Freitag, 25. Oktober 2013

Campus Galli: Der alte Mann und das sinkende Schiff


Die Aachener Zeitung war jüngst so freundlich, diesen kleinen Blog zu erwähnen. Aktueller Anlass dafür war ein Bericht über die Finanzmisere des pseudomittelalterlichen Bauprojekts Campus Galli (Auszüge aus dem absolut lesenswerten Artikel finden sich bei Mittelalterforum.com). 
Der Projektinitiator Bert M. Geurten scheint indes die Nerven bereits weggeschmissen zu haben, denn anstatt wie bisher seine Kritiker gönnerhaft als "Mittelalterfreaks" abzuqualifizieren, ist er nun dazu übergegangen wie ein Rohrspatz zu schimpfen: 
"Die Blogs lese ich nicht mehr. Das sind alles Neider. Die sind so widerlich und hinterhältig."
Nein, lieber Herr Geurten, niemand beneidet Sie; weder um Ihren Bierbauch, noch um Ihren struppigen Schnauzer. 
Bei der Kritik an Ihrem fehlgeleiteten Projekt sind auch keine niederen Beweggründe mit im Spiel. Vielmehr geht es darum, die Öffentlichkeit vor einem pseudowissenschaftlichen Mummenschanz zu warnen, bevor Sie - in Komplizenschaft mit ignoranten und zum Teil hörigen Medienvertretern - den Ruf der Living-History-Szene und Experimentalarchäologie nachhaltig beschädigen. 
Wenn Sie sofort in Schnappatmung geraten, nur weil man Ihren lockeren Umgang mit der Faktenlage thematisiert, dann hätten Sie - auch zum Vorteil des Steuerzahlers - besser bei Ihren Spielzeugeisenbahnen bleiben sollen. Mit Ihrer fadenscheinigen Opferattitüde, gewinnen Sie jedenfalls ganz bestimmt keinen Blumenstrauß.


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19. Mai 2017: Chronik des Campus Galli 2017 - Von "Mohamedanern" und lässig verteiltem Steuergeld

Externe Beiträge und Artikel:

Karfunkel: Causa Galli - Was ist los am Bodensee? - OFFLINE
Aachener Zeitung: Dunkle Wolken über der Klosterstadt - Klick mich
Bund der Steuerzahler: Kommt die Kloster-Katastrophe? - OFFLINE
Zollern-Alb-Kurier: Meßkirch muss nachschießen - OFFLINE
Tribur.de (Geschichte und so Zeugs):  Die Akte Campus Galli - Klick mich
Agis kritischer Bildbericht vom Campus Galli: Klick mich
Tribur.de (Geschichte und so Zeugs): Spiegel Geschichte und der Campus Galli - Klick mich
Mittelalter-Stadt "Campus Galli" - Weniger Besucher, mehr KritikKlick mich



34 Kommentare:

  1. Ein Blick auf die Facebookseite von Campus Galli zeigt, wie gering das Interesse und die Begeisterung tatsächlich ist. Die Kommentare von Besuchern der Klostersiedlung tröpfeln bestenfalls im Wochentakt herein.
    Gruß,
    Matthias Tomalek

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    1. "Die Kommentare von Besuchern der Klostersiedlung tröpfeln bestenfalls im Wochentakt herein"

      Also beinahe ein Abbild der Realität vor Ort ;)

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    2. Ich bin ja nun auch oft oder fast täglich in FB und das was als letztes von der Campus Galli Seite kam war das die Steinmetzhütte nun bald fertig ist.

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    3. Also als Aussenstehender wundere ich mich über die Autoren hier. Hallo -persönliche Beleidigungen sind wohl nicht angebracht. Zudem über Living Historie hatte ich vor Campus Galli noch nie etwas wissentlich mitbekommen, d.h. hier wurde wenig gemacht und das hier gemachte in Meßkirch wird nur beschädigt in der ganzen Szene. Ist das Sinn der Sache. Ist es machem hier lieber wenn die Menschen ihre Jobs wieder verlieren und der Bodensee wieder um eine Ruine reicher ist. MFG Hermann Schmid

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    4. Erstens: Du kennst doch den Spruch, "wie man in den Wald hineinruft, so tönt es auch wieder heraus". Wenn Herr Geurten mit Fakten untermauerte Kritik als "widerlich und hinterhältig bezeichnet" (ohne auf die Kritikpunkte konkret einzugehen), dann wird es ertragen müssen, nicht immer wie ein rohes Ei behandelt zu werden.
      Zweitens: Bei Campus Galli wird kein richtiges Living History betrieben. Dass dir, als Laie, ein anderer (irreführender) Eindruck vermittelt wurde, beweist, wie überaus problematisch die ganze Veranstaltung in Meßkirch tatsächlich ist.

