gerade am gegenständlichen Beispiel sieht man doch, dass sich die Sache zunehmend ganz von alleine völlig ad absurdum führt.
      So wie qualitativ schlechte Living-History-Darsteller mit der Zeit einen schlechten Ruf bekommen, so wird auch Campus Galli, sollte man nicht in sich kehren und die Sache anders angehen, mit der Zeit eine üble Nachrede erhalten. Nicht alle größeren Medien werden das auf Dauer ignorieren können. Mit der Zeit wird sich herauskristallisieren, dass das was in Meßkirch stattfindet wenig mehr als ein Freizeitpark ist, der bloß zur Belebung der Wirtschaft dient.

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    2. Also als studierte Touristikerin finde ich diesen Fall in mehrerer Hinsicht sehr interessant. Man könnte hier beispielsweise über interne und externe Kommunikation referrieren, über gelungene und misslungene PR, über Selbst- und Fremdwahrnehmung... wenns ganz übel kommt eventuell sogar über die Macht von social media über Unternehmerentscheidungen und Unternehmenserfolge :-)

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  17. Servus Hiltibold

    Es wäre wirklich sehr schade, wenn man hier eine einmalige Chance leichtfertig vergeben würde :-(
    Das Grundproblem könnte sein, dass das Vorhaben nicht von Anfang an von einem Verein getragen wird, dessen Mitglieder bereits über Erfahrung mit historischer Darstellung verfügen.
    Der Hang zu einer originalgetreuen Herangehensweise, stellt sich bei den meisten Leuten ja erst im Laufe der Zeit ein.

    Beim Durchlesen der Diskussion hier, entstand für mich der Eindruck, dass das Projekt eigentlich eine One-Man-Show is. Auch in den Medien sehe ich ständig denselben Schnurrbartträger.
    Täusche ich mich da?

    Mittelalterliche Grüße,
    Theophania

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    1. Inwieweit das tatsächlich eine One-Man-Show ist (wenn es um das Treffen von Entscheidungen geht), vermag ich nicht zu sagen, da über den Rest des Vorstandes, von Frau Scondo abgesehen, wenig bekannt ist.

      Besagter "Schnurrbartträger", scheint sich aber zumindest als Aushängeschild des Projekts vermarkten zu wollen.
      Er möchte, so verkündet er in den Medien, das erste Ei des klösterlichen Hühnerstalls verputzen; die Kirche wird nach seinem Namenstag geostet (welch Zufall); er schaut grimmig von einem Werbeplakat; und er möchte eines Tages selbstverständlich in der Krypta des Klosters begraben werden... (ich hoffe ich habe nichts vergessen).

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    2. "und er möchte eines Tages selbstverständlich in der Krypta des Klosters begraben werden"

      Wird die Klosterkirche überhaupt geweiht?
      Mal davon abgesehen, dass man nicht ienmal sein Haustier einfach im Keller beerdigen darf...

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    3. Gute Frage.
      Ich denke aber schon, dass sie eines Tages geweiht wird.
      2011 hat sich nämlich ein Geistlicher skeptisch bis kritisch dazu geäußert und gemeint, dass man nicht einmal die bereits vorhandene Kirche in Meßkirch vollbekommt, geschweige denn die Klosterkirche.:
      http://www.suedkurier.de/region/linzgau-zollern-alb/messkirch/Ich-habe-das-noch-nicht-erlebt;art372566,5173259

      Interessant auch, dass er damals in seiner Predigt einen Leserbrief zitierte, in dem stand, das Kloster wäre nicht Gott geweiht, sondern dem Kommerz...
      Zumindest letzteres ist nicht völlig falsch, auch wenn ich "Gott" durch "Wissenschaft" ersetzen würde.

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  18. Nicht zu vergessen der Burner schlechthin: Die Klosterstadt ist seine Rache dafür, das er als Kind keine elektrische Eisenbahn gekommen hat...

    Scherz beiseite: hier in Meßkirch hat man außer Geurten und Scondo eigentlich noch niemanden aus dem Klosterstadtverein zu Gesicht bekommen, soweit ich es sagen kann.

    Als die Idee vor zwei Jahren in einer Bürgerversammlung den Meßkirchern vorgestellt wurde, hieß es, der Verein hätte "über 40 Mit-streiter". Tatsächlich, so erzählt man sich, bestünde der gemeinnützige Verein aber nur den 7 Mit-gliedern, die zu seiner Gründung notwendig waren. Vor dem Gemeinderat soll Geurten sogar geäußert haben, dass der Verein auch keine weiteren Mitglieder mehr aufnehmen wird, damit man ihn bei einem Erfolg des Projekts nicht aus seinem Vorstandsposten abwählen kann.

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    1. Das mit dem Aufnahmestopp für Mitglieder ist in der Tat eine lustige Sache. Man biegt sich die Dinge offensichtlich zurecht, wie man sie gerade braucht.
      Vielleicht sollte man das Projekt passenderweise in Bananen-Campus umbenennen? ;)

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  19. Meine Herrschaften,seid nicht gerade sooo streng mit dem Projekt.Ich finde die Grundidee sogar sehr gut,nur sollte einmal darüber nachgedacht werden wer der Gründer des Klosters war,den Sinn und Zweck des ganzen.
    Womit wir schon beim hisrorischen Teil wären.Bereits bei der Repräsentation hatte ich Gelegenheit mit einem Verantwortlichen zu zanken,was aber nichts brachte.
    Im übrigen bin ich der Hobbybastler der das Modell bereits 1996 bastelte aus liebhaberei und ohne Kenntnis der Klosterstadt Messkirch und deren zustandekommen.
    Wer also die Geschichte über die Gründundung des Klosters und der Stadt St. Gallen kennt hat für die gewollte Klosterstadt kein Verständnis.Sollte man in der Klosterstadt die Kolumbanregel einführen,statt der theoretischen Benediktinerregel?