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    5. Spätestens seit Andreas Sturm das Projekt verlassen hat, ist CG kein Reenactment- oder Living-History-Projekt mehr. Die aktuellen Mitarbeiter sind Handwerker, die nicht unbedingt eine Ausbildung im ausgeübten Handwerk haben, und Langzeitarbeitslose. Die meisten, wenn nicht sogar alle, sind ohne Erfahrung in LH und ohne Ausbildung in Museumspädagogik. Die Mitarbeit von "Mittelalterfreaks" (Herrn G.'s Beschreibung), die sogar auf dem Gelände übernachten wollten, hat Herr G. abgelehnt (siehe Interview in der ZEIT vom 14. August 2013). Man könnte sagen, er versucht bewußt, ein LH-Projekt ohne Reenactors auf die Beine zu stellen.
      ich habe selbst schon als Reenactor Handwerksdemos auf Veranstaltungen gemacht und bin nur durch viel Übung im entsprechenden Handwerk und durch langjähriges Einlesen in die Materie und in historische Zusammenhänge in der Lage, den "Erklärbären" zu machen. Das kann man nicht einfach aus dem Ärmel schütteln.
      Aber da noch nichts gebaut ist, kann auch keine Ruine stehenbleiben.

      - Exilwikingerin -

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    6. Hermann schrieb: "Zudem über Living Historie hatte ich vor Campus Galli noch nie etwas wissentlich mitbekommen, d.h. hier wurde wenig gemacht..."

      Und drittens: Nur weil man im "Badischen Geniewinkel" noch nie etwas von Living History mitbekommen hat, heißt das noch lange nicht, dass da nicht viel wäre - im Gegenteil!

      Die Living History Szene in Deutschland ist mehr als 20 Jahre alt und international vernetzt. Und beinahe seit ihrer Entstehung begleitet diese Szene eine intensive Qualitätsdiskussion.

      Den Veteranen dieser Subkultur macht deshalb kein eingebildeter Nachfahre von Karl dem Großen ein X für ein U vor. Und genau wegen dieser Fehleinschätzung des Möchtegern-Klosterbauers reagiert "die Szene" mit Blogs wie diesem.

      Ein A-Papst

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  2. Herr Geurten, die Leute mit leeren Versprechungen und Ehrenämtern hinzuhalten, das ist widerlich. Aber mit den dummen Hartzern kann man's ja machen. Wie oft wurden Ihnen konstruktive Vorschläge gemacht, die Sie in den Wind geschlagen haben. Gott zum Gruße und alles Gute von einer geläuterte Person

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  3. Soll man doch einfach aufhören zu behaupten, man würde Wissenschaft betreiben. Ich denke dann würde die Kritik rasch abflauen und man könnte ungestört sein Klosterstadt-Süppchen kochen.
    LG,
    Erwin

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    1. So ist es.
      Wer käme etwa auf die Idee, einen Mittelaltermarkt für seine unauthentische Ausgestaltung zu kritisieren? Wenn man jedoch hohe Ansprüche für sich geltend macht, wie eben die Herrschaften der Klosterstadt, dann muss man natürlich auch damit rechnen, an ihnen gemessen zu werden.
      Fairerweise sollte man erwähnen, dass die wenigsten Menschen ihren eigenen Ansprüchen gerecht werden. In diesem speziellen Fall ist allerdings das große Problem, dass das persönliche Versagen einiger Weniger, Unsummen verschlingt, die anderswo besser investiert wären. Die notorisch unterfinanzierte Bodenforschung etwa, könnte mit den hier verheizten Geldern manch großes Projekt stemmen..

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  4. Wie kann man sich bei den Einnahmen und Besucherzahlen dermaßen verschätzen?
    Hat den eingereichten Businessplan eigentlich irgendjemand geprüft, oder wurde der nur einfach durchgewunken, weil eben Bürgermeister Arne Zwick und seine Kollegen beschlossen hatten, die Sache unbedingt durchzuziehen?
    Ich kann schon verstehen, dass Bert Geurten die Kritik ärgert. Möglicherweise denkt er, dass sie eine Art selbsterfüllende Prophezeihung ist
    Andererseits muss ihm doch klar sein, dass bei einer Kostenexplosion von 240.000 Euro für dieses Jahr (statt den veranschlagten 70.000) der Ärger vieler Steuerzahler hochkocht.
    Noch dazu, wenn sich diese Kostenüberschreitungen Jahr für Jahr wiederholen werden, wie von vielen Leuten sicher nicht zu unrecht befürchtet wird.
    Es absolut schade, wie diese gute Idee, die mit großem Vertrauensvorschuss gestartet ist, sich zu so einem Problemfall entwickelt hat.

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    1. Ich denke, für die Erfüllung der "Prophezeiungen", sorgen die Klosterstädter letztendlich selbst.
      Du hast aber sicher recht, dass es sehr bedauerlich ist, wie diese an sich gute Idee vor unser aller Augen in den Sand gesetzt wird.

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    2. Gelegenheiten zur Kostenkalkulation gab es genug. Ich erinnere mich an ein Treffen im Sommer 2011 mit dem Projektleiter und dem Gründungsteam in Aachen, bei dem wir die ersten Schritte für einen Managementplan besprechen wollten. Vorab wurde Herrn Geurten ein IHK-Vordruck mit Beispielen zur Erstellung eines Business-Plans zugeschickt. Null Reaktion. Als wir uns dann trafen, redete Herr Geurten fast ausschließlich über das Grundstück und wo im Wald die Toilettenhäuschen aufgestellt werden sollten. Das war der Zeitpunkt meines Ausstiegs. Es gibt noch weitere Beispiele, aber Menschen, die am Boden liegen, will ich nicht weiter mit Dreck bewerfen. Natürlich hab ich auch keine Patentlösung. Nur, gut gemeint ist nicht gut gemacht - schade um ein tolles Projekt und in diesem Sinne alles Gute. Eine geläuterte Person

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    3. Man muss aber fairerweise dazu sagen, dass so ein Businessplan nicht nur erstellt und dann nicht mehr angeschaut wird. Ich habe selbst einmal für ein NP-Unternehmen gearbeitet, das ländlichen Projekten zu ihren EU Förderungen verhilft. Die Anträge auf Förderung werden von den Fördergebern eingehend geprüft und die Pläne insbesondere auf den Finanzbedarf ebenso (man will ja auch nicht zu viel verschenken ;-)). Ich weiß nicht, wie Stadt und Land diese Anträge prüfen, aber auch da nehme ich an, hat man sich die Kostenrechnugnen eingehend angesehen. Was natürlich jetzt die Frage ist, wie konnten sich so viele Menschen so verschätzen? Wenn man einfach weniger Besucher angegeben hätte, vielleicht wäre dann die Startfinanzierung auch anders ausgefallen?

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  5. Sehr richtig, bei der Kritik geht es um die irreführende Darstellung, dass dieses Projekt einen engen Bezug zur Wissenschaft haben soll. Dabei ärgern sich bereits nach der ersten Saison einige Mitglieder des Wissenschaftsbeirates der Klosterstadt darüber, dass die Informationen zu den geplanten Vorhaben nur spärlich oder gar nicht fließen.
    Ausgerechnet die Architektin, die man sich angelacht hat, muss die Gebäude gratis in ihrer Freizeit planen. Dabei werden selbst die Wollspinnerinnen und der Korbflechter des Campus für ihre Tätigkeit bezahlt. Kein Wunder, dass da nichts weitergeht. Und bei dem Tempo, wird das Gelände noch lange wie eine Wüstung aussehen und nicht wie ein Baustellenbetrieb.
    Mir tun nur die Handwerker leid. Die haben sich so ein Management wirklich nicht verdient.

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    1. Die Architektin ist keine Festangestellte?!?
      Ich dachte, die Frau hat nur in der Zeit vor der eigentlichen Eröffnung ohne Gehalt für Geurten gearbeitet.
      QX

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    2. Auch ich habe schon von verschiedenen Leuten gehört, dass sie das in ihrer Freizeit macht.

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  6. den ungekürzten artikel der aachener zeitung gibt es hier:
    http://www.aachener-zeitung.de/mobile/lokales/region/projekt-in-der-krise-dunkle-wolken-ueber-der-klosterstadt-1.68462
    bernd

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    1. das ist der richtige link
      http://www.aachener-zeitung.de/lokales/region/projekt-in-der-krise-dunkle-wolken-ueber-der-klosterstadt-1.684620

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    2. Besonders bemerkenswert hier: Die Anträge auf Baugenehmigung wurden scheinbar noch gar nicht eingebracht?