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    1. "Ich finde die Grundidee sogar sehr gut"

      Ich war von der Idee zuerst regelrecht begeistert. Nun ja, das hat sich zwischenzeitlich, aufgrund der grausamen Wirklichkeit, geändert.

      Zu den Klosterregeln des Columban: Ich glaube die waren im 9. Jh. schon weitestgehend überholt. Allerdings habe ich mich mit diesem Detail bisher nur am Rande beschäftigt und kann deshalb auch falsch liegen.

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  20. Die beinhaltet bei falschem Verhalten die körperliche Züchtigung,wie schon erwähnt ist sie doch schon überholt.
    Im ernst sehen wir das ganze mal aus dem Blickfeld eines historisch Unkundigen.Der fühlt sich total veräppelt und traut der Sache nicht.Finde ich schade,das ganze hätte sicher ein sehr interessantes Vorhaben geben können.
    Die Grundidee wäre sicherlich sehr gut gewesen.Zumindest hätte es unsereinem nahegebracht das leben und arbeiten in der damaligen Zeit kein Honigschlecken war und auch das die Menschen damals nicht aus Profit,sondern auch aus Glaubensgründen so geschuftet haben.
    Das scheint mir heute umgekehrt der Fall zu sein.

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    1. Die Beweggründe für dieses Projekt, hat auch der örtliche Pfarrer Klotz im Rahmen der Baustelleneröffnung sehr schön hinterfragt:

      http://www.bildungswerk-messkirch.de/vortraege-a-seminare/projekt-karolingische-klosterstadt

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  21. Hallo Hiltibold,habe gestern 3 sat geschaut,von 20.15 Uhr bis 21.45 Uhr das waren zwei Beiträge die wären für Campus Galli interessant gewesen.Vor allem der zweite,da ging es um das Kloster St.Gallen.
    Ich kann behaupten,das ich vor ein paar Jahren noch St.Gallus seine Klöster und ein Teil seiner dazugehörenden Kirchen und Kapellen(überwiegend Süddeutschland) als Herzbluthobby hatte.Ohne Internet alles gefahrene Kilometer und viel Schriftverkehr.Dabei hatte ich auch herzlichen Kontakt zu dem damaligen Altstiftsbibliothekar
    Prof.Dr.Johannes Duft.Also sass ich recht oft in St.Gallen,jedes Jahr auch am 16.Oktober am Patroziniumsfest im Chorgestühl der Kathedrale als Ehrengast.Dies habe ich sehr genossen,was heute bei Campus Galli geschieht ist einfach erschreckend.Meine Kloster.und Kirchenmodelle wage ich nicht mehr auszustellen,weil ich regelmässig auf die Leute angesprochen werde, mit denen ich nichts zu tun haben möchte.

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    1. Hallo,
      ein so umfangreiches Modell, ohne die Recherchemöglichkeiten, wie sie das Internet bietet, zu bauen, ist für meinereiner eigentlich kaum noch vorstellbar ;) Alle Achtung!

      Ich kann gut verstehen, dass du mit den Herrschaften der Klosterstadt nicht allzu sehr in Berührung kommen möchtest. Du bist da nämlich wahrlich nicht alleine; auch von Seiten seriöser Geschichtsdarsteller (Living History) erfährt dieses Projekt so gut wie keine Unterstützung. Soll heißen, jene mit Sachverstand wenden sich mit Grausen ab, weil sie erkennen, wie hier herumgepfuscht wird. Aufgrund dessen finden sich beinahe nur unwissende Laien, die sich als freiwillige Helfer anbieten. Diese drücken, eben wegen ihrer Unwissenheit, das Niveau noch einmal kräftig nach unten. Was wir hier sehen, ist sozusagen eine Abwärtsspirale. Schade.

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  22. Hallo,solche MÖGLICHKEITEN die gibt es schon bei Interesse und dem Wollen andere berufenere Leute zu treffen,wenn auch nicht immer einfach,das ist durchaus machbar. Drei Klostermudelle und 50 Kirchenmodelle müssen irgendwo herkommen,einschleichen tun sich die nicht,höchstens in die Herzen der Betrachter.
    Nur man muss diesen Leuten auch genau zuhören und deren Tipps und Hinweisen folgen,auch schadet es nicht hier und da ein BITTE über die Lippen zu bringen.Mein Lieber,das öffnet viele verschlossene Türen die nie aufgehen würden! Oh ich musste vieles beachten was keiner denken würde,insbesondere das Historische!!!
    Dies scheint mir bei Campus Galli unmöglich zu sein.So etwas verbohrtes und uneinsichtiges gibts eigentlich gar nicht! Kritik predigt man da auf taube Ohren! Von wegen Taube werden wieder hören....
    Ausser wir Südländer sind etwa anders gestrickt?

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