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    3. @ Agi Vielleicht liegt es daran, dass die noch gar nicht richtig wissen, wie die Kirche aussehen soll? Schließlich müsste der Bau doch erst diesem wissenschaftlichen Rat vorgelegt werden und der tritt glaube ich erst irgendwann im November zusammen.
      LG,
      Erwin


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    4. Ist natürlich möglich, allerdings wurde doch der Baubeginn schon für September und danach Oktober verkündet? Das Material war auch schon in Vorbereitung und auf der facebookseite sagte einer der Mitarbeiter "Wir warten leider noch auf die Baubewilligung". Ist natürlich möglich, dass auch die Mitarbeiter nicht richtig informiert wurden...

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    5. Wobei es mich aber hauptsächlich amüsiert, dass eine ganze Saison samt Personalkosten und Vorbereitungsarbeit vorüber gegangen ist, bevor das Bauamt das Vorhaben des historischen Gebäudebaus im Campus Galli überhaupt offiziell geprüft hat auf Durchführbarkeit. :-)

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    6. In der Tat wurde der Startschuss für die Holzkirche unter Beisein der Presse schon im August gegeben. Der Bau sollte vor der Winterpause beginnen, hoffte man damals (Klick mich). Man hatte auch schon begonnen, die Balken dafür zuzurichten – obwohl der Wissenschaftliche Beirat die Pläne noch gar nicht abschließend begutachtet und genehmigt hatte (hier im Video). Das alles passt vom Verfahren her aber ganz ins Bild, dass man von der Klosterbaustelle hat: planloser Aktionismus überall.

      Der Kloster-Baumeister Geurten setzt wohl auf die alte Weisheit, dass es leichter sei, Pardon zu erhalten als eine Erlaubnis. Bauen ohne Baugenehmigung hat übrigens in Meßkirch schon eine gewisse Tradition: Klick mich.

      Gruß, Rudi

      Appropos Wissenschaftlicher Beirat - hat man von dem in letzter Zeit mal was gehört?

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    7. Das versteh ich aber auch nicht, ich mein, wie schwer kann es sein, diesen Antrag auszufüllen und einzureichen, das steht doch wohl eher weiter oben auf der prioritätenliste (weit vor Wolle verspinnen und Körbe flechten) oder? Kann man sowas wichtiges einfach "vergessen"?

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    8. Nachtrag zum Thema Baugenehmigung:
      http://www.schwaebische.de/region/sigmaringen-tuttlingen/messkirch/stadtnachrichten-messkirch_artikel,-Wissenschaftler-beraten-ueber-Holzkirche-_arid,5523132.html

      Erstaunlicht, dass Herr Geurten allem Anschein nach bisher nicht in der Lage war, die Baupläne an die zuständigen Fachleute per E-Mail(!) zu übermitteln und um eine Stellungnahme zu ersuchen. Wenn man ähnliche Entscheidungen auch zukünftig nur auf den überaus selten stattfindenden Versammlungen zu treffen gedenkt, dann sind selbst 35-40 Jahre Bauzeit eine überaus optimistische Annahme...

      Man beachte auch: Von 18 Beiratsmitgliedern wollen allem Anschein nach auch diesmal etliche nicht erscheinen, genauso wie beim ersten Zusammentreffen im Juni diesen Jahres. Geurten spricht davon, dass alle Mitglieder unter einen Hut zu bringen terminlich schwierig sei. Eine interessante Behauptung, wenn man bedenkt, dass dieser Termin schon seit einem Vierteljahr feststeht... Eher dürfte es der Realitität entsprechen, dass einige der Beiräte schlicht und ergreifend keine Lust mehr verspüren, auf eigene Kosten anzureisen, nur um für dieses zunehmend abwegige Projekt als Alibi herzuhalten.

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    9. Was hat, wie im Artikel der Schwäbischen Zeitung steht, eine Geländebesichtigung des Beirats mit der Frage zu tun, ob die Kirche Fenster bekommt oder nicht????

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    10. Na, was schon: er will sich auch den Rest des Geländes mit seinen "Attraktionen" wissenschaftlich absegnen lassen.

      Schließlich entzündet sich die Kritik ja an zahllosen Punkten, angefangen mit dem Rundweg durch den Wald, der nichts mit einer frühmittelalterlichen Siedlungskammer zu tun hat.

      Ein A-Papst

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    11. Sorry, aber wie lange ist dieses Projekt jetzt eigentlich schon im Gespräch? Seit einer Saison läuft diese "Baustelle" samt Vollbezahlten Mitarbeitern und man weiß noch nicht mal, wie das erste richtige Gebäude, das man errichten will, eigentlich aussehen soll... Was bitteschön wurde in der Vorbereitungszeit für das Projekt gemacht? Was kommt als nächstes? Stellt sich in 2 Jahren heraus, dass die Gebäude wie auf dem Plan verzeichnet eigentlich nicht machbar sind und sich mehrere Jahre darüber keiner Gedanken gemacht hat?

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  7. Guten Abend!
    Ich wohne in Meßkirch und habe die Klosterstadt von Anfang an kritisch angesehen. Dass es aber nun SO dicke kommt, wie es sich momentan abzeichnet, hätte selbst ich nicht für möglich gehalten! Und ja, es ist völlig richtig dass der Südkurier seine Leser für dumm verkauft indem er ständig nur Lobeshymnen über die Klosterstadt ausbreitet, was überhaupt nicht der Realität entspricht. Ich bin froh und ehrlich dankbar für diesen Blog damit ich wenigstens die Wahrheit erfahre, wie es wirklich um das Projekt steht. Dass das ganze ein wahres Euro-Grab wird, scheint jedenfall sicher!

    Herr Geurten nennt Leute, die sehr sachlich und nach guter Recherche kritisieren, "widerlich".....ich finde es prima und fair gerade gegenüber uns Einwohnern aus Meßkirch. Bitte weiter so.

    Cassandra

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    1. Danke, ich werde die Sache nicht aus den Augen verlieren; obwohl ich ehrlich gesagt froh bin bzw. hoffe, dass man, dank kommender Winterpause, von Herrn Geurten eine Zeit lang nicht mehr so viel hört und sieht.

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  8. Als Bauhistoriker (M.A.) habe ich eine Frage, die mich umtreibt, seit ich von dem Projekt hörte, die ich aber nirgends beanstandet gefunden habe (vielleicht bin ich einem Irrtum aufgesessen?!):
    Nach meinen Informationen ist geplant, das Kloster 1:1 nach dem Plan zu bauen, den schematischen Plan also als Grundriss fehlzudeuten. Wer ist denn so bescheuert? Man wollte schließlich kein teures Pergament mit "Nichts" verschwenden, als man den Plan anfertigte und nicht leere Flächen darstellen, die im praktischen Grundriss natürlich absolut umumgänglich waren. Zwischen einzelnen Gebäuden, vor allem Backstuben etc. muss man ja Sicherheitsabstände einrechnen.
    Ist das wirklich noch nicht aufgefallen oder tue ich dem Projekt an dieser Stelle tatsächlich Unrecht? Im mittelalterlichen Verständnis kam es schließlich nicht in Frage, "nichts" abzubilden...

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    1. Hallo,
      die Medien stellen es in der Tat so dar, als ob hier der Klosterplan eine Art 1:1-Grundlage wäre. Das ist allerdings nicht richtig. Sowohl die Abstände zwischen den Gebäuden bzw. deren Platzierung auf dem Gelände, wie auch andere Details, etwa die Stärke der Mauern, bleibt den heutigen Planern überlassen.
      Leider haben diese bisher wenig Sachverstand gezeigt, wie man bereits am Layout der errichteten Handwerkersiedlung sieht. Die einzelnen Unterstände/Verschläge wurden, ähnlich einem Streichelzoo, überall im Wald verstreut errichtet, anstatt sie zentral zu versammeln.

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  9. hallo hiltipold ich möchte mich dem tenor der kommentatoren hier anschließen. was die in südbaden treiben sprengt ja wirklich jede vorstellung! beim durchlesen der beiträge bin ich aus dem staunen gar nicht mehr herausgekommen. ich kannte dieses mittelalterprojekt bisher ja nur aus berichten des spon und anderer onlinezeitungen und bei deutschlandradio wurde glaube ich auch einmal etwas darüber gebracht. in diesen artikeln und sendungen wurde jedoch alles viel rosiger dargestellt. dass dieser kelch an aachen und nordrhein-westfalen vorübergegangen ist, ist wirklich ein großes glück! was man liest, hat es dieser bernd geurten auch bei uns probiert, ist aber abgeblitzt (unsere lokalpolitiker sind wider allem anschein doch nicht so blöd).grüße aus der karlsstadt aachen, a. meister

